Er wurde schon von Beginn an in der Preisverleihungssaison als großer Oscar-Anwärter gehandelt, und mit zwei Hauptpreisen ist "Nomadland" zumindest schon mal der große Gewinner der 78. Golden Globe Awards. Das Drama ist gestern Abend von den ausländischen Filmkritikern der Hollywood Foreign Press Association zum besten Film gekürt worden, dazu erhielt die chinesische Regisseurin Chloe Zhao den Globe.
Ebenso gut, aber nur in der von Preisen oft ignorierten und daher traditionell bei den Globes in einer eigenen Sparte nominierten Komödien, schnitt "Borat Subsequent Moviefilm" mit zwei Auszeichnungen als "Bester Film" und für den englischen Hauptdarsteller Sacha Baron Cohen ab. Auch der Animationsstreifen Soul" errang zwei Globes als "Bester Animationsfilm" und für die Musik von Trent Reznor, Atticus Ross und Jon Batiste.
Die Hoffnungen auf einen "deutschen" Globe ruhten auf den schmalen Schultern der erst zwölf Jahre alten Berlinerin Helena Zengel, die als Nebendarstellerin für den Abenteuerfilm "News of the World" ins Rennen ging. Sie erfüllten sich nicht: Die HFPA entschied sich für Veteranin Jodie Foster im Drama "The Mauritanian".
Eine posthume Ehrung erhielt der im August verstorbene Chadwick Boseman, dem der Globe als Hauptdarsteller für seinen letzten Film, das Drama "Ma Rainey's Black Bottom", zugesprochen wurde. Seine Frau Simone Ledward bedankte sich unter Tränen.
Wegen der Pandemie fand die dreistündige Gala in einem anderen Rahmen als gewohnt statt. Zwar moderierten Tina Fey und Amy Poehler zum vierten Mal die Globes, aber diesmal getrennt - Fey in New York City und Poehler in Los Angeles. Die Dankesreden erfolgten per Internet-Stream, mit einigen technischen Schwierigkeiten. So wurden zum Beispiel die Dankesworte des englischen Nebendarstellers Daniel Kaluuya unterbrochen. Die Säle in New York City und Los Angeles bevölkerten diesmal keine Stars, sondern Arbeiter und Angestellte aus dem Gesundheitsbereich.
Die Liste der Nominerungen und Sieger:
Bestes Drama:
"The Father"
"Mank"
"Nomadland"
"Promising Young Woman"
"The Trial of the Chicago 7"
Beste Komödie oder Musical:
"Borat Subsequent Moviefilm"
"Hamilton"
"Music"
"Palm Springs"
"The Prom"
Bester fremdsprachiger Film:
"Deux" (Frankreich)
"Druk" (Dänemark)
"La llorona" (Guatemala)
"La vita davanti a sé" (Italien)
"Minari" (USA)
Bester Animationsfilm:
"The Croods: A New Age"
"Onward"
"Over the Moon"
"Soul"
"Wolfwalkers"
Beste Regie:
Emerald Fennell für "Promising Young Woman"
David Fincher für "Mank"
Regina King für "One Night in Miami"
Aaron Sorkin für "The Trial of the Chicago 7"
Chloe Zhao für "Nomadland"
Bestes Drehbuch:
Emerald Fennell für "Promising Young Woman"
Jack Fincher für "Mank"
Christopher Hampton und Florian Zeller für "The Father"
Aaron Sorkin für "The Trial of the Chicago 7"
Chloe Zhao für "Nomadland"
Beste Schauspielerin in einem Drama:
Andra Day für "The United States v. Billie Holiday"
Viola Davis für "Ma Rainey’s Black Bottom"
Vanessa Kirby für "Pieces of a Woman"
Frances McDormand für "Nomadland"
Carey Mulligan für "Promising Young Woman"
Beste Schauspielerin in einer Komödie oder in einem Musical:
Maria Bakalova für "Borat Subsequent Moviefilm"
Kate Hudson für "Music"
Michelle Pfeiffer für "French Exit"
Rosamund Pike für "I Care a Lot"
Anya Taylor-Joy für "Emma"
Bester Schauspieler in einem Drama:
Riz Ahmed für "Sound of Metal"
Chadwick Boseman für "Ma Rainey’s Black Bottom"
Anthony Hopkins für "The Father"
Gary Oldman für "Mank"
Tahar Rahim für "The Mauritanian"
Bester Schauspieler in einer Komödie oder in einem Musical:
Sacha Baron Cohen für "Borat Subsequent Moviefilm"
James Corden für "The Prom"
Lin-Manuel Miranda für "Hamilton"
Dev Patel für "Personal Story of David Copperfield"
Andy Samberg für "Palm Springs"
Beste Nebendarstellerin:
Glenn Close für "Hillbilly Elegy"
Olivia Colman für "The Father"
Jodie Foster für "The Mauritanian"
Amanda Seyfried für "Mank"
Helena Zengel für "News of the World"
Bester Nebendarsteller:
Sacha Baron Cohen für "The Trial of the Chicago 7"
Daniel Kaluuya für "Judas and the Black Messiah"
Jared Leto für "The Little Things"
Bill Murray für "On the Rocks"
Leslie Odom Jr. für "One Night in Miami"
Beste Musik:
Alexandre Desplat für "The Midnight Sky"
Ludwig Goransson für "Tenet"
James Newton Howard für "News of the World"
Trent Reznor und Atticus Ross für "Mank"
Trent Reznor, Atticus Ross und Jon Batiste für "Soul"
Bester Song:
"Fight for You" aus "Judas and the Black Messiah”
"Hear My Voice" aus "The Trial of the Chicago 7”
"Is Si" aus "La vita davanti a sé"
"Speak Now" aus "One Night in Miami”
"Tigress and Tweed" aus "The United States vs. Billie Holiday”