"R.E.D.", Sat1, 20:15 Uhr
Ein ehemaliger Geheimagent (Bruce Willis) versammelt sein altes Team, um einen Attentäter zu enttarnen, der ihm nach dem Leben trachtet.
Comic-Autor Warren Ellis, auf dessen dreiteiligem DC-Comic "RED" aus dem Jahr 2003 dieser US-Thriller basiert, schrieb noch vor Beginn der Dreharbeiten der Di Bonaventura Pictures-Produktion: "Habe das Drehbuch gelesen. Nicht schlecht. Nicht der Comic, aber nicht schlecht. Witzig. Besonders wenn man die Besetzung kennt. Die Produzenten sind ganz ausgelassen über ihre Besetzungs-Coups. Wer möchte nicht Helen Mirren mit einem Scharfschützengewehr sehen?"
In der Tat sind die Schauspieler älteren Semesters hier das hauptsächliche Verkaufsargument: Neben Mirren und Bruce Willis agieren Schwergewichte wie Morgan Freeman und John Malkovich, der den während der Vorproduktion wieder ausgestiegenen John C. Reilly ersetzte. Und in der Tat basierte die Handlung des Drehbuchduos Erich und Jon Hoeber ("My Spy" / "Der Spion von nebenan") nur noch locker auf der Graphic Novel. Der Humorfaktor ging rauf, der Gewaltfaktor runter.
Der deutsche Regisseur Robert Schwentke drehte die 58 Millionen Dollar teure Produktion im kanadischen Toronto und Umgebung und in und um New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana. Ihm gelang ein Streifen mit Witz und Stil, dessen glänzendes Ensemble die Wortzwitzdialoge gekonnt zu nutzen weiß.
"RED" erhielt 2010 gute Kritiken und wurde mit weltweit 199 Millionen Dollar ein Erfolg, der 2013 eine Fortsetzung nach sich zog. Der Film wurde für einen Golden Globe nominiert.
Kritiker Johnny Gayzmonic schrieb in "Fanboys of the Universe": "Es ist schön zu sehen, dass es noch Action-Filme gibt, die einen für sich gewinnen, weil sie Spaß machen, und nicht einfach nur, weil sie laut sind."
"Pitch Perfect", Vox, 20:15 Uhr
Eine Studienanfängerin (Anna Kendrick) wird für The Bellas, die Frauensinggruppe der Universität, rekrutiert. Sie sorgt für bitter nötigen frischen Wind im Repertoire der Bellas, die sich gegen ihre männliche Rivalen in einem Uni-Wettbewerb durchsetzen wollen.
A-ca-scuse me? Diese US-Komödie von 2012 gehört zu der Kategorie Film, von der niemand viel erwartete - und auch nicht genau wusste, was zu erwarten war - und die dann zu einem viel geliebten Überraschungserfolg aufstieg. Ein Film über A-capella-Singen? Das klang zunächst wirklich zu sehr nach Nische, als dass ein Massenpublikum zu begeistern wäre. Aber Regisseur Jason Moore ("Sisters") und Drehbuchautorin Kay Cannon ("Pitch Perfect 3") bekamen zwei entscheidende Sachen hin: Den Humor mit endlos vielen zitierfähigen, flotten Dialogen und die Musiknummern, die im Ohr bleiben und bei denen man die Füße nicht wird stillhalten können. Der Streifen geht ins Herz und ins Ohr.
"Perfect Pitch" ist der Ausdruck für ein absolutes Gehör, und das Wortspiel im Titel meint so viel wie "den richtigen Ton treffen". Das schafft dieses Werk nicht zuletzt wegen der exzellenten schauspielerischen Leistungen, aber auch wegen der Realitätsnähe. Das Drehbuch fußt auf Mickey Rapkin's Sachbuch "Pitch Perfect: The Quest for Collegiate A Cappella Glory" von 2008. Rapkin, Chefredakteur des "GQ"-Magazins, hatte den Wettstreit von A-capella-Gruppen an Colleges über eine Saison lang verfolgt.
Für 17 Millionen Dollar von Universal Pictures auf die Leinwand gebracht und von Schauspielerin Elizabeth Banks produziert, die in einer Nebenrolle auftritt, spielte "Pitch Perfect" weltweit 113 Millionen Dollar ein. Der Soundtrack war der meistverkaufte des Jahres 2013 in den USA. Kein Wunder, dass der Film zwei Fortsetzungen nach sich zog, von denen die zweite passabel, die dritte allerdings grottig geriet.
Kritiker Matthew Turner schrieb in "View London": "Ein äußerst unterhaltsamer Film, der all die richtigen Töne trifft - dank eines rassiermesserscharfen Drehbuchs, beeindruckend inszenierter Musiknummern und eines Paars brillanter komödiantischer Darstellungen von Anna Kendrick und Rebel Wilson."
Hier geht es zum kompletten TV-Programm