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Bridge of Spies - Tom Hanks
Bridge of Spies - Tom Hanks
© 20th Century Fox

TV-Tipp für Mittwoch (27.1.): Tom Hanks besucht Ost-Berlin

Kabel1 zeigt "Bridge of Spies"

"Bridge of Spies", Kabel1, 20:15 Uhr
Während des Kalten Krieges verhandelt ein amerikanischer Anwalt (Tom Hanks) in Ost-Berlin über den Austausch eines in den USA inhaftierten sowjetischen Spions (Mark Rylance) mit einem in der Sowjetunion gefangen gehaltenen US-Piloten (Austin Stowell).

Als "Brücke der Spione" wurde die Glienicker Brücke zwischen West-Berlin und Potsdam bezeichnet, über die im Kalten Krieg mehrere Male Gefangene zwischen westlichen Staaten und dem Ostblock ausgetauscht wurden, so wie 1962 auch der russische Spion Rudolf Abel, der 1957 in New York City enttarnt und verurteilt worden war, und der US-Pilot Gary Powers, den man bei einem Spionageflug über der Sowjetunion 1960 abgeschossen hatte.

Die wahre Geschichte fand das Interesse des Drehbuchautoren Matt Charman, der zufällig darauf stieß, als diese in einer John F. Kennedy-Biographie in einer Fußnote erwähnt wurde. Charman las das Sachbuch "Strangers on a Bridge: The Case of Colonel Abel and Francis Gary Powers" des damaligen Unterhändlers James Donovan aus dem Jahr 1964 und traf sich mit dessen Sohn in New York City. Daraufhin bot Matt die Verfilmungsrechte an seinem Drehbuch den Filmstudios an. DreamWorks Pictures griffen zu, und deren Mitgründer Steven Spielberg ("Saving Private Ryan") entschloss sich, selbst Regie zu führen.

Gedreht wurde der US-Thriller für 40 Millionen Dollar vor Ort in New York City und Berlin sowie in den Babelsberger Filmstudios und im polnischen Wroclaw alias Breslau. 400 Mitarbeiter des Filmstudios Babelsberg ließen in den Ateliers oder vor Ort durch ihre Ausstattung das Berlin der sechziger Jahre wieder aufleben. Drehorte waren unter anderem das Schloss Marquardt in Potsdam, die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, der Flughafen Tempelhof und der Bahnhof Erkner für die S-Bahn-Szenen.

Spielberg hauchte dem Genre des Kalter Krieg-Spionagefilm neues Leben ein und konnte sich auf die herausragende Arbeit von Tom Hanks und des Oscar-gekrönten Mark Rylance verlassen. Wie schon bei seinen Werken "Munich", "Lincoln" und später "The Post" platzierte er ein historisches Werk zum rechten Zeitpunkt, um kritisch den amerikanischen Zeitgeist zu hinterfragen. Die Betonung von Verfassungsrechten, Verfassungspatriotismus, Bürgerrechten und Rationalität war 2015 auch ein indirekter Kommentar des Filmemachers zu der in Amerika immer stärker werdenden populistischen Stimmung.

Der Film hält sich weitgehend an die historischen Tatsachen bis auf Dramatisierungen wie zum Beispiel dem erfundenen Anschlag auf Donovan's Haus oder seinem Beobachten von Erschießungen an der Berliner Mauer.

Bei "Bridge of Spies" musste Steven erstmals unfreiwillig - bei "The Colour Purple" hatte er sich drei Jahrzehnte zuvor bewusst für Quincy Jones entschieden - auf seinen Haus- und Hofkomponisten John Williams verzichten; der damals bereits 82-Jährige war unpässlich. Statt seiner komponierte Thomas Newman.

Die 20th Century Fox- und DreamWorks-Co-Produktion erhielt hervorragende Kritiken, kam beim Publikum sehr gut an und wurde mit einem weltweiten Einspiel von 165 Millionen Dollar ein moderater Erfolg. Rylance's Gewinn als "Bester Nebendarsteller" war der einzige Academy Award für die Produktion; nominiert waren noch der Film selbst, das Originaldrehbuch, die Musik, die Ausstattung und die Tonmischung. Bei den Britischen Filmpreisen war die Konstellation ähnlich: Rylance gewann, während der Film, Drehbuch, Kameramann Janusz Kaminski, Komponist Thomas Newman, Cutter Michael Kahn, Ausstattung und Ton im Rennen lagen. Bei den Golden Globes war allein Mark Rylance nominiert.

Kritikerin Francesca Rudkin schrieb im "New Zealand Herald": "Ein unglaublich gut gemachter Film, dem Applaus gebührt für sein Handwerk und seinen kontrollierten Tonfall und der denjenigen gefallen dürfte, die nach etwas Erwachsenerem als einem Bond-Film suchen."



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