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Elyas M'Barek und Jonas Nay spielen Juan Moreno und Claas Relotius

Michael Herbig führt Regie bei "1000 Zeilen"

Michael Herbig hat vor drei Jahren mit dem Thriller "Ballon" bewiesen, dass er Geschichte packend und vor allem akkurat auf die Leinwand zu bringen versteht. Jetzt will sich der Regisseur der Zeitgeschichte und einem Sittengemälde zuwenden, das vor ebenfalls drei Jahren die Zeitschrift "Der Spiegel" erschütterte.

Das Magazin musste einräumen, über Jahre einem Betrüger aufgesessen zu sein. Der junge Star-Journalist Claas Relotius hatte mindestens 14 seiner oftmals preisgekrönten Reportagen erfunden, ohne dass es dem berühmten Faktencheck des Hamburger Magazins aufgefallen wäre. Mit Chuzpe, Glück und großer krimineller Energie gelang es Relotius immer wieder, Zweifel am Wahrheitsgehalt seiner großartig geschriebenen Reportagen zu zerstreuen.

Seinem Treiben ein Ende setzte der ebenfalls für den "Spiegel" schreibende Juan Moreno. Er arbeitete zusammen mit Relotius an einer Reportage über die Flüchtlinge an der amerikanisch-mexikanischen Grenze. Als ihm immer mehr Ungereimtheiten im Textteil seines Kollegen auffielen, begann er auf eine Faust und Kosten, selbst zu recherchieren - und brachte das Kartenhaus zum Einsturz. Nicht ohne sich als eine Art "Kollegen-Nestbeschmutzer" von den "Spiegel"-Chefredakteuren behindert zu sehen.

Moreno berichtete über den Gang der Geschehnisse in seinem Sachbuch "Tausend Zeilen Lüge", das im September 2019 erschien und auf dem nun auch das Drehbuch von Produzent Hermann Florin ("Der Junge muss an die frische Luft") beruht. Für die Hauptrolle der Ufa-Produktion sind Elyas M'Barek als Moreno-Widergänger Romero und Jonas Nay als Relotius-Part Lars Bogenius besetzt. Die Dreharbeiten zu "1000 Zeilen" sollen im Sommer in Berlin, Hamburg, München und in Spanien starten.

Herbig kündigt schon mal an: "Jegliche Ähnlichkeiten mit unwahren Begebenheiten sind vollkommen zufällig."


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