"Die kleine Diebin", Arte, 20:15 Uhr
Eine 16-Jährige (Charlotte Gainsbourg), die elternlos bei Verwandten aufwächst, kompensiert fehlende Liebe durch eine Reihe von Diebstählen und landet in einem Erziehungsheim.
Dieses französische Drama aus dem Jahr 1988 ist sozusagen ein Vermächtnis des Regisseurs und Drehbuchautors Francois Truffaut, der das Drehbuch geschrieben hatte, es aber nicht mehr verfilmen konnte - er war bereits 1984 mit nur 52 Jahren an einem Gehirntumor verstorben.
Ein Schüler Truffauts, der unter seiner Anleitung drei Kurzfilme und dann sein erfolgreiches Kinodebut "La meilleure façon de marcher" ("Unser Weg ist der beste") von 1976 gedreht hatte, war Claude Miller ("Das Verhör"). Er nahm das Skript und inszenierte es im besten Truffautschen Stil sensibel und mit der großartigen, damals tatsächlich gerade mal 16 Jahre alten Charlotte Gainsbourg.
Der im Département Manche in der Normandie gedrehte "La petite voleuse" wurde 1988 mit 1,8 Millionen Zuschauern ein großer Erfolg in Frankreich und wurde für drei Französische Filmpreise nominiert - für Regisseur Claude Miller, sein Drehbuch und Hauptdarstellerin Charlotte Gainsbourg.
Ein Zuschauer urteilt: "Claude Miller erweckt eine Geschichte zum Leben, die einem schwächeren Regisseur leicht hätte kitischig geraten können. Die Fünfziger Jahre-Kulissen sind mit genau der richtigen Mischung aus Engagement und Entspannung entworfen. Das alles fühlt sich vollkommen natürlich und zugleich zutiefst berührend an. Die größte Anerkennung muss aber der unglaublichen Charlotte Gainsbourg und ihrer faszinierenden Darstellung gezollt werden. Sie widerstand der Verlockung, eine Teenager-Märtyrerin zu geben, und macht statt dessen ein keckes Aschenbrödel aus dem Part."
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