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Der Marsianer - Rettet Mark Watney - Matt Damon
Der Marsianer - Rettet Mark Watney - Matt Damon
© 20th Century Fox

TV-Tipps für Sonntag (24.1.): Rettet Matt Damon!

Sat1 zeigt "Der Marsianer"

Am Sonntagabend bringen die Privaten mit hochkarätiger Hollywood-Unterhaltung die besten Spielfilme direkt im Hauptprogramm: Auf Sat1 strandet Matt Damon als "Der Marsianer" auf dem roten Planeten, während gleichzeitig Bruce Willis auf RTL2 in "Unbreakable" unverwundbar scheint.

"Der Marsianer", Sat1, 20:15 Uhr
Ein Astronaut (Matt Damon) wird als tot geglaubt von seinem Team auf dem Mars zurückgelassen und muss sich auf seinen Einfallsreichtum verlassen, um auf dem Planeten zu überleben und der Erde zu signalisieren, dass er noch lebt.

Der ehemalige Wissenschaftsastronaut Ulrich Walter urteilte über diesen US-Science Fiction-Film: "Dieser Streifen mag fachlich nicht perfekt und voller Klischees sein, aber wenn man ab und zu ein Auge zudrückt, ist er trotz - oder vielleicht auch wegen - des fehlenden und für amerikanische Filme typischen viel Knall und Wumm gnadenlos gut gemacht und meiner Meinung nach das Beste, was es an Weltraumfilmen bis heute gibt." Dazu ist er auch noch intelligent, spannend, überraschend witzig, eine originalgetreue Adaption des gleichnamigen Bestsellers und zeigt den englischen Regisseur Ridley Scott und seinen Hauptdarsteller Matt Damon in absoluter Höchstform.

Andy Weir, von Hause aus Informatiker, hatte seinen Debutroman "The Martian" 2011 - nachdem kein Verlag Interesse gezeigt hatte - auf seiner Website veröffentlicht. Sein Anspruch war, die Geschichte so realitätsnah wie möglich zu erzählen. Als Kindle Edition bei Amazon wurde sein Roman erfolgreich und machte Verleger aufmerksam, so dass er 2013 doch noch in Buchform veröffentlicht wurde. Zugleich zeigte auch Hollywood Interesse, und 20th Century Fox sicherten sich die Verfilmungsrechte. Drew Goddard überführte die Geschichte in Drehbuchform.

Für 108 Millionen Dollar entstand das Werk in den Korda Studios westlich des ungarischen Budapest, das die größte Filmbühne der Welt bieten konnte, auf der dann unter anderem einige Felder mit echten Kartoffeln bestellt wurden, um die verschiedenen Stadien des Wachstums der Knolle abbilden zu können. Außenaufnahmen entstanden im Tal Wadi Rum in Jordanien, das schon als Mars für "Mission to Mars", "Red Planet" und "The Last Days on Mars" hatte herhalten müssen. Scott selbst hatte dort drei Jahre zuvor Teile seines "Prometheus" gedreht.

"The Martian" konnte 2015 den Fluch der ganzen Flops mit "Mars" im Titel brechen. Die Kritiker waren einhellig begeistert und setzten ihn reihenweise auf ihre Jahresbestenlisten, insgesamt konnte der Film über 150 Nominierungen auf sich vereinigen und weltweit 630 Millionen Dollar umsetzen - nach Umsatz Ridley's erfolgreichster Streifen seiner Karriere.

Sieben Mal wurde das Werk für einen Academy Award nominiert: Als "Bester Film", für Drehbuchautor Drew Goddard, für Hauptdarsteller Matt Damon, für das Bühnenbild, die Spezialeffekte, für den Tonschnitt und die Tonmischung. Bei den Golden Globes konnten der Film und Hauptdarsteller Damon gewinnen; Regisseur Ridley Scott war nominiert. Bei den Britischen Filmpreisen waren Regisseur Scott, Hauptdarsteller Damon, Cutter Pietro Scalia, die Bühnenbildner, die Visuellen Effekte und der Ton nominiert.

Kritiker Sean Axmaker schrieb: "Einer der wenigen Science Fiction-Filme, der wirklich auf angewandter Physik, Ingenieurswissenschaft und organischer Chemie beruht und wo das Überleben von Problemlösen und Teamwork über Millionen von Kilometern hinweg abhängt."



"Unbreakable", RTL2, 20:15 Uhr
Nach einem verheerenden Zugunglück, das er als einziger überlebt hat, lernt ein Mann (Bruce Willis) etwas Außerordentliches über sich selbst.

Was lässt man auf einen Sensationserfolg wie "The Sixth Sense" folgen? Regisseur und Drehbuchautor M. Night Shyamalan entschied sich direkt im Anschluss an seinen Horrorfilm mit "Unbreakable" einen weiteren Streifen mit Bruce Willis folgen zu lassen. Die Geschichte und dann auch die Machart lehnten sich dabei an die Ausdrucksweise von Comic-Strips mit ihren Superhelden und Superschurken und deren Farbgebung an. Der ruhige und spannende US-Thriller fesselt und unterhält, wobei er die Zuschauer in unvorhersehbare Wendungen mitnimmt, die Wucht der Schlusspointe von "The Sixth Sense" dabei aber nicht wiederholen kann.

Walt Disney Studios waren nach "The Sixth Sense" so von Shyamalan überzeugt, dass sie ihm allein schon für seinen Drehbuchentwurf 5 Millionen Dollar und dann nochmal 5 Millionen Dollar für seine Regie bezahlten. Wie so häufig, drehte der Filmemacher für 75 Millionen Dollar in seiner Heimatstadt Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania, wo der Film auch spielt. Nicht mit dabei war Julianne Moore, die sich zugunsten von "Hannibal" gegen ihre Mitwirkung entschied und durch Robin Wright ersetzt wurde.

"Unbreakable" erhielt bloß gemischte Kritiken, wurde aber mit einem weltweiten Einspiel von 248 Millionen Dollar im Jahr 2000 ein großer Erfolg. Seither hat er an Statur noch gewonnen und ist bei der Frage nach Shyamalan's bestem Film die Antwort all jener, welche die offenkundige Antwort "The Sixth Sense" nicht geben wollen.

2016 überraschte der Regisseur am Ende von "Split" mit einem Gastauftritt von Bruce Willis in seiner "Unbreakable"-Rolle und wob dessen Geschichte dann zusammen mit der von "Split" 2019 in "Glass" weiter.

Kritiker A.S. Hamrah schrieb in "The Baffler": "Dieser seltsame und leise Film über Angst, Zerbrechlichkeit, Würde und Kraft ist ein Anti-Superheldenfilm, gedreht am Scheitelpunkt der Superhelden-Apocalypse."



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