(27.05.2021) Update
So wie 1989 der Kauf von Columbia Pictures durch Sony die damalige Stärke der japanischen Wirtschaft demonstrierte, wird nun der Erwerb des altehrwürdigen, seit 97 Jahre existierenden, aber von alten Glanzzeiten Lichtjahre entfernten Filmstudios Metro Goldwyn Mayer (MGM) durch Amazon als Ausweis der verschobenen Gewichte im Unterhaltungsbereich gesehen.
Der 1994 gegründete Internet-Versandhändler, der erst vor elf Jahren mit der Gründung von Amazon Studios in den Produktionsbereich eingestiegen ist, mischt nun auch an vorderster Front in Hollywood mit. Rund 8,5 Milliarden Dollar ist dem Tech-Giganten der Deal wert gewesen - ein Vielfaches dessen, was MGM überhaupt umsetzt. Kein Geheimnis ist es, dass es aber auch weniger die aktuelle Produktionssparte der Gesellschaft als deren Filmbibliothek mit rund 4000 Titeln und den populären TV-Serien wie "Fargo" oder "Shark Tank" sind, die Amazon gereizt haben.
Amazon-Gründer und -Vorstand Jeff Bezos erklärte gestern: "MGM besitzen eine riesige, starke Sammlung sehr populären geistigen Eigentums. Mit den talentierten Menschen bei MGM und den talentierten Menschen bei Amazon Studios können wir diese für das 21. Jahrhundert neu denken und weiter entwickeln."
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(18.05.2021) Amazon wollen MGM kaufen
Amazon ging es schon vor der Pandemie nicht gerade schlecht - aber inzwischen schwimmt der Versandhändler geradezu grotesk im Geld. Wohin damit?
Nun meldet "The Information", dass der Tech-Gigant, der selbst schon mit Amazon Studios zum Filmproduzenten geworden ist, in Verhandlungen steckt, das Filmstudio MGM für etwa 9 Milliarden Dollar zu erwerben, nachdem die Branche zunächst davon ausgegangen war, dass das inzwischen 97 Jahre alte Filmstudio an einen anderen Tech-Giganten und Amazon-Konkurrenten, Apple, gehen könnte.
Die aktuelle Filmproduktion von MGM abseits der James Bond-Werke würde kaum eine solch hohe Investition rechtfertigen. Es ist eher die Filmbibliothek des Studios mit über 4000 Produktionen und über 17 000 Stunden Fernsehen, die Amazon reizen dürften.
Vergangenen Monat haben bereits Netflix Rechte an der Filmbibliothek von Sony und dessen Columbia Pictures gekauft.