"Oktober in Rimini", Arte, 00:10 Uhr
Ein verheirateter Hilfslehrer (Alain Delon) an einem Gymnasium in Rimini verliebt sich in eine Schülerin (Sonia Petrovna) mit bewegter Vergangenheit.
Bei diesem italienischen Drama krachte es hinter den Kulissen gewaltig zwischen Regisseur und Drehbuchautor Valerio Zurlini ("Die Tatarenwüste") und seinem Hauptdarsteller und Produzenten Alain Delon. Zurlini warf dem Franzosen vor, gegen seinen Willen den Film gekürzt und umgeschnitten zu haben. Tatsache ist, dass europaweit unterschiedlich lange Schnittfassungen veröffentlicht wurden, die von 90 Minuten bis zu 132 Minuten reichen. Vergangenes Jahr erst wurde die restaurierte und auf 4K aufpolierte Fassung auf dem Filmfestival in Cannes gezeigt.
"La prima notte di quiete" - "Die letzte ruhige Nacht", so der Originaltitel - wurde vor Ort in Rimini gedreht und zeichnet die triste Provinz ebenso überzeugend wie die verhängnisvolle Beziehung zweier Außenseiter, die großartig von Sonia Petrovna und Delon gemimt werden. Ein einfühlsamer, melancholischer und inszenatorisch ambitionierter Streifen, der sowohl in Italien als auch in Frankreich 1972 erfolgreich lief.
Ein Zuschauer befindet: "Eine melancholische, grausame und tragische Geschichte, mit einer herausragenden Darstellung von Alain Delon, der die Figur eines verzweifelten Atheisten in einer existenziellen Krise perfekt entwickelt. Sonia Petrovna ist ebenfalls grandios in ihrem Part. Die wunderbare Kameraführung und die Musik sind genauso kalt wie die Umgebung von Rimini."
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