Vier Frauen (Leslie Jones, Melissa McCarthy, Kate McKinnon und Kristen Wiig) schließen sich zusammen, um eine Geisterinvasion in Manhattan zu bekämpfen.
Bei dieser US-Komödie war das Geschehen abseits der Leinwand genauso, wenn nicht unterhaltsamer als der Film selbst. Sei es, weil viele Fans des Original-"Ghostbusters" aus dem Jahr 1984 es als Sakrileg empfanden, dass es eine Neuverfilmung gab, sei es, weil diese mit Frauen statt Männern besetzt wurde - seitdem Columbia Pictures das Remake ankündigt hatten, erhob sich jedenfalls ein Sturm der Entrüstung bei aggressiv eskalierenden Internet-Trollen, die es sich zur Aufgabe machten, den Streifen lange vor dessen Premiere im Internet in Grund und Boden zu schreiben und zu wählen. So sackte die Bewertung auf der Internet Movie Database ab und kein anderer Trailer erhielt mehr Dislikes als der zu "Ghostbusters 2016". Regisseur und Drehbuchautor Paul Feig wetterte gegen die "Frauenfeinde", und die Presse diskutierte das Phänomen einer erbittert geführten virtuellen Schlacht über eine im Endeffekt harmlose Komödie.
Diese wäre wahrscheinlich nie gedreht worden, wenn Urgeisterjäger Bill Murray seit der mittelmäßigen Fortsetzung 1989 nicht immer wieder kategorisch ausgeschlossen hatte, für einen dritten Teil vor der Kamera zu stehen. Kollege Dan Aykroyd konnte noch so viele Drehbücher schreiben, auch ihm war klar, dass Murray das große Zugpferd war und es ohne ihn wenig Sinn machte, die Reihe fortzusetzen. Als der dritte im Bunde Harold Ramis 2014 starb, hatte es sich mit einem Sequel mit Originalbesetzung sowieso erledigt, und Columbia entschieden sich für ein Remake mit gendergeänderter Besetzung.
Als Regisseur schien Feig, der bereits bei "Bridesmaides", "The Heat" ("Taffe Mädels") und "Spy" mit McCarthy erfolgreich zusammen gearbeitet hatte, eine kongeniale Wahl. Ihm stand ein riesiges Budget von 144 Millionen Dollar zur Verfügung, das zu keinem kleinen Teil an die sechs Firmen ging, die für rund 1700 Spezialeffekte zuständig waren. Gedreht wurde in New York City und in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts. Murray, Aykroyd und Sigourney Weaver aus der Urbesetzung absolvierten Gastauftritte.
"Ghostbusters" lief 2016 mit positiven Kritiken und mit weltweit 229 Millionen Dollar erfolgreich an den Kinokassen - aber nicht erfolgreich genug, um bei den hohen Produktions- und Marketing-Kosten einen Gewinn abzuwerfen; statt dessen war von 70 Millionen Dollar Verlust und einer "box office bomb" die Rede.
Das Werk verblasst natürlich neben dem Original, aber als Film aus eigenem Recht steht er beeindruckend auf eigenen Füßen und unterhält als unbekümmerter Spaß mit seiner fabelhaften Besetzung.
Kritiker Allen Adams schrieb in "The Main Edge": "Nicht so gut wie das Original, aber es ist keine Schande, wenn man an einen Klassiker nicht heranreicht. Es ist trotzdem ein witziger Film, mit vielen Pluspunkten, insbesondere einer tollen Besetzung, die offensichtlich mit großem Spaß bei der Sache ist."
Im November soll "Ghostbusters: Afterlife" in der Regie von Jason Reitman, dem Sohn des Urregisseurs Ivan Reitman und neuer Besetzung, allerdings Weaver, Aykroyd und Murray in ihren alten Rollen in die amerikanischen Lichtspielhäuser kommen.
Hier geht es zum kompletten TV-Programm