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Midsommar - Florence Pugh und Jack Reynor
Midsommar - Florence Pugh und Jack Reynor
© Weltkino Filmverleih / Gabor Kotschy / Courtesy of A24

TV-Tipps für Samstag (26.6.): Florence Pugh beendet ihre Beziehung

3sat zeigt FreeTV-Premiere "Midsommar"

Etwas fürs Herz und für die Gänsehaut haben die Fernsehsender am Samstagabend für Spielfilm-Fans im Angebot. Vox zeigt im Hauptprogramm den Schmachtfetzen "Midnight Sun" mit Bella Thorne; 3sat zieht dann im Spätprogramm mit dem Leiseschocker "Midsommar" mit Florence Pugh in einer FreeTV-Premiere nach.

"Midnight Sun", Vox, 20:15 Uhr
Eine 17-Jährige (Bella Thorne), die an einer Krankheit leidet, bei der sie Sonnenlicht meiden muss, verliebt sich in einen Nachbarsjungen (Patrick Schwarzenegger).

Dieser Schmachtfetzen ist genau die Art Film, der keine Oscar-, dafür aber Teen Choice Awards-Nominierungen erhält (sieben) und bei Filmkritikern in Ungnade fällt (sie hassten ihn). Kritiker, die in der Regel Männer im besten Alter sind. Und was wissen die schon?

Diejenigen Zuschauer, die dieses US-Drama 2018 sahen, vergaben auf jeden Fall bei der Befragung am Ausgang eine "Eins minus". Bei der Zielgruppe kam die Independent-Produktion, so manipulativ und gekünstelt sie auch sein mag, offenbar bestens an. Wenn es auch viel zu wenige waren: Mit nur 27 Millionen Dollar weltweit floppte die 3 Millionen Dollar teure Produktion, dürfte aufgrund der niedrigen Produktionskosten immerhin keine roten Zahlen verursacht haben.

Der Streifen ist eine Neuverfilmung des japanischen "Taiyo no Uta" und der gleichnamigen zehnteiligen Fernsehserie, beide aus dem Jahr 2006. Drehbuchdebutant Eric Kirsten und Regisseur Scott Speer amerikanisierten den Stoff und drehten im kanadischen Vancouver, das für Seattle einstand.

"Midnight Sun" überzeugt hauptsächlich durch die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern Bella Thorne und Patrick Schwarzenegger.

Kritikerin Kat Hughes schrieb in "THN": "Das mag nicht die originellste Geschichte sein, aber der Film hat eine Menge Herz, Charme und eine emotionale Ladung, die das kälteste Herz zum Schmelzen bringt."



"Midsommar", 3sat, 22:25 Uhr
Eine Gruppe US-Studenten (Florence Pugh, William Jackson Harper, Will Poulter und Jack Reynor) reist nach Schweden, um dort an einem Festival zur Sommersondenwende, das nur alle 90 Jahre stattfindet, teilzunehmen und gerät in einen Alptraum im schönsten Sonnenlicht.

Regisseur Jordan Peele, gerade mit seinem "Get Out" zu Horrorehren gekommen, konnte diesen Streifen seines Kollegen Ari Aster vorab sehen und pries ihn als den "wohl idyllischsten Horrorfilm aller Zeiten".

In der Tat. Diese 9 Millionen Dollar teure Independent-Produktion spielt fast ausschließlich in einer ländlichen Idylle im vollen Licht einer Sonne, die in Schweden zu dieser Jahreszeit nicht so richtig untergeht, und entstand im historischen Hitzesommer 2018 nahe Budapest, wo Ari die Kulissen der Dorfgemeinschaft eigens hatte aufbauen lassen.

Wie bei seinem Regiedebut "Hereditary" setzt Regisseur und Drehbuchautor Aster nicht auf Schockeffekte, sondern auf eine unheilvolle Atmosphäre, den angedeuteten Schrecken und bizarre Bilder. Sein zweiter Film ist ebenfalls eindrucksvoll gefertigt und vor allem verstörend - eine weitere starke Visitenkarte als Filmemacher.

Wie allerdings ebenfalls bei "Hereditary" folgten die Zuschauer den Kritikern in deren positiver Einschätzung nicht uneingeschränkt, und mit weltweit 48 Millionen Dollar Umsatz wurde das Werk im Jahr 2019 zwar ein solider Erfolg, blieb aber deutlich hinter den 80 Millionen Dollar des Vorgängers zurück.

Kritiker Victor Pineyro schrieb in "Seventh Art Studio": "Bizarr ist das Hauptgericht in diesem Film, der die Bühne für eine Glanzleistung von Florence Pugh bereitet. Ein Schrecken bei Tageslicht, der dank der Wirksamkeit des ersten Aktes funktioniert."



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