Der miesepeterige Korea-Kriegsveteran Walt Kowalski (Clint Eastwood) will seinen asiatischen Nachbarsjungen (Bee Vang) bessern, der sein liebstes Gut zu stehlen versucht hat: Einen 1972er Gran Torino.
Drehbuchautor Nick Schenk ("Der Richter") hatte Anfang der Neunziger in einer Fabrik im US-Bundesstaat Minnesota gearbeitet und dabei die Volksgruppe der Hmong kennen gelernt, ein indigenes Volk Südostasiens, die vor den Kriegen in Laos und Vietnam in den sechziger und siebziger Jahren in die USA geflohen und um politisches Asyl ersucht hatten. Schenk baute um diese Einwanderergruppe ein Drehbuch, in welchem er eine Hmong-Familie auf einen fremdenfeindlichen Kriegsveteranen treffen ließ. Obwohl dem Projekt keine kommerziellen Chancen eingeräumt wurden mit der Hauptrolle eines alten Mannes, der rassistische Parolen von sich gibt, hatte Schenk Glück, dass Warner Brothers Pictures sein Skript an Clint Eastwood ("American Sniper") weiter reichten. Dieser zeigte sich an dem "witzigen und herausfordernden Part" des Walt Kowalski interessiert und inszenierte sich dann auch gleich selbst in der Rolle.
Die eigentlich in Minnesota spielende Geschichte wurde umgeschrieben und nach Detroit im US-Bundesstatt Michigan verlegt, weil Warner Brothers erhebliche Steuernachlässe erhielten, um dort zu drehen. Letztlich kostete das Drama 33 Millionen Dollar.
Für die Rollen der Hmong besetzte Eastwood wenig erfahrene und teilweise Laiendarsteller, die des Englischen nicht mächtig waren, aus der Volksgruppe der Hmong. Auch wenn die Akkuratheit in der Beschreibung der Mentalität, Sitten und Gebräuche dieser Volksgruppe nachher umstritten war, lobten die Hmong-Gemeinschaften in den USA den Filmemacher dafür, wenigstens authentisch besetzt zu haben.
Eastwood schafft es, mit vielen Zwischentönen sowohl die Hauptfigur als auch das soziale Umfeld glaubwürdig darzustellen und die kleine Geschichte zu einer humorvollen, anrührenden und fesselnden Parabel der alten Schule zu formen.
Und von wegen "keine kommerzielle Perspektiven": Mit weltweit 270 Millionen Dollar wurde "Gran Torino", der gute Kritiken erhalten hatte, 2008 ein großer Erfolg und einer der umsatzstärksten in Eastwood's Karriere. Bei den Französischen und Italienischen Filmpreisen wurde er jeweils als "Bester ausländischer Film" prämiert.
Kritiker Gerald Peary lobte in "Boston Phoenix": "Ein lebendiger und unterhaltsamer Film, wie man ihn von einem 78 Jahre alten Filmemacher und Star erwarten darf."
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