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George Segal ist tot

Star spielte bis zuletzt in TV-Sitcom "The Goldbergs"

Vorgestern ist George Segal im Alter von 87 Jahren durch Komplikationen nach einer Bypass-Operation im kalifornischen Santa Rosa gestorben, wie seine Frau Sonia Segal bekannt gegeben hat. Der Schauspieler, dessen Karriere vor rund 60 Jahren begonnen hatte, arbeitete bis zuletzt in der TV-Sitcom "The Goldbergs", die es seit 2013 auf ABC auf acht Staffeln gebracht hat. Seine beste Zeit erlebte Segal in den Sechzigern und Siebzigern in Filmen wie "Who's Afraid of Virigina Woolf?", "The Bridge at Remagen" und "California Split". Seine sympathische Ausstrahlung kam vor allem in vielen romantischen Komödien gut zur Geltung.

George Segal wurde am 13. Februar 1934 in New York City als Sohn einer Hausfrau und eines Vertreters geboren. Schon als Kind begann er mit dem Banjo-Spiel und beherrschte das Instrument schließlich so gut, dass er später drei Alben veröffentlichte und auch gerne auf der Leinwand und im Fernsehen darauf spielte. 1955 machte er seinen Bachelor in Schauspiel und Drama an der Columbia University. Er spielte in Bands und diente als Soldat in der US Army.

Danach lernte der damals 20-Jährige im Actors Studio in New York City und trat ab 1956 im Theater auf, darunter am Broadway in Stücken wie "Gideon". Nach ersten Rollen im Fernsehen im Jahr 1960 gab er in einer Nebenrolle in dem Frederic March-Drama "The Young Doctors" ("Chefarzt Dr. Pearson") von 1961 sein Kinodebut. Es folgten Parts unter anderem in "The Longest Day" von 1962 und dem Yul Brynner-Western "Invitation of a Gunfighter" ("Treffpunkt für zwei Pistolen") und dem Michael Callan-Drama "The New Interns" ("Assistenzärzte") von 1964, für den er im Jahr darauf den Golden Globe als "Beste männliche Neuentdeckung" erhielt. 1965 erhielt er auch seine erste Hauptrolle in dem Drama "King Rat" ("Sie nannten ihn King").

1966 wurde ein geschäftiges Jahr mit der Hauptrolle in dem in West-Berlin gedrehten Thriller "The Quiller Memorandum", einer Nebenrolle in dem Anthony Quinn-Abenteuerfilm "Lost Command" ("Sie fürchten weder Tod noch Teufel"), der wichtigen Nebenrolle als Biff Loman in der TV-Adaption des Theaterstücks "Death of Salesman" und vor allem dem Auftritt in dem Drama "Who's Afraid of Virgina Woolf?", für den er seine einzige Oscar-Nominierung und eine Nominierung für den Golden Globe bekam.

Ab da konnte sich der Mime seine Rollen aussuchen. Seine Leistung in dem Kriminalfilm "No Way to Treat a Lady" ("Bizarre Morde") von 1968 brachte ihm eine Nominierung für den Britischen Filmpreis ein, er spielte in der Komödie "Where's Poppa?" und in der Barbra Streisand-Komödie "The Owl and the Pussycat" von 1970, im Robert Redford-Kriminalfilm "The Hot Rock" ("Vier schräge Vögel") von 1972, in der Komödie "Blume in Love" und in der Komödie "A Touch of Class" ("Mann, bist du klasse!") von 1973 - für Letzteren gewann er den Golden Globe. 1974 war er in dem Drama "California Split" von Robert Altman zu sehen.

In den zweiten Hälfte der Siebziger nahm die Flop-Dichte dann allerdings zu. Erwähnenswerten Streifen wie der Jane Fonda-Komödie "Fun with Dick and Jane" ("Das Geld liegt auf der Straße") und dem Thriller "Rollercoaster" von 1977, der Komödie "Who's Killing the Great Chefs of Europe?" ("Die Schlemmerorgie") von 1978 wechselten mit Enttäuschungen wie der Komödie "The Black Bird" ("Die Jagd nach dem Malteser Falken") von 1978 oder der Komödie "Lost and Found" ("Ein irres Paar") mit seiner "A Touch of Class"-Partnerin Glenda Jackson von 1979.

Die Siebziger endeten mit einer frustrierenden Nichtrolle: George zog sich aus der Komödie "10" zurück, die ein Riesenerfolg werden sollte. Regisseur Blake Edwards verklagte den Akteur, der durch Dudley Moore ersetzt wurde. Im kommenden Jahrzehnt waren Erfolge dann rar gesät, so dass Segal 1985 erstmals seit 22 Jahren zum Broadway zurückkehrte und auch öfter im Fernsehen auftrat, so 1987 in der kurzlebigen Sitcom "Take Five" und der Kriminalserie "Murphy's Law" im Jahr 1988. Im Nachhinein gab George zu, dass auch Eheprobleme und Drogen zu seiner absinkenden Karriere beitrugen. Immerhin endeten die Achtziger im Jahr 1989 mit einer Nebenrolle in der Hit-Komödie "Look Who's Talking".

In den Neunzigern fing sich der Star wieder als Nebendarsteller in Filmen wie dem Bette Midler-Drama "For the Boys" von 1991, der Ben Stiller-Komödie "Flirting with Disaster" und dem Jim Carrey-Komödie "The Cable Guy" von 1996. Noch größeren Erfolg feierte er mit der TV-Sitcom "Just Shoot Me!", die es von 1997 bis 2003 auf NBC auf sieben Staffeln brachte und für die er gleich zweimal für den Golden Globe nominiert wurde. Bevor mit dann mit "The Goldbergs" einen weiteren Fernseherfolg feiern und auch hier wieder reichlich Banjo spielen sollte, trat er auf der großen Leinwand in dem Science Fiction-Film "2012" von Roland Emmerich im Jahr 2009 und dem Anne Hathaway-Drama "Love and Other Drugs" von 2010 in Erscheinung. 2017 erhielt George einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

George Segal war dreimal verheiratet. Von 1956 bis zur Scheidung 1983 mit der Cutterin Marion Sobel, mit der er die beiden Töchter Elizabeth und Polly bekam. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1996 war er mit Linda Rogoff verheiratet und ab 1998 mit Sonia Schultz Greenbaum.


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