"Face/Off", Vox, 20:15 Uhr
Um eine Erpressung zu vereiteln, unterzieht sich ein FBI-Agent (John Travolta) einer Gesichtsoperation, um die Identität eines rücksichtlosen Terroristen (Nicolas Cage) anzunehmen. Aber der Plan wird zunichte gemacht, als der Terrorist sich mit der gleichen Methode in den Agenten verwandelt.
Eine verrückte Geschichte - aber sie funktioniert, weil Regisseur John Woo in Top-Form ist: Kaum jemand kann elegante, völlig übertriebende Gewaltdarstellungen so wunderschön stilisieren wie der chinesische Filmemacher. Und das alles von einer musikalischen Bandbreite begleitet, die von Händel, Mozart und Chopin über Olivia Newton-John bis zu INXS reicht. Dass sich zwei Hollywood-Stars für weite Teile des Streifens gegenseitig verkörpern, machte den weiteren Reiz dieses Action-Krachers aus.
Die Rezensenten waren fast ausnahmslos begeistert, und auch die Zuschauer strömten. Mit 245 Millionen Dollar weltweit war die 80 Millionen Dollar teure Paramount Pictures-Produktion 1997 ein großer Erfolg. Eine Oscar-Nominierung für den "Besten Tonschnitt" gab es noch obendrauf.
Leider konnte Woo diese Höhen nie mehr erreichen - bereits drei Filme und zwei Flops später war er angezählt und hat seit 2003 nicht mehr in den USA gearbeitet.
Eine Zuschauerin schwärmt: "Ich wünschte, es gebe mehr solcher Filme. Und das liegt an John Woo. Kein anderer Regisseur kann eine Szene so inszenieren wie er. Das ist pure Poesie - Musik, Bewegung. Man vergisst fast, dass da Menschen aufeinander schießen, denn es wirkt wie Ballett."
"Killer Elite", ZDF, 23:30 Uhr
Ein Auftragsmörder (Jason Statham) wird durch einen arabischen Scheich erpresst, der seinen Mentor (Robert De Niro) gefangen hält. Seine Mission: Drei britische Elitesoldaten töten, die der Scheich für den Tod seiner Söhne verantwortlich macht.
Der erste und bis heute einzige Film des nordirischen Regisseurs Gary McKendry, von Kritikerpapst Roger Ebert 2011 als "beeindruckendes Debut" geadelt, denn "McKendry versteht, dass Action besser funktioniert, wenn sie um Charaktere und Handlung herum strukturiert ist".
Pech für McKendry: Ebert war mit seiner Meinung über diesen britischen Thriller klar in der Minderheit, und die Zuschauer lösten nicht genügend Eintrittskarten, so dass die 70 Millionen Dollar teure Produktion mit weltweit 57 Millionen Dollar floppte.
"Killer Elite" basiert auf dem Roman "The Feather Men" des englischen und ehemaligen Special Air Service-Soldaten Ranulph Fiennes aus dem Jahr 1991, dessen Realitätsgehalt umstritten ist, dessen Inhalt in jedem Fall von Drehbuchautor Matt Sherring an vielen Stellen für die Kinoadaption verändert wurde. Gedreht wurde in Australien, England, Jordanien, Marokko, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Wales.
Die Handlung des Werks ist wenig originell, aber es beeindruckt durch die mitreißenden Action-Szenen.
Kritiker Mike Massie schrieb in "Gone with the Twins": "Der Film hält ein überraschendes Niveau in Sachen Ränkespiele und Eindringlichkeit - nicht durch eine besonders intelligente Handlung, sondern durch eine Atmosphäre der Unberechenbarkeit seiner Figuren."
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