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Star Wars - Episode VII: Das Erwachen der Macht -...idley
Star Wars - Episode VII: Das Erwachen der Macht - Daisy Ridley
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

TV-Tipps für Sonntag (31.1.): Daisy Ridley gerät in ein Abenteuer

RTL zeigt "Star Wars - Episode VII: Das Erwachen der Macht"

Am Sonntagabend bringt RTL mit "Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht" im Hauptprogramm einen der erfolgreichsten Filme aller Zeiten und den mit Abstand besten der neuen Trilogie. Heimischer und stiller geht es im 3sat-Spätprogramm mit "Almanya - Willkommen in Deutschland" weiter.

"Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht", RTL, 20:15 Uhr
Drei Jahrzehnte nach der Niederlage des Imperiums entsteht in der militanten Ersten Ordnung eine neue Bedrohung im Weltall. Eine Schrottsammlerin (Daisy Ridley) und ein Sturmtruppendeserteur (John Boyega) geraten in die Suche des Widerstandes nach dem vermissten Luke Skywalker (Mark Hamill).

2012 verkaufte George Lucas, der Vater des "Star Wars"-Imperiums, die kompletten Rechte an seinen Figuren an die Walt Disney Company. Es folgte wohl der Einsicht, dass er mit weiteren Inszenierungen seiner Science Fiction-Saga nur verlieren könne. Die Stimmung war gegen den Produzenten, Regisseur und Drehbuchautoren, dessen drei "Star Wars"-Teile von 1999 bis 2005 für viel Enttäuschung unter Fans, Kritikern und Zuschauern hinterlassen hatten. Zwar hatte sich Lucas gesteigert und "Revenge of the Sith" war schließlich positiv von Kritik und Publikum aufgenommen worden, aber der Filmemacher wusste dennoch, dass er mehr Geld verdienen und Ruhm ernten würde, wenn er losließ.

Was dem damals 68-Jährigen sichtlich und hörbar nicht leicht fiel. Er versuchte noch, Disney in seine Richtung zu lenken und übergab ihnen Drehbuchideen für die kommende Trilogie, musste aber feststellen, dass seine Mitarbeit nicht gewünscht war. Von seinen Ideen wurde keine mehr verwirklicht. Disney sagten: Danke und tschüss!

Es war nun an neuen Künstlern, die Saga fortzuführen, und als den geeigneten Mann, dies zu tun, sah man denjenigen, der es 2009 geschafft hatte, die "Star Trek"-Reihe neu zu beleben: J.J. Abrams schrieb zusammen mit dem "Star Wars"-Veteranen Lawrence Kasdan ("Solo: A Star Wars Story"), der die Skripts zu "The Empire Strikes Back" und "Return of the Jedi" verfasst hatte, ein Drehbuch, das den Neustart mit einem Quasi-Neuverfilmung von "Stars Wars - Episode I: A New Hope" versuchte.

Wichtiger noch: Abrams entschied sich dafür, den künstlerischen Pfad von Lucas zu verlassen, der seine drei letzten "Star Wars"-Werke samt und sonders mit computergenerierten Bildern gedreht hatte. Außer den Schauspielern kam in seinen Produktionen fast alles aus dem Computer. Abrams dagegen drehte das Rad zurück, wollte ausdrücklich zur Ästhetik des allerersten "Star Wars" zurück undganz altmodisch auf 35mm-Film drehen sowie mit praktischen Effekten und Kulissen arbeiten. So wurde der runde Roboter BB-8 von Spezialeffektekünstler Neal Scanlan tatsächlich gebaut - bei George undenkbar. Letzterer äußerte dann auch sein Missfallen über den nach seinem Geschmack "technischen Rückschritt".

Abrams umgab sich mit ihm bekannten Mitarbeitern: Kameramann Daniel Gindel, der für ihn bereits "Mission: Impossible III", "Star Trek" und "Star Trek: Into Darkness" gefilmt hatte, die Cutterinnen Mary Jo Markey und Maryann Brandon, die auch schon seit den "Alias"- und "Lost"-Fernsehzeiten mit dem Filmemacher gearbeitet hatten, sowie Kostümbildner Michael Kaplan, der bei den beiden "Star Trek"-Teilen dabei gewesen war. Für die Musik wagte es Abrams aber nicht, John Williams, der bis dahin alle sechs "Star Wars"-Werke vertont hatte, zu ersetzen. Der 82-Jährige setzte noch einmal die wohl bekannten Noten.

Auch vor der Kamera setzte Abrams auf eine Mischung aus "Star Wars"-Veteranen und neuen Gesichtern: Aus der Ursprungstrilogie kehrten Carrie Fisher, Harrison Ford und Mark Hamill zurück, selbst Anthony Daniels und Peter Mayhew schlüpften nochmal auf ihre alten Tage in die C-3PO- beziehungsweise Chewbacca-Kostüme. Als neue Helden in ihren Fußstapfen wurden die englischen Akteure Daisy Ridley und John Boyega verpflichtet, die beide Anfang zwanzig waren.

