"Kong: Skull Island", Pro7, 20:15 Uhr
Ein Team von Wissenschaftlern (u.a. John Goodman) heuert einen Vietnamkriegsveteranen (Tom Hiddleston) und eine Photographin (Brie Larson) an, um eine unberührte Insel im Pazifik zu erforschen, wobei sie von einem Riesenaffen angegriffen werden.
Es hat in den vergangenen Jahren einige ungewöhnliche Entscheidungen in Hollywood in Sachen Regisseure für Blockbuster gegeben, die Krönung dürfte dabei bis jetzt die Wahl von Warner Brothers Pictures für diesen US-Fantasy-Film gewesen sein. Dass der Verantwortliche für "The Kings of Summer" - seinem ersten und bis dahin einzigen Streifen - eine 185 Millionen Dollar teure Großproduktion würde händeln können, war keineswegs ausgemacht. Aber die ungewöhnliche Wahl zahlte sich aus, wie auch die guten Kritiken demonstrierten.
Jordan Vogt-Roberts schuf einen Streifen mit hohem Tempo, einem Fest für die Augen und Sinne und guten Schauspielern. Er verdiente sich seinen Platz im MonsterVerse, der von Legendary Pictures und Warner Bros. mit "Godzilla" 2014 begonnenen und bis heute mit "Godzilla vs. Kong" fortgesetzen Crossover-Reihe, und seinen Produktionsgesellschaften eine goldene Nase. 2017 flossen weltweit 566 Millionen Dollar in die Kassen von "Kong: Skull Island".
Ursprünglich war das Projekt bei Universal Pictures als Fortsetzung von Peter Jackson's "King Kong" aus dem Jahr 2005 gedacht gewesen, wurde dann aber bei Warner Bros. als Reboot der King Kong-Reihe konzipiert. Mehrere Drehbuchversionen ließen die Handlung während des Ersten Weltkriegs, des Vietnam-Kriegs und der Gegenwart spielen, bis sich Vogt-Roberts für die Vietnam-Version von Max Borenstein einsetze und seinen Riesenaffen in ein "Apocalypse Now"-Universum verpflanzte. Sozusagen das "Herz der Finsternis" in der Brust eines Riesenaffen.
Gedreht wurde an verschiedenen Orten in Vietnam, auf Hawaii und an der australischen Gold Coast. An den zahlreichen, Oscar-nominierten Visuellen Effekten arbeiteten Hunderte von Künstlern und Technikern zahlreicher Firmen unter der Federführung von Industrial Light & Magic (ILM).
Kritiker Damond Fudge schrieb in "KCCI": "Ein großartiges und beeindruckendes Monster-Epos, das sich gleichzeitig sehr klein und persönlich anfühlt."
"Operation: Overlord", Pro7, 22:35 Uhr
Eine Gruppe amerikanischer Soldaten trifft hinter den feindlichen Linien des D-Days in Frankreich auf deutsche Zombie-Soldaten.
Der bekannteste Name hinter diesem US-Horrorfilm ist der des Produzenten J.J. Abrams ("Star Wars: The Rise of Skywalker"), auf dessen Idee das Drehbuch von Billy Ray ("Richard Jewell") und Mark Smith ("The Midnight Sky") fußt. Die Person des Produzenten erklärt auch, wieso ein großes Hollywood Studio wie Paramount Pictures ein Budget von immerhin 38 Millionen Dollar für einen Film locker machte, bei dem keine Stars mitwirkten und dessen Prämisse nach einem Z-Movie riecht.
Aber die angenehme Überraschung ist, dass "Overlord" - so der Originaltitel - erstklassigen Spaß für Freunde der zweitklassigen Unterhaltung bietet: Eine Mischung aus revisionistischem Kriegsfilm, Zombie-Horror und ungehemmten Blutorgien, professionell zusammen geschnürt von dem australischen Regisseur Julius Avery, dessen zweites Werk nach "Son of a Gun" dies war.
Gedreht wurde in den Warner Bros.-Studios in Leavesden nördlich von London sowie in den englischen Grafschaften Herfortshire und Wiltshire. Verschiedene Firmen sorgten für die Visuellen Effekte, darunter auch George Lucas' Industrial Light & Magic.
"Overlord" kam 2018 mit guten Kritiken in die Kinos, fand aber - wenig verwunderlich - kein Massenpublikum und erreichte weltweit nur 41 Millionen Dollar Umsatz.
Kritiker Brian Lord schrieb in "Entertainment": "Wenn man es auf das Wesentliche reduziert, ist das ein großer, bescheuerter Action-Horrorfilm, der seine Vorbilder so offenherzig vor sich herträgt, sich so klar über seine eigene Lächerlichkeit amüsiert, dass es schwer ist, ihn nicht zu mögen."
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