"Die letzte Schlacht", Arte, 20:15 Uhr
Die amerikanischen und britischen Truppen werden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von einem Angriff der Deutschen in den Ardennen überrascht.
Dwight D. Eisenhower, Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Nordwesteuropa, hatte sich nach seinem Abschied aus dem US-Präsidentenamt 1961 ins Privatleben zurückgezogen. Um den Jahreswechsel 1965/66 trat er wieder in die Öffentlichkeit. In einer Pressekonferenz erklärte er, der US-Abenteuerfilm "Battle of the Bulge" - so der Originaltitel - sei in der Schilderung der Ardennenoffensive so irreführend inkorrekt, dass er darüber nicht hinweggehen könne. "Falsche Landschaft, falsches Wetter, falsche Panzer", brachen die Medien die Kritik eines Mannes herunter, der es wissen musste - denn er war an der Schlacht beteiligt gewesen.
Die Ardennenoffensive gilt als die letzte große Offensive der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, ein letztes verzweifeltes Aufbäumen. In einem Überraschungsangriff drangen die deutschen Truppen ab dem 16. Dezember 1944 auf einer Breite von 60 Kilometern 100 Kilometer nach Frankreich, Luxemburg und Belgien vor. Ziel war der Hafen Antwerpen, über den die Allierten ihren Nachschub einschifften. Doch bereits nach vier Tagen blieb der Angriff stecken, und nach sechs Wochen verlief die Westfront wieder wie zuvor. Aber den strategischen Sieg erkauften die Amerikaner mit der für die US Army blutigsten Schlacht des gesamten Zweiten Weltkriegs mit knapp 19 000 Toten und 47 000 Verwundeten.
Warner Brothers Pictures wollten für 6,5 Millionen Dollar mit einem Star-Aufgebot mit unter anderem Henry Fonda, Robert Ryan und Robert Shaw eine etwa einmonatige Schlacht in zweieinhalb Stunden Spieldauer pressen - ein ehrgeiziges Unterfangen, das fast zwangsläufig zu historischen Ungenauigkeiten beziehungsweise schlichtweg Unwahrheiten führen musste. Die Produktionsbedingungen taten ihr übriges: Weil der klamme spanische Staat mit günstigen Produktionsbedingungen und der Unterstützung seiner Armee unter anderem mit 75 Panzern und 500 Soldaten lockte, drehte der englische Regisseur Ken Annakin, der bereits drei Jahre zuvor den D-Day in Nordfrankreich in "The Longest Day" auf die Leinwand gebracht hatte, in Filmstudios in Madrid und die Außenaufnahmen in der Sierra de Guadarrama nördlich der spanischen Hauptstadt - das Gelände hatte absolut nichts mit der verschneiten Gebirge in der Benelux-Region zu tun.
Technisch perfekt und stark gespielt, überzeugt "Battle of the Bulge" mit großartigen Schlachtszenen und mindestens dem Versuch, die Komplexität des Konflikts darzustellen und vereinzelt kritische Akzente zu setzen. Die Kritiken waren 1965 gemischt, aber beim Publikum insbesondere in Großbritannien kam der Streifen sehr gut an. Nebendarsteller Telly Savalas und Komponist Benjamin Frankel wurden für den Golden Globe nominiert.
Die deutschen Kinogänger wollte der Verleiher nicht verprellen und ließ die Darstellung der Erschießung amerikanischer Kriegsgefanger durch die Deutschen im so genannten Malmedy-Massaker und die darauf aufbauenden Szenen herausschneiden. Erst bei der DVD-Premiere wurden diese Szenen wieder eingefügt.
Ein Zuschauer befindet: "Man sollte einfach so tun, als hätte der Film nichts mit der Schlacht im Winter 1944 zu tun. Der Streifen ist nämlich nur schlecht, wenn man ihn zu sehr an den wahren Geschehnissen bemisst. Wenn man sich an die unglaubliche Besetzung, die Spezialeffekte, die Musik und die Schlachtszenen hält, dann ist das ein sehr interessanter und unterhaltsamer Kriegsfilm."
"Shooter", Sat1, 22:45 Uhr
Ein zurückgezogen lebender Scharfschütze (Mark Wahlberg) erfährt von einem geplanten Attentat auf den US-Präsidenten und versucht vergeblich, dies zu verhindern. Nachdem ein Doppelspiel mit ihm getrieben wurde und ihm die Verantwortung für das Attentat in die Schuhe geschoben wird, versucht er, die wahren Mörder zu finden - und die Verantwortlichen dahinter.
Antoine Fuqua ("Southpaw") setzte 2007 den Roman "Point of Impact" von Stephen Hunter aus dem Jahr 1993 in Szene, der zahlreiche Anspielungen auf das Attentat auf John F. Kennedy enthalten hatte, temporeich und effektvoll in Szene. Gedreht wurden die meisten Szenen der 61 Millionen Dollar teuren Produktion in Kanada.
Die Kritiken des Films waren lediglich gemischt, und einige Rezensenten warfen dem US-Kriminalfilm vor, Selbstjustiz zu verherrlichen. Beim Publikum kam der Streifen ebenfalls nur mäßig an und spielte weltweit 96 Millionen Dollar ein.
Kritiker Ben Rawson-Jones schrieb in "Digital Spy": "Der Film ist nichts Besonderes, aber die Kombination aus ansprechenden Darstellern, verblüffenden Handlungswendungen und spannenden Action-Szenen sorgen dafür, dass man stets unterhalten wird."
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