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Goldene Palme geht an "Titane"

Julia Ducournau gewinnt als zweite Frau in Cannes

Schon ihr Debut "Raw" über Kannibalismus war keine leichte Kost. "Titane" ist es auch nicht, aber er ist des höchsten Preises bei den 74. Internationalen Filmfestspielen von Cannes durch die Wettbewerbsjury unter Spike Lee für würdig befunden worden. Regisseurin Julia Ducournau hat für ihren hoch gelobten französischen Horrorfilm die Goldene Palme erhalten. Damit gewann zum zweiten Mal nach 1993 und der Neuseeländerin Jane Campion für "The Piano" eine Frau den Hauptpreis.

Der Body Horror im besten Stil von David Cronenberg - man denke an "Crash" - ist eine mutige, zugleich qualitativ unumstrittene Wahl. Kein Werk für die Multiplexe, aber eine Bilder-Phantasmagorie, wie sie nur das Kino zu entfachen weiß. "Nach einer halben Stunde wollte ich gehen. Ich bin froh, dass ich geblieben bin", hörte man von einigen Kritikern, die "Titane" sahen.

Den Großen Preis der Jury, sozusagen der zweite Platz, verlieh die Jury diesmal gleich zweimal: An das finnische Drama "Hytti No. 6" von Juho Kuosmanen sowie das iranische Drama "Ghahreman" ("Ein Held") von Asghar Farhadi.

Als "Bester Regisseur" wurde Leos Carax für sein französisches Musical "Annette" geehrt, der das Festival eröffnet hatte. Für sein Drehbuch zum japanischen Drama "Doraibu mai kâ" ("Fahr mein Auto") wurde Ryusuke Hamaguchi geehrt. Als Schauspielerin gewann die Norwegerin Renate Reinsve für das Drama "Verdens verste menneske" ("Der schlechteste Mensch der Welt"), als männliches Pendant der Amerikaner Caleb Landry Jones im australischen Thriller "Nitram".

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