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Phoenix - Nina Hoss und Ronald Zehrfeld
Phoenix - Nina Hoss und Ronald Zehrfeld
© Piffl Medien

TV-Tipps für Samstag (10.7.): Nina Hoss konfrontiert Ronald Zehrfeld

3sat zeigt "Phoenix"

Am Samstagabend müssen sich Spielfilm-Fans entscheiden zwischen dem exzellenten Christian Petzold-Drama "Phoenix" mit seiner Muse Nina Hoss im 3sat-Spätprogramm und dem parallel auf Sat1 laufenden nicht minder sehenswerten Matthew Vaughn-Krimi "Layer Cake" mit einem Prä-James Bond Daniel Craig in seiner ersten Hauptrolle.

"Phoenix", 3sat, 23:25 Uhr
Eine entstellte Auschwitz-Überlebende (Nina Hoss) kehrt nach dem Zweiten Weltkrieg nach Berlin zurück, um herauszufinden, ob ihr Ehemann (Ronald Zehrfeld) sie an die Nazis verraten hat.

Dieses deutsche Drama aus dem Jahr 2014 gehört sicherlich zu Regisseur und Drehbuchautor Christian Petzold's besten Filmen, er ist sein international bekanntester und mit 5,6 Millionen Dollar weltweiten Umsatzes auch sein erfolgreichster. In den USA wurde er zu einem der kassenstärksten deutschen Filme überhaupt. Die Kritiker feierten ihn durchgängig, und die Schramm Film-Produktion reüssierte auf Filmfestivals in aller Welt. Bei den Deutschen Filmpreisen erhielt Nebendarstellerin Nina Kunzendorf die Lola; Hauptdarstellerin Nina Hoss war nominiert.

Kein Wunder: "Phoenix" ist spannend, komplex und atmosphärisch, dazu sehr gut gespielt und intelligent aufgebaut - Petzold in Hochform. Hier arbeitete er bereits zum sechsten Mal mit Hoss zusammen, dazu nach "Barbara" von 2012 zum zweiten Mal mit Nina und Ronald Zehrfeld.

Die Handlung basiert auf dem Kriminalroman "Le retour des cendres" ("Der Asche entstiegen") das französischen Autoren Hubert Monteilhet aus dem Jahr 1961. Christian verlegte die Handlung von Frankreich nach Deutschland. Gedreht wurde in Brandenburg an der Havel und in Polen.

Kritiker Mark Perason schrieb in "Cinema Scope": "Christian Petzold erhebt sich wirklich deutlich über die Groschenroman-Vorlage und rührt in einem Topf voller Spannung, Rache und Schuld nicht nur mit einem Hauch von Hitchcock, sondern auch von Fassbinder. Filme können nicht psychologisch komplexer werden als dieser hier."



"Layer Cake", Sat1, 23:45 Uhr
Ein erfolgreicher Kokain-Dealer (Daniel Craig) erhält just am Vorabend seines geplanten frühen Ruhestands zwei schwierige Aufträge von seinem Boss (Kenneth Cranham).

Dieser stilisierte, elektrisierende britische Kriminalfilm kam in Deutschland 2004 nicht in die Kinos, sondern wurde nur auf Disc veröffentlicht. Heute unvorstellbar.

Denn inzwischen sind zwei der Namen vor und hinter der Kamera weltbekannt: Der damals 32-jährige Produzent und Regisseur Matthew Vaughn ("Kingsman: The Golden Circle"), der bis dahin bereits drei Guy Ritchie-Streifen produziert hatte, gab hier sein Regiedebut, und der damals 35 Jahre alte Daniel Craig übernahm erstmals eine Hauptrolle. Seine Darstellung in der Columbia Pictures-Produktion verhalf ihm zu seinem Engagement als James Bond in "Casino Royale" zwei Jahre später.

Das Drehbuch stammt von J.J. Connolly, der damit seinen eigenen, gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2000 adaptierte - bis heute sein einziger Beitrag zum Kino.

Die hervorragend gespielte, photographierte und inszenierte Produktion, die für umgerechnet 6,5 Millionen Dollar vor Ort in und um London enstanden war, erhielt gute Kritiken und lief mit weltweit 12 Millionen Dollar erfolgreich.

Kritiker James Croot schrieb in "Stuff": "Neben einem herrlichen Drehbuch, das mit mehr Wendungen und Drehungen als eine Achterbahnfahrt aufwartet, bietet der Film auch eine tolle Besetzung."



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