Ein afro-amerikanischer Polizist (John David Washington) infiltriert mit Hilfe seines jüdischen Kollegen (Adam Driver) den Ku Klux Klan.
Ohne Vorwissen würde man diesen US-Kriminalfilm mit Sicherheit für reine Fiktion halten - und man könnte es niemandem vorwerfen, denn die Geschichte, die Regisseur und Drehbuchautor Spike Lee hier in der Independent-Produktion erzählt, ist wirklich unglaublich. Aber wahr.
Dem ersten afro-amerikanischen Polizisten in der Geschichte des Polizeireviers von Colorado Springs im US-Bundesstaat, Ron Stallworth, gelang es 1978 in Colorado Springs Colorado, den örtlichen Ku Klux Klan zu unterwandern. Er erzählte davon 2014 in seiner Autobiographie "BlacKkKlansman", auf welche die Drehbuchautoren David Rabinowitz und Charlie Wachtel stießen und das Interesse Lee dafür weckten.
Zusammen mit Kevin Willmott verlegte das Skript-Quartett die Geschehnisse ins Jahr 1972 vor und fügten einige dramatische Elemente wie den Bombenanschlag zu. Im Kern aber stimmt die Geschichte, und Spike gelingt es glänzend, einen beißend pointierten Bogen zum erschreckenden Rassismus der Gegenwart zu schlagen. Gedreht wurde in Ossining im US-Bundesstaat New York.
"BlaKkKlansman" feierte seine Premiere 2018 auf den Filmfestspielen von Cannes, wo er den Großen Preis der Jury, also gewissermaßen Silber hinter gewann. Es war der Auftakt für einen Preisreigen - mit Sicherheit war dies einer der am meisten geschätzten und diskutierten Spike Lee-Filme seit vielen Jahren. Das Drehbuch gewann den Academy Award; nominiert waren noch der Film, Regisseur Spike Lee, Nebendarsteller Adam Driver, Komponist Terence Blanchard und Cutter Barry Alexander Brown. Bei den Golden Globes gab es Nominierungen für den Film, Regisseur Lee, Hauptdarsteller John David Washington und Nebendarsteller Driver. Der Britische Filmpreis ging an das Drehbuch; nominiert waren hier zudem der Film, Regisseur Lee, Nebendarsteller Driver und Komponist Blanchard.
Kritikerin Zehra Phelan schrieb in "Flavourmag": "Spike Lee's Keule ist zweifelsohne das wütende Inferno einer allzu relevanten Gesellschaftskritik. Ein mächtiger Wirbelwind, der mit Anlauf und Schmackes dem Rassismus in die Eier tritt."
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