"Der Geschmack von Rost und Knochen", Arte, 23:10 Uhr
Ein allein erziehender Vater (Matthias Schoenaerts) freundet sich mit einer Wal-Trainerin (Marion Cotillard) an und gibt ihr nach einem schweren Unfall neuen Lebensmut.
Zehn Minuten lang dauerte im Jahr 2012 die Stehende Ovation am Ende dieses französischen Dramas auf dem Filmfestival von Cannes. Offensichtlich hatte Regisseur und Drehbuchautor Jacques Audiard ("The Sisters Brothers") etwas sehr richtig gemacht bei seiner Adaption der Kurzgeschichte "Rust and Bone" des kanadischen Autoren Craig Davidson aus dem Jahr 2005.
Und nicht nur er. Insbesondere die exzellenten Leistungen der Hauptdarsteller Marion Cotillard und Matthias Schoenaerts machen "De rouille et d'os" - so der Originaltitel - zu einem pulsierenden und chaotisch unberechenbaren Streifen wie das Leben selbst.
Die umgerechnet 20 Millionen Dollar schwere Produktion wurde vor Ort an der Côte d'Azur in Antibes und Cannes, in Paris, im belgischen Brüssel, Lüttich und Spa sowie in Nordfrankreich gedreht.
Zwar ging "De rouille et d'os" in Cannes leer aus, aber weltweit regnete es Nominierungen und Preise für den von den Kritikern gelobten und vom Publikum nachgefragten Film, der am Ende weltweit 25 Millionen Dollar einspielte. Es gab Nominierungen für den Golden Globe und den Britischen Filmpreis für jeweils Film und für Hauptdarstellerin Marion Cotillard. Französische Filmpreise gingen an das Drehbuch, Hauptdarsteller Matthias Schoenaerts, Komponist Alexandre Desplat und Cutterin Juliette Welfling.
Kritiker C.J. Johnson schrieb in "Film Mafia": "Der Streifen erreicht, wonach alle Spielfilme streben sollten: Völlige Publikumsidentifizierung mit den Hauptfiguren. Ich fühlte mit den beiden so stark mit, dass die vielen Momente stillen Triumphes bei mir Glücksgefühle auslösten."
"Unsichtbar - Zwischen zwei Welten", Sat1, 00:50 Uhr
Nach einem Überfall ist ein Teenager (Justin Chatwin) für seine Umwelt unsichtbar.
Der Disney-Konzern produzierte mit seiner Tochter-Gesellschaft Hollywood Pictures diesen US-Thriller, der eine Neuverfilmung des 2002 veröffentlichten schwedischen "Den osynlige" ("Invisible - Gefangen im Jenseits") ist, der auf dem gleichnamigen Roman von Mats Wahl beruhte. Es sollte die letzte Produktion von Hollywood Pictures sein, denn nach zu vielen Flops scheiterte auch dieses Remake im Jahr 2007 bei Kritikern und an den Kinokassen, in die weltweit nur 27 Millionen Dollar flossen.
Das von David S. Goyer ("The Unborn") im kanadischen Vancouver gedrehte Werk ist ambitioniert und versucht, Klischees zu umgehen, leidet aber unter inneren Unlogiken und einer konfusen Umsetzung.
Kritiker Jonathan Rosenbaum schrieb in "Chicago Reader": "Dieser Film wurde vorab der Presse nicht gezeigt - vielleicht weil sein poetisch-phantasievoller Ausgangspunkt so schwer verständlich ist. Aber Originalität und vielleicht ein gewisser Grad Unklarheit sind dem Schema X immer vorzuziehen."
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