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Star Trek Into Darkness - Benedict Cumberbatch
Star Trek Into Darkness - Benedict Cumberbatch
© Paramount Pictures Germany

TV-Tipps für Samstag (14.11.): Benedict Cumberbatch terrorisiert die Sternenflotte

Pro7 zeigt "Star Trek Into Darkness"

Am Samstagabend ist zur Prime Time für Spielfilm-Fans Action auf den Privaten angesagt. Es gilt sich zu entscheiden zwischen J.J. Abrams' zweitem "Star Trek"-Opus "Into Darkness" mit Benedict Cumberbatch als Kirk-Widersacher Khan im Pro7-Hauptprogramm und dem norwegischem Naturkatastrophen-Thriller "The Wave" auf RTL2.

"Star Trek Into Darkness", Pro7, 20:15 Uhr
Eine scheinbar unaufhaltsame terroristische Macht scheint die Sternenflotte von innen zu zerstören. Captain Kirk (Chris Pine) macht sich daran, in ein Kriegsgebiet einzudringen, um den Schurken zu stellen, der sich als ein alter Bekannter aus dem "Star Trek"-Universum entpuppt.

Noch bevor J.J. Abrams' Reboot "Star Trek" 2009 erfolgreich in den Kinos gestartet war, machten Gerüchte die Runde, dass Paramount Pictures die Produzenten und den Regisseur des Streifens auch für eine Fortsetzung unter Vertrag nehmen wollten. Offenbar konnten die Manager einen guten Kinofilm erkennen, wenn sie einen sahen - und in der Tat wurde "Star Trek" dann auch ein Riesenerfolg bei Kritik und Publikum. Doch die Fortsetzung kam nur mühsam voran, denn man tat sich äußerst schwer, eine erzählenswerte Geschichte und vor allem einen würdigen Widersacher für die "Enterprise" zu finden. Die Vorproduktion zog sich hin, so dass Paramount gezwungen waren, den Veröffentlichungstermin von "Star Trek: Into Darkness" um ein Jahr zu verschieben.

Schließlich entschieden sich Abrams und die drei Drehbuchautoren Roberto Orci, Alex Kurtzman und Damon Lindelof, mit Khan eine bereits sowohl aus der TV-Serie von 1967 als auch aus dem zweiten "Star Trek"-Kinofilm "The Wrath of Khan" aus dem Jahr 1982 bekannte Figur zu reaktivieren - hier allerdings in einer Art Prequel als jungen Mann. Diese Entscheidung war nicht unumstritten: Fans kritisierten den Gebrauch dieser von Ricardo Montalban definitiv geprägten Figur, und allgemein roch die Idee ein wenig nach durch die eigene Phantasielosigkeit geschuldeter Verzweiflung. Und so sehr die Besetzung von Benedict Cumberbatch als Bösewicht als Coup gefeiert wurde, so gab es auch Stimmen, die von einer Fehlbesetzung des eigentlich eher indianisch geprägten Khan sprachen. Das böse Wort vom "whitewashing" machte die Runde - ein weißer Schauspieler wird auf eine eigentlich farbige Rolle besetzt, weil er als bekannter Star mehr Zuschauer anlockt.

Satte 190 Millionen Dollar investierten Paramount in diesen US-Science-Fiction-Film von 2013, den insgesamt zwölften unter dem "Star Trek"-Label. Dass sie dabei denselben Personen vor und hinter der Kamera vertrauten, war Fluch und Segen zugleich: Die Frische, die "Star Trek" vier Jahre zuvor ausgezeichnet hatte, fehlte hier. Aber es gelang Abrams ("Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker") und seinem Team immer noch, ein visuell spektakuläres und angemessen Action-haltiges, grundsolides Werk auf die Leinwand zu bringen, das eine Oscar-Nominierung für die "Besten Spezialeffekte" erhielt. Bemerkenswert ist "Star Trek: Into Darkness" auch für den letzten Auftritt von Leonard Nimoy in seiner Paraderolle als Mr. Spock.

Während er in den USA weniger Umsatz erzielte als sein Vorgänger, war er weltweit mit 467 Millionen Dollar sogar noch erfolgreicher als "Star Trek", der es auf 385 Millionen Dollar gebracht hatte. Kein Wunder, dass Paramount mit "Star Trek Beyond" vor zwei Jahren ein weiteres Abenteuer des Raumschiffes Enterprise in die Kinos gebracht haben.

Kritiker David Edwards schrieb im "Daily Mirror": "Die Effekte sind aufregend, und es gibt ausreichend Action, Humor und Charakterentwicklungen, um von einer Handlung abzulenken, die nicht unbedingt die Grenzen der Science Fiction auslotet."



"The Wave - Die Todeswelle", RTL2, 20:15 Uhr
Obwohl angekündigt, ist niemand so recht bereit, als ein Fels über dem norwegischen Urlaubsort Geiranger einstürzt und eine Meter hohe Tsunami-Welle verursacht.

Der norwegische Regisseur Roar Uthaug war ein Fan von US-Katastrophenfilmen wie "Twister" und "Armageddon" und wollte dieses Konzept auf einem heimischen Streifen übertragen. Er nutzte dazu die reale Situation von Erdrutschen, die in den norwegischen Fjorden Flutwellen verursachen können und auch schon haben. 1934 zum Beispiel tötete eine solche Welle in Tjaforden 40 Menschen.

Mit einem Budget von umgerechnet 5,5 Millionen Euro drehte Uthaug den Abenteuerfilm vor Ort im Geiranger-Fjord und in den MediaPro Studios im rumänischen Bukarest. "Bolgen" - so der Originaltitel - überzeugt durch seine guten Schauspieler und seinen erfrischend humanistischen Fokus auf das Geschehen und nutzt Katastrophenfilmklischees ungewöhnlich klug.

Mit 800 000 Zuschauern wurde der norwegische Thriller 2015 ein großer Erfolg in den norwegischen Kinos und wurde von der norwegischen Filmwirtschaft als Anwärter auf den Academy Award als "Bester fremdsprachiger Film" nach Hollywood geschickt, dort aber nicht nominiert. Aber bei den Norwegischen Filmpreisen gewannen der Film, Spezialeffekte-Designer Lars Erik Hansen und Ton-Designer Christian Schaanning. Nominiert waren zudem Regisseur Roar Uthaug, Kameramann John Christian Rosenlund und Komponist Magnus Beite.

Roar Uthaug erhielt nach diesem künstlerischen und kommerziellen Erfolg - weltweit spielte "Bolgen" umgerechnet rund 13 Millionen Dollar ein - seine erste Hollywood-Regie mit "Tomb Raider".

Kritikerin Wendy Ide urteilte im "Observer": "Der intime Fokus, nebeneinander gestellt mit der verunsichernden Schönheit der Landschaft und der unheimlichen Stille der Nachwirkungen, bringt einen neuen Kniff in das abgedroschene Katastrophenfilmformat."



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