Wie auch die Ursprungstrilogie entstand "Episode VII" in England. Für 245 Millionen Dollar wurde in und bei den Pinewood-Studios bei London, in Abu Dhabi und auf Island gedreht. Dabei mussten die Dreharbeiten für zwei Wochen unterbrochen werden, als eine hydraulische Tür im Millenium Falcon auf Harrison Ford fiel und sein Fußgelenk brach.

Es war die letzte schlechte Nachricht für die Walt Disney Studios-Produktion. Der mit großer Spannung, aber nach den Erfahrungen mit "Episode I: The Phantom Menace" auch Nervosität erwartete "The Force Awakens" begeisterte Kritiker wie Zuschauer - und wurde mit einem weltweiten Einspiel von 2,0 Milliarden Dollar ein Giga-Erfolg. Nur "Avatar" mit 2,7 Milliarden Dollar und "Titanic" mit 2,1 Milliarden Dollar hatten mehr eingespielt. Damit war der Science Fiction-Film natürlich auch der erfolgreichste Streifen des Jahres 2015.

Vollgepackt mit Action und der gelungenen Mischung altbekannter "Star Wars"-Veteranen und frischer Gesichter, wurde das Werk ein mit neuer Energie aufgeladenes Nostalgiefest - die beste aller "Star Wars"-Welten. Der Grundstein für eine neue Trilogie, bei der dieser der mit Abstand beste Part bleiben sollte, war gelegt.

Bei den Academy Awards gab es Nominierungen für Komponist John Williams, den Schnitt, die Spezialeffekte, Tonmischung und Tonschnitt. Bei den Britischen Filmpreisen gewannen die Spezialeffektekünstler; ins Rennen gingen zudem Komponist Williams, die Ausstatter und die Tonkünstler.

Kritiker Fico Cangiano schrieb in "CineXpress": "Der 'Star Wars'-Film, den wir gebraucht haben. Witzig, voller Action und viel Gefühl, erreicht dieser neue Teile eine großartige Balance zwischen Nostalgie und Neuem."



"Almanya - Willkommen in Deutschland", RTL2, 22:05 Uhr
Die Geschichte einer türkischen Einwandererfamilie in Deutschland über drei Generationen.

Nur mit viel Mühe über viele Jahre gelang es den Schwestern Yasemin und Nesrin Samdereli, das Budget für ihre deutsche Komödie zusammen zu kratzen. Die Integrationsgeschichte schien den meisten Geldgebern als kommerziell wenig aussichtsreiches Unterfangen. Zum Glück gelang es den Samderelis, die 4 Millionen Euro aufzutreiben, denn ansonsten wäre dem Kino ein Kleinod entgangen.

Regiedebutantin und Drehbuchautorin Yasemin und ihre Co-Autorin Nasrin ließen viele eigene Erlebnisse und Anekdoten aus dem Freundes- und Bekanntenkreis in ihren Streifen einfließen. Sie zeigen melancholisch und ironisch, wie es ist, in ein fremdes Land zu kommen, dessen Sprache man nicht versteht - am Anfang sprechen die deutschen Darsteller tatsächlich ein deutschklingendes Kauderwelsch. Vorurteile und Klischees der deutschen und der türkischen Mitbürger werden dabei köstlich und flott aufs Korn genommen.

Der politisch so erfrischend inkorrekte Film zeigt dabei nichts von gewalttätigen Männern, geknechteten Frauen, Kopftuchdebatte und Ehrenmorden, was dem Werk von einigen Kritikern angekreidet wurde, die zu viel Wunschdenken und Zuckerguss in der Integrationsdebatte konstatierten. Manche Beobachter sahen "Almanya" als bewusstes Gegenstück zu der Ethno-Debatte, die nicht erst seit 2010 stattfand, aber unmittelbar nach den Dreharbeiten durch das Erscheinen des Sachbuches "Deutschland schafft sich ab" von Thilo Sarrazin stark befeuert wurde.

Die Dreharbeiten fanden im und um das türkische Izmir, in München und in Augsburg statt. 2011 wurde der Streifen in den Wettbewerb der Berlinale eingeladen, wo er allerdings außer Konkurrenz lief. Bei überwiegend guten Kritiken entwickelte sich "Almanya" über Wochen zu einem Publikumserfolg, der 1,5 Millionen Karten absetzte. Bei den Deutschen Filmpreisen gewannen die Samdereli-Schwestern für ihr Drehbuch, und der Film gewann den Deutschen Filmpreis in Silber hinter "Vincent will Meer".

Kritiker Harald Martenstein schrieb im "Tagesspiegel": "Die politische Komödie wird für das Verhältnis zwischen Deutschdeutschen und Deutschtürken ungefähr das leisten, was 'Good Bye, Lenin!' für Ostdeutsche und Westdeutsche geschafft hat. Man wird gemeinsam lachen."



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