Ein älterer Möbelpacker (Rainer Bock), der bei einer Zwangsräumungsfirma arbeitet, trifft nach Jahrzehnten seinen Sohn (Albrecht Schuch) wieder, als er dessen Wohnung ausräumen soll, und gerät dadurch in einen Gewissenskonflikt.
Nach Dokumentar- und Fernsehfilmen gab Regisseur und Drehbuchautor David Nawrath, der an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin ausgebildet wurde, mit diesem deutschen Drama 2018 sein Kinodebut - und landete gleich einen Volltreffer.
Die in Frankfurt am Main gedrehte 23/5-Produktion funktioniert auf mehreren Ebenen: Als exzellent gespielte Vater-Sohn-Geschichte, die Nawrath lebensecht und feinfühlig in Szene setzt, als Darstellung eines sozialen Milieus, das auf der Leinwand selten zu sehen ist, und als ökonomische Gegenwartsbeschreibung des Mieten- und Wohnproblems und der Clan-Kriminalität, ohne zu moralisieren oder zu deprimieren.
"Atlas" erhielt gute Kritiken und sein Drehbuch und Hauptdarsteller Rainer Bock wurden für den Deutschen Filmpreis nominiert.
Kritikerin Christina Bylow schrieb in der "Berliner Zeitung": "David Nawrath erzählt an der Realität entlang, ohne dabei an emotionaler Wucht zu verlieren. Einen Mann zu spielen, der handelt, indem er nicht handelt, und spricht, indem er schweigt, gehört sicher zu den größten Herausforderungen für einen Darsteller. Rainer Bock kann das, er kann das so gut, dass der Titel 'Atlas' eigentlich ihm gebührt – und nicht der Figur, die sich selbst mit jenem Titan der griechischen Mythologie identifiziert, der zur Strafe die Weltkugel auf seinen Schultern tragen musste."
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