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The Huntsman & the Ice Queen - Chris Hemsworth
The Huntsman & the Ice Queen - Chris Hemsworth
© Universal Pictures

TV-Tipps für Samstag (15.5.): Chris Hemsworth tauscht den Hammer mit der Axt

ZDF zeigt "The Huntsman and the Ice Queen"

Action, Adventure and Fantasy made in Hollywood - das bringt der Samstagabend für Spielfilm-Fans. Auf Sat1 läuft im Spätprogramm erst der vierte "Indy" "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels", gefolgt von "The Huntsman and the Ice Queen" im ZDF-Spätprogramm.

"Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels", Sat1, 22:05 Uhr
Der berühmte Archäologe Dr. Henry "Indiana" Jones (Harrison Ford) wird in einen sowjetischen Plan verwickelt, der sich um geheimnisvolle Artefakte dreht, die als Kristallschädel bekannt sind.

Das gibt es wohl selten: Dass die Kritiker einen Popcorn-Film mehr mögen als die Zuschauer. "Indiana Jones and the Kingdom of the Crystall Skull" dient als besonders anschauliches Beispiel dieses Phänomens: Während die Medien Harrison Ford's Rückkehr zu seiner bekanntesten Rolle willkommen hießen und den US-Abenteuerfilm als spannend lobten, rümpfen viele Fans die Nase, und einige wünschen sich offen, der Film wäre nie gedreht worden. 2009 "gewann" der Film sogar die Goldene Himbeere als "Schlechteste Fortsetzung".

Die Filmemacher rund um Regisseur Steven Spielberg ("Saving Private Ryan") und Produzent George Lucas werden das verschmerzen können, denn ihr Werk wurde ein gigantischer Erfolg an den Kinokassen: Weltweit kamen 786 Millionen Dollar zusammen, womit der Streifen der zweiterfolgreichste des Jahres hinter "The Dark Knight" war - und mit Abstand der umsatzstärkste der "Indiana Jones"-Reihe. Schaut man sich allerdings die Zuschauerzahlen in den USA an, dann war der vierte Part der schlechtbesuchteste, und auch in Deutschland war er mit 2,8 Millionen Besuchern kein Überflieger.

Schon 1993 wollte Lucas einen vierten "Indiana Jones"-Streifen anschieben und bat um Ideen der Drehbuchautoren. Alles in allem werkelten acht verschiedene Autoren, darunter M. Night Shyamalan ("Glass"), an Entwürfen herum. Doch keiner überzeugte Steven. Erst das Skript von David Koepp ("The Mummy"), der bereits mit Spielberg an den "Jurassic Park"-Filmen und an "War of the Worlds" zusammen gearbeitet hatte, hatte in den Augen des Filmemachers Potential. Es griff mit den Kristallschädeln eine Idee auf, die bereits in einer Folge der Fernsehserie "Young Indiana Jones" aufgetaucht war. 2006 gab der Produzent bekannt, dass er, Spielberg und Koepp das Drehbuch fertig gestellt hätten.

Gedreht wurde - bis auf eine Szene an den Iguacu-Wasserfällen - ausschließlich in den USA, so in Kalifornien, New Mexico, Hawaii - das den Dschungel von Peru darstellt - und Connecticut. Im Gegensatz zu George, der auf digitale Photographie schwörte, ließ Spielberg auf Filmmaterial drehen, um im Einklang mit den vorherigen "Indiana Jones"-Filmen und deren old school-Aussehen zu bleiben. In diesem Sinne versprach Spielberg auch, weitgehend auf computergenerierte Bilder zu verzichten, aus denen Lucas' "Star Wars"-Filme fast ausschließlich bestanden hatten. Trotz dieses Versprechens kamen sie dann aber aus Praktikabilitätsgründen doch verstärkt zum Einsatz - selbst das Erdhörnchen zu Beginn ist nicht echt und sorgte für viel Spott. Bei den Stunts hingegen setzte man tatsächlich auf die Arbeit von Stuntmen und verzichtete auf CGI-animierte Menschen. Insgesamt kamen 450 CGI-Effekte zum Einsatz.

