Nach zwei Verschiebungen veröffentlichten Warner Brothers Pictures im August "Tenet", der während der Corona-Pandemie als der große Rettungsanker der Kinoindustrie ersehnt und dann als Gradmesser für die Bereitschaft der Zuschauer, wieder in die Kinosäle zurückzukehren, gewichtet wurde.
Vom Geschäft auf dem Heimatmarkt Nordamerika zeigte sich das Filmstudio mit 57 Millionen Dollar Umsatz enttäuscht, auch wenn der 205 Millionen Dollar teure Science Fiction-Film im Ausland starke 302 Millionen Dollar erwirtschaftet hat. Folgerichtig ließen Warner Bros. keinen weiteren Neustarter mehr folgen und haben nun entschieden, "Wonder Woman 1984" zu Weihnachten gleichzeitig in den Kinos und im Internet auf HBO Max zu starten - und mit der gesamten Jahresproduktion von 17 Produktionen 2021 genauso zu verfahren.
Christopher Nolan, Produzent, Regisseur und Drehbuchautor von "Tenet", hat das gestern in einem Interview mit "People" als "keine besonders rationale Geschäftsentscheidung" kritisiert. Auch missfällt dem Engländer "die Art, wie sie das gemacht haben - sie haben keinen der involvierten Filmemacher oder Stars vorab über diesen Schritt informiert". Diese hätten jahrelang an Projekten gearbeitet, die für die große Leinwand gedacht gewesen seien.
"Jeder weiß doch, dass die Menschen wieder in die Kinos gehen werden, wenn es möglich ist", zeigt sich Nolan überzeugt. "Wir haben bei 'Tenet' gesehen, dass die Leute es lieben, ins Kino zu gehen - unser Film hat weltweit 360 Millionen Dollar eingebracht. Ich weiß nicht, ob die Entscheidung mit HBO Max jetzt eine ist, mit der man die Börse kurzfristig beeindrucken will."