Cloris Leachman ist gestern im Alter von 94 Jahren in ihrem Haus im kalifornischen Encinitas gestorben, wie ihr Manager bekannt gegeben hat. Die Schauspielerin war bis zuletzt und damit über 80 Jahre lang im Theater, Fernsehen und im Film tätig. Sie wirkte in TV-Serien wie "Lassie", "The Love Boat", "Malcolm in the Middle" und "The Mary Tayler Moore Show" und dann ihrem eigenen Spin-off "Phyllis" mit. Im Kino hinterließ sie besonders in den Siebzigern ihre Visitenkarte mit "The Last Picture Show", für den sie im Jahr 1972 den Oscar als "Beste Nebendarstellerin" und ein Jahr darauf den Britischen Filmpreis erhielt, und in den Mel Brooks-Komödien "Young Frankenstein" von 1974, "High Anxiety" von 1977 und "History of the World: Part I" von 1981. Derzeit ist ihre Stimme in den Kinos in dem Animationsstreifen "The Croods: A New Age" zu hören.
Cloris Leachman wurde am 30. April 1926 in Des Mointes im US-Bundesstaat Iowa als Tochter eines Sägewerkbesitzers geboren. Schon während der Schulzeit spielte sie in Theaterstücken mit und nahm 1946 am "Miss America"-Schönheitswettbewerb teil. Sie studierte im Actor's Studio in New York City und trat in Broadway-Stücken auf. Bereits ab 1947 war sie auch im Fernsehen in vielen Live-Sendungen und Serien zu sehen. 1955 gab sie dann in einer Nebenrolle in dem Kriminalfilm "Kiss Me Deadly" ihr Kinodebut.
Das Fernsehen blieb das dominante Medium, bis dann Anfang der Siebziger die Kinofilmrollen zumindest gleichzogen. Ab den Achtzigern gab Cloris dem Fernsehen dann wieder den klaren Vorzug. 2008 wirkte sie als mit 82 Jahren bis heute älteste Teilnehmerin in der siebten Staffel von "Dancing with the Stars" mit.
Nach drei Nominierungen für den Golden Globe für "The Last Picture Show", "Charley and the Angel" von 1973 und "Young Frankenstein" gewann Leachman 1976 den Globe für ihre Sitcom "Phyllis".
Wenn sie im neuen Jahrtausend auf der Leinwand zu sehen war, dann meistens in Komödie wie den Adam Sandler-Streifen "Spanglish" von 2004 und "The Longest Yard" ("Spiel ohne Regeln") von 2005, "Scary Movie 4" von 2006 und "Scouts Guide to the Zombie Apocalypse" von 2015.
Cloris Leachman war von 1953 bis zur Scheidung im Jahr 1979 mit dem Regisseur George Englund verheiratet und bekam eine Tochter und vier Söhne.