"Cars 3: Evolution", Sat1, 20:15 Uhr
Das Rennauto Lightning McQueen (gesprochen von Manou Lubowski) will einer neuen Generation Rennautos beweisen, dass er immer noch das beste Rennauto der Welt ist.
Fast trotzig hatte Pixar-Chef und Regisseur John Lasseter 2011 einen zweiten "Cars"-Film in die Kinos gebracht, nachdem das Original 2006 für die Kritiker so etwas wie das ungeliebte Kind unter den Pixar-Werken gewesen war. Die Rezensenten konnte er beim zweiten Versuch noch viel weniger gewinnen, aber die Kassen klingelten mit weltweit 562 Millionen Dollar umso lauter. Und wenn man schon so weit gekommen war, konnte man mit einem dritten Part die Autorennensaga auch gleich zu einer Trilogie veredeln. Kein Geheimnis war, dass auch das sagenhafte Merchandising-Geschäft für die Walt Disney-Tochter eine Rolle spielte.
Auf das Regiestühlchen wurde Brian Fee befördert, der bei den ersten beiden "Cars"-Teilen das Storyboard mitgestaltet hatte und nun sein Regiedebut gab. Ihm standen satte 175 Millionen Dollar und ein neues Rendering-System zur Verfügung, dass es den Animationskünstlern ermöglichte, Szenen quasi schon während der Programmierung in ihrem Endzustand sehen zu können. Das Rix Integration Subsystem (RIS) ermöglichte komplexe Szenen wie das Stockcar-Rennen.
Hinter das Mikrophon kehrten Bonnie Hunt und Owen Wilson zurück, während unter anderem Chris Cooper und Armie Hammer neu hinzukamen, dazu noch viele NASCAR-Persönlichkeiten.
Der US-Animationsstreifen überraschte 2017 die Kritiker positiv mit einer unerwartet anrührenden Handlung - bisher immer die Achillesferse der "Cars"-Filme -, die sich zu der gewohnt umwerfenden Animation gesellte. Doch die Luft schien jetzt raus: Zwar wurde "Cars 3" mit weltweit 384 Millionen Dollar noch immer ein Erfolg, aber dieses Einspiel war das schwächste der drei Teile. Ein vierter Part ist daher erstmal nicht in Sicht.
Kritiker Julian Lytle schrieb in "Punch Drunk Critics": "Der Film hat ein großes Herz und befasst sich sehr gut mit Altern, Sport und sogar Frauen im Rennsport. Ein solider Streifen, den die ganze Familie genießen kann."
"Mud", 3sat, 23:20 Uhr
Zwei Jungen (Jacob Lofland und Tye Sheridan) treffen auf einen Flüchtigen (Matthew McConaughey) und schließen einen Pakt, ihn vor seinen Häschern zu bewahren und ihn mit seiner wahren Liebe (Reese Witherspoon) zu vereinen.
Schon in den neunziger Jahren, als er selbst noch ein Mitzwanziger war, hatte Regisseur und Drehbuchautor Jeff Nichols ("Loving") die Idee zu diesem US-Drama, in dem er einen Hauch von "Tom Swayer und Huckleberry Finn" in die Gegenwart wehen ließ. Es sollten noch über zehn Jahre vergehen, bis das Projekt produktionsreif war und Nichols die Independent-Produktion für 10 Millionen Dollar vor Ort im US-Bundesstaat Arkansas drehen konnte.
Matthew McConaughey ankert den fesselnden Streifen mit einer starken Darstellung, und Jeff sorgt dafür, dass sein Werk herzerwärmend ist, ohne rührselig zu werden.
Trotz hervorragender Kritiken hatte es "Mud" schwer, in den USA einen Verleiher zu finden, und kam 2012 in nur wenige Kinos. Immerhin schaffte es der Film aber, mit weltweit 32 Millionen Dollar Umsatz ein Erfolg zu werden.
Jane Crowther schrieb in "Total Film": "Ohne Sentimentalität, mit den reizvoll lebensnahen Darstellungen der beiden Jungen und der langsamen Steigerung bis zum explosiven Finale, fasziniert und bewegt dieser entzückende und unerwartet idyllische Film."
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