Während die ersten drei "Indiana Jones"-Abenteuer den billig produzierten Abenteuerfilmen der dreißiger und vierziger Jahre, die Spielberg als Kind gerne gesehen hatte, ihre Reverenz erwiesen, fügt dieser 1957 spielende Streifen alle Motive der (Film-)Zeit der Fünfziger an: Die Atombombe, Außeridische und die kommunistische Sowjetunion, welche das Dritte Reich als Schurkenstaat ablöst, spielen eine Rolle.

Spielberg jongliert handwerklich perfekt mit Action, Querverweisen auf die vorherigen "Indiana Jones"-Teile und Filmzitaten. Nichts ist hier besonders originell, soll es auf einer Meta-Kinomythos-Ebene vielleicht auch gar nicht sein, sondern Altbekanntes - auf das natürlich die Werbekampagne für die 185 Millionen Dollar teure Paramount-Produktion besonders abstellte - wird liebevoll und kreativ variiert. Bei den Britischen Filmpreisen wurden die Spezialeffekte nominiert.

Kritiker Austin Kennedy schrieb im "Sin Magazine": "Der Film kann nicht mit den ersten drei mithalten. Aber er ist eine spaßige, unterhaltsame Achterbahnfahrt mit einigen klassischen Indy-Momenten."



"The Huntsman and the Ice Queen", ZDF, 01:00 Uhr

Zwei Krieger (Jessica Chastain und Chris Hemsworth) versuchen ihre Liebe geheim zu halten, während sie gegen die böse Königin (Charlize Theron) und ihre Schwester, die Eiskönigin (Emily Blunt), kämpfen.

Brauchte es wirklich eine Fortsetzung zu "Snow White and the Huntsman"? Ja, fanden die Manager von Universal Pictures, denn ein weltweiter Umsatz von knapp 400 Millionen Dollar im Jahr 2012 war einfach nicht zu verachten. Es sollte aber dann noch vier Jahre dauern, bis das Sequel auf die Leinwände kam - und dieses dann eigentlich auch nicht nur ein Sequel, sondern auch ein Prequel war, denn die Drehbuchautoren erzählen hier auch die Vorgeschichte des von Chris Hemsworth gespielten Huntsman.

Wie man dem späteren Ergebnis ansieht, tat man sich schwer, eine erzählwürdige Handlung zu kreieren - was einen wieder zur eingangs genannten Ausgangsfrage bringt -, und das Drehbuch durchlief mehrere Durchläufe. Aber auch einen Nachfolger für Regisseur Rupert Sanders zu finden, erwies sich als nicht so einfach. Der von Universal favorisierte Frank Darabont ("The Shawshank Redemption") stieg während der Vorproduktion wieder aus, so dass der Franzose Cedric Nicolas-Troyan, der beim Vorgänger als Regisseur des Zweiten Stabs und als Oscar-nominierter Supervisor der Visuellen Effekte tätig gewesen war, zu seinem Debut kam.

Keine leichte Verantwortung, bei einem Budget von satten 115 Millionen Dollar, das er für Dreharbeiten in den Universal Studios in Hollywood und für Außendrehs in den englischen Grafschaften Somerset und Surrey zur Verfügung gestellt bekam - was allerdings deutlich günstiger als die 170 Millionen Dollar des Originals kam. Neben Titeldarsteller Hemsworth kehrten Charlize Theron, Sam Claflin und Nick Frost zurück; neu hinzu kamen Emily Blunt, Jessica Chastain und Rob Brydon.

Es sind dann auch die hochkarätigen Schauspieler und die visuelle Pracht - wen wundert es bei diesem Regisseur? -, die den US-Fantasy-Film trotz des schwachen Drehbuchs noch sehenswert machen.

"The Huntsman: Winter's War" fand vor den Kritikern 2016 keine Gnade, und mit 165 Millionen Dollar weltweit kam der Umsatz nicht mal mehr auf die Hälfte des Vorgängers. Eine weitere Fortsetzung war daher kein Thema mehr.

Kritiker Ryan Syrek schrieb in "The Reader": "Man kann nicht und man sollte nicht das Gehirn für jegliche Unterhaltung ausschalten. Aber man kann von der Unterhaltung gebeten werden, ihrer Blödsinnigkeit im Austausch für eine gute Zeit zu vergeben. Dieser Film hat mich gebeten. Ich habe ja gesagt."



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