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Früchte des Zorns - Henry Fonda
Früchte des Zorns - Henry Fonda
© 20th Century Fox

TV-Tipp für Montag (8.2.): Henry Fonda wird da sein

Arte zeigt "Früchte des Zorns"

"Früchte des Zorns", Arte, 20:15 Uhr
Eine während der Großen Depression arbeitslos gewordene Farmersfamilie aus dem Mittleren Westen reist nach Kalifornien auf der Suche nach Arbeit.

Als die Library of Congress 1989 die ersten 25 Filme bekannt gab, die ins neu geschaffene National Film Registry aufgenommen werden sollten, weil sie "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsam" seien und der Nachwelt erhalten werden sollten, war dieses US-Drama aus dem Jahr 1940 dabei. "The Grapes of Wrath" - so der Originaltitel - ist sicherlich all das, was ein Werk für diesen Kreis qualifiziert, und dazu von Kritik, Industrie und Publikum gleichermaßen geschätzt und bewundert - heute wie vor 80 Jahren.

Die 20th Century Fox-Produktion bildet dabei das ermutigende Beispiel für einen Streifen, der harte gesellschaftliche Realitäten - in diesem Fall die Wirtschaftskrise der Dreißiger und der durch Abrodungen verursachten Dürren im Mittleren Westen mit der Verelendung ganzer Bevölkerungsschichten - schildern und dennoch ein Publikumserfolg werden kann. Für 800 000 Dollar produziert, spielte die Literaturverfilmung auf dem Heimatmarkt das Doppelte ein.

Ein Fan des Films - und das ist nun auch bestimmt nicht die Regel - war John Steinbeck, der Autor der gleichnamigen Romanvorlage, die den Pulitzer-Preis erhielt. Sein Buch war ein Jahr zuvor erschienen, und Produzent Daryl F. Zanuck hatte sich sofort für 75 000 Dollar die Verfilmungsrechte gesichert. Zwar endet die Adaption etwas optimistischer als der Roman und man hätte Hollywood einmal mehr den "Weichspülgang" vorwerfen können, aber Steinbeck war zufrieden und lobte den "harten, ehrlichen Ton" und "fast dokumentarischen Stil" des Streifens.

Dieser kam nicht von ungefähr: Regisseur John Ford entschied sich, nicht nur im Studio, sondern vor Ort an der Route 66 in den US-Bundesstaaten Oklahoma, New Mexico, California und Arizona zu drehen. Kameramann Gregg Toland photographierte unter dem Einsatz natürlicher Lichtquellen, um das authentische Gefühl zu erhöhen.

Der Roman war mit seiner bitteren Kritik an der kapitalistischen Wirtschaftsform und als angebliche Streitschrift für den Sozialismus umstritten gewesen; in einigen Städten wurde das Buch sogar öffentlich verbrannt. Obwohl die Verfilmung nicht minder scharf ihrer Darstellung gesellschaftlich-sozialer Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten ist, löste er keine Kontroversen aus - Ford's Version ist einfach zu gut und überzeugend, der mächtige Streifen ist heute immer noch rührend, bewegend und leider sozialpolitisch immer noch so bedeutsam wie zu seiner Entstehungszeit. Ein echter amerikanischer Klassiker.

Regisseur John Ford und Nebendarstellerin Jane Darwell gewannen den Oscar; nominiert waren der Film, Drehbuchautor Nunnally Johnson, Hauptdarsteller Henry Fonda, Cutter Robert L. Simpson und Tontechniker Edmund H. Hansen.

Eine Zuschauerin lobt: "Dieser Film fällt in die kleine Kategorie 'Sollte jeder gesehen haben'. Jeder wird einen schonungslosen Eindruck von der Großen Depression in Amerika erhalten, vom tragischen Familienleben in jenen Zeiten, der Hungerlöhne und der Leibeigenenmentalität, die in verdeckter Form noch heute in den USA floriert, wo viele Menschen noch so leben wie hier gezeigt, sei es in den Ausläufern der Appalachen oder auf den Rohrzuckerfeldern in Süd-Florida. Henry Fonda ist einfach perfekt in seiner Rolle, ebenso wie der Film wahrhaft perfekt und viele Wiederholungen wert ist."



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