Ein New Yorker Polizist (Samuel L. Jackson) macht es sich zur persönlichen Mission, den Sohn (Christian Bale) eines Immobiliengiganten (Philip Bosco) eines rassistisch motivierten Mordes zu überführen.
"Shaft" ist möglicherweise die Krone der Blaxploitation-Welle der frühen Siebziger im US-Kino. Die afro-amerikanischen Künstler fanden in der Folge der Bürgerrechtsbewegung der sechziger Jahre ihre eigene kommerzielle Stimme auf der Leinwand und setzten auf das afro-amerikanische Publikum zugeschnittene Streifen in Szene. Diese Produktionen spielten in den Ghettos und Wohnvierteln der Afro-Amerikaner, zeigten grobe, potente Helden, Sex, Drogen und Kriminalität. Der Kriminalfilm "Shaft" wurde dabei 1971 zu einem Riesenerfolg beim Publikum, rettete nebenbei MGM vor dem Bankrott und ließ zwei Fortsetzungen folgen.
Rund drei Jahrzehnte später hielten Paramount Pictures die Zeit für ein weiteres Sequel gekommen - politisch korrekter und mit einer modisch Armani-gekleideten Titelfigur, die als der Neffe des Ur-Shaft vorgestellt wird. Dessen Darsteller Richard Roundtree wirkt hier entsprechend als Onkel von Samuel L. Jackson mit. John Singleton ("2 Fast 2 Furious"), seit "Boyz n the Hood" selbst eine Ikone des afro-amerikanischen Kinos, übernahm die Regie und die Produktion und schrieb auch noch das Drehbuch.
Wie die Vorgänger aus den Siebzigern überzeugt auch dieser US-Kriminalfilm mit seinem Gespür für das New Yorker Milieu, vor allem aber mit seinem charismatischen Hauptdarsteller, dessen Vergnügen, diesen Charakter zu verkörpern, sichtbar ist. Weniger vergnüglich waren die fortwährenden Auseinandersetzungen während der Dreharbeiten zwischen ihm, Singleton und Mitproduzent Scott Rudin über einzelne Dialoge, die zwischen den Beteiligten als zu rassistisch und sexistisch umstritten waren.
Der 46 Millionen Dollar teure "Shaft" erhielt 2000 gute Kritiken und wurde mit weltweit 107 Millionen Dollar auch zu einem kommerziellen Erfolg - eine weitere Fortsetzung sollte es aber erst satte 19 Jahre später geben.
Kritiker Lawrence Toppman schrieb in "Charlotte Observer": "Samuel L. Jackson's Darstellung ist so hart wie ein Diamant, so böse wie ein spitzer Kinnbart, so kalt wie ein Martini in einem vereisten Glas und so poliert wie sein eigener rasierter Schädel."
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