"Die Letzten beißen die Hunde", Arte, 20:15 Uhr
Ein Bankräuber (Clint Eastwood) versammelt sein altes Team (George Kennedy und Geoffrey Lewis), um mit einem neuen, jungen Kleinkriminellen (Jeff Bridges) einen gewagten Raub zu planen.
Michael Cimino und Clint Eastwood - eine interessante Kombination. Ersterer ein Regisseur, für den Selbstbeschränkung zunehmend zu einem Fremdwort wurde, was bei seinem auf diesen US-Kriminalfilm folgenden zweiten Film, dem Meisterwerk "The Deer Hunter" ("Die durch die Hölle gehen"), noch gut gehen, danach bei "Heaven's Gate" aber spektakulär in die Hose gehen sollte. Zweiterer ein Filmemacher, der für seine ökonomische Arbeitsweise bekannt ist und nur wenn es absolut notwendig ist, eine Einstellung wiederholen lässt.
1973 kam Cimino's Drehbuch auf Eastwood's Schreibtisch, und Clint erwog, es selbst zu inszenieren, überließ dann aber dem damals 34 Jahre alten Drehbuchautoren, der gerade zu Eastwood's "Magnum Force" das Skript mitgeschrieben hatte, die Regie, so dass Michael zu seinem Regiedebut kam.
Gedreht wurde vor Ort in der Region Great Falls und in den dortigen Städten Ulm, Hobson, Fort Benton, Augusta und Choteau und Umgebung im US-Bundesstaat Montana.
Eastwood's Produktionsgesellschaft The Malpaso Company produzierte "Thunderbolt and Lightfoot" - so der Originaltitel - für 4 Millionen Dollar, und der Hauptdarsteller hielt seinen Regisseur im Zaum. Sagte der "Noch eine Einstellung", sorgte Clint mit "Nein, reicht" für klare Verhältnisse.
Dem Werk kam diese Arbeitsweise zugute: Die exzellenten Leistungen von Regisseur Cimino und seinen Stars Eastwood und Jeff Bridges, der als Nebendarsteller für den Oscar nominiert wurde, fügte sich zu einem sympathischen und hervorragend photographierten Ganzen, das geschickt Action und Komik mischte und 1974 bei Kritik wie Publikum sehr gut ankam. Mit 25 Millionen Dollar in den USA wurde die United Artists-Produktion ein großer Erfolg.
Eine Zuschauerin befindet: "Ein wundervoller Film aus mehreren Gründen. Das Zusammenspiel von Jeff Bridges und Clint Eastwood sorgt für großartige Leinwandmagie. Die Umsetzung der Handlung ist präzise und dramatisch. Charakterdarsteller wie George Kennedy und Geoffrey Lewis tragen unermesslich zu dem Streifen bei. Ein Reiz des Werkes ist sicherlich auch, dass es uns in eine Zeit zurück trägt, in der Amerika in weiten Teilen des Landes noch seine Unschuld besaß. Ein sorgenfreies Leben war verbreitet und das Verhalten entspannt. Es gab keine Terrorwarnungen oder Untersuchungen am Flughafen. Herumtreiber wurden nicht automatisch als Menschen wahrgenommen, die einem übel wollen. An einer Stelle im Film kauft Eastwood ein extra Eis und gibt es irgendeinem Kind - eine harmlose Handlung, die heutzutage leider Argwohn erregen würde."
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