"The Best Offer", Arte, 21:55 Uhr
Ein einsamer Kunstauktionator (Geoffrey Rush) arbeitet für eine geheimnisvolle und zurückgezogen lebende Erbin (Sylvia Hoeks) und beginnt sich für mehr als nur ihre Kunstsammlung zu interessieren...
Regisseur und Drehbuchautor Giuseppe Tornatore stimmt in seinem italienischen, aber auf Englisch gedrehten Drama eine abwechselnd elegische und spannende Ode an die Kunst und an die Liebe an. Dem Zuschauer bietet er mit den zahlreichen ausgestellten Kunstwerken und der verschachtelten Ausstattung viel zu sehen und mit Ennio Morricone's passend üppigen Musik ebenso viel zu hören.
Gedreht wurde für umgerechnet 18 Millionen Dollar in Florenz, Mailand, Rom und Triest, Südtirol, Prag und Wien.
Mit weltweit 20 Millionen Dollar lief "La migliore offerta" 2013 erfolgreich bei allerdings nur gemischten Kritiken. Das Publikum goutierte den Kunstgenuss im doppelten Sinne mehr.
Komponist Ennio Morricone erhielt den Europäischen Filmpreis; nominiert waren der Film, Regisseur Giuseppe Tornatore und sein Drehbuch. Der Italienische Filmpreis ging an den Film, Regisseur Tornatore, Komponist Morricone, die Bühnenbildner und Kostümbildner Maurizio Millenotti.
Kritikerin Louise Keller schrieb in "Urban Cinephile": "Eine umwerfende Darstellung von Geoffrey Rush, die diese betörende Geschichte, die Authentizität und all ihre unbezahlbaren Facetten ergründet, nochmal auf eine andere Ebene hebt - von der elitären Kunstwelt bis zu jener der menschlichen Emotionen. Rush's prächtige Charakterisierung ist die Grundlage, auf der die Ausführung der Handlung ruht."
"Die Unbestechlichen", RTL2, 23:55 Uhr
Der Bundespolizist Eliot Ness (Kevin Costner) wird auf den Gangsterboss Al Capone (Robert De Niro) angesetzt. Wegen der grassierenden Bestechlichkeit unter den Polizeibeamten versammelt er ein kleines, handverlesenes Team (Sean Connery, Andy Garcia und Charles Martin Smith) um sich.
1957 veröffentlichte der FBI-Agent Eliot Ness, der in den Zwanzigern und Dreißigern im Büro für Prohibition gearbeitet hatte, welches das Alkohohlverbot durchsetzen sollte, seine Erinnerungen in dem Buch "The Untouchables". Dort schildert er, wie er in Chicago mit einer kleinen, eingeschworenen Truppe, die sich "The Untouchables" (Die Unberührbaren) nannte, den Kampf gegen die organisierte Kriminalität aufnahm.
Paramount Pictures entschieden Mitte der achtziger Jahre, aus diesen Geschehnissen für 25 Millionen Dollar einen US-Kriminalfilm zu produzieren und beauftragten David Mamet mit der Drehbuchadaption und Brian De Palma ("Scarface") mit der Regie. Nicht nur hinter der Kamera war damit das künstlerische Niveau hoch, auch die Rollen wurden hochkarätig besetzt, wobei der damals noch weniger bekannte Kevin Costner bei weitem nicht die erste Wahl war. De Palma hatte Tom Berenger, Nick Nolte, Don Johnson, Michael Douglas, Mel Gibson, Harrison Ford, William Hurt und Jeff Bridges auf dem Schirm, bevor der damals 31-jährige Costner den Zuschlag bekam.
Für die ikonische Rolle des Al Capone wünschte sich der Regisseur Robert De Niro. Als dieser absagte, traf sich Brian mit dem Engländer Bob Hoskins und sagte ihm zu. Als dann aber De Niro seine Meinung änderte und doch dabei sein wollte, nahm De Palma dies an und sagte Hoskins mit einem Scheck über 20 000 Pfund in der Post und einem "Danke!" ab. Daraufhin rief Hoskins ihn an, um zu fragen, ob er nicht noch andere Filme habe, in denen er nicht mitspielen solle.
Der 25 Millionen Dollar teure "The Untouchables" wurde hauptsächlich vor Ort in Chicago gedreht, teilweise an den Originalschauplätzen, an denen sich die Geschehnisse ein halbes Jahrhundert zuvor zugetragen hatten. Der auf Hochglanz polierte, aber mit künstlerischen Noten wie der Nachstellung der Treppenszene aus "Panzerkreuzer Potemkin" versehene Streifen warf einen scharfsinnigen und virtuos inszenierten Blick auf das Verbrechen in Chicago und bot exzellente Leistungen der phantastischen Besetzung.
Als das Werk 1987 in die Kinos kam, erhielt es sehr gute Besprechungen und wurde mit weltweit 106 Millionen Dollar ein großer Erfolg. Bei vier Oscar-Nominierungen für Komponist Ennio Morricone, die Bühnenbildner, Kostümbildnerin Marilyn Vance und Nebendarsteller Sean Connery erhielt Letzterer den Academy Award sowie den Golden Globe. Für einen Globe war auch Komponist Morricone nominiert, der wiederum den Britischen Filmpreis erhielt. Dort waren Nebendarsteller Connery, die Bühnenbildner und Kostümbildnerin Vance nominiert.
Ein Zuschauer ist voll des Lobs: "Indem Brian De Palma David Mamet's spannungsgeladenem Drehbuch gerecht wird, bringt er einen der besten Gangster-Filme aller Zeiten auf die Leinwand. Die schauspielerischen Leistungen sind vom höchsten Kaliber. Beeindruckend wie Robert De Niro Capone bedrohlich wirken lässt; Sean Connery ist eh gut, aber es ist Kevin Costner, der mit seiner wunderbaren Darstellung andeutet, dass er bald ein Star werden würde. Ich mag es, wie der Film zeigt, wie Gewalt und Angst Familien beeinflusst, und wie einzelne Szenen den Zuschauer ins Geschehen hineinziehen, wie der Schusswechsel an der kanadischen Grenze oder die Hommage an 'Panzerkreuze Potemkin' im Bahnhof. Spannend, berührend, sogar witzig - eine Klasseleistung in jeder Beziehung."
Hier geht es zum kompletten TV-Programm