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Thor: Tag der Entscheidung - Chris Hemsworth
Thor: Tag der Entscheidung - Chris Hemsworth
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

TV-Tipps für Sonntag (27.9.): Chris Hemsworth will seine Heimat retten

Pro7 zeigt FreeTV-Premiere "Thor: Tag der Entscheidung"

Am Sonntagabend fahren die Privaten groß auf und lassen im Hauptprogramm zwei hochkarätige FreeTV-Premieren gegeneinander antreten. Sat1 strahlt den von Michael "Bully" Herbig geschriebenen, inszenierten und produzierten "Ballon" aus, während Pro7 einen weiteren Teil aus dem Marvel Cinematic Universe präsentiert: "Thor - Tag der Entscheidung".

"Ballon", Sat1, 20:15 Uhr
Zwei Familien aus Thüringen versuchen 1979 mit einem Heißluftballon aus der DDR über die innerdeutsche Grenze nach Bayern zu fliehen.

Es hat viele Fluchten und Fluchtversuche aus der DDR in die Bundesrepublik gegeben, aber wohl kaum einen Aufsehen erregenderen als jenen der Familien Strelzyk und Wetzel, die am 16. September 1979 mit einem selbstgebauten Fesselballon aus Thüringen nach Bayern fliegend fliehen konnten. Nicht zuletzt deshalb blieb dieses Ereignis im kollektiven Gedächtnis verhaftet, weil die Ereignisse es sogar auf die Hollywood-Leinwand schafften.

Geschäftstüchtig hatten die beiden Familien die Verfilmungsrechte an ihrer Fluchtgeschichte an Walt Disney Studios verkauft, die daraus den US-Thriller "Night Crossing" ("Mit dem Wind nach Westen") produzierten, der 1982 in die Kinos kam. Die Produktion fesselte mit ihrem Spannungsbogen, ließ aber auch erkennen, dass die Filmemacher vom Leben in der DDR wenig Ahnung hatten.

Einer, der den Streifen als Jugendlicher gesehen hatte, nachhaltig beeindruckt worden war und jetzt meinte, dass das noch besser ginge, war ein Künstler, auf den wohl wenige getippt hätten: Michael Herbig. Für den auf Komödien spezialisierten "Bully" war diese deutsch-deutsche Geschichte eine Herzensangelegenheit, die er als Filmprojekt beharrlich über sechs Jahre verfolgte.

In der Vorproduktion hatten es Herbig und seine Produktionsgesellschaft herbX erst einmal mit Anwälten zu tun, denn die Rechte an der Geschichte von Disney zurückzukaufen, erwies sich als ein labyrinthisches Unterfangen, aus dem der Filmemacher schließlich mit Vermittlungsdiensten von Roland Emmerich und dem Abschluss von Beraterverträgen mit den beiden Familien Strelzyk und Wetzel herausfand.

Nachdem er die Rechte erworben hatte, ging Michael als Produzent, Regisseur und Drehbuchautor in Personalunion mit dem Ehrgeiz an das Projekt, seinen Kritikern keine offenen Flanken zu bieten und die Zeithistorie so getreu wie möglich in Ausstattung, Maske und Kostümen abzubilden. Die Ballons wurden dabei tatsächlich nachgebaut und nicht am Computer erschaffen. Für 10 Millionen Euro drehte Herbig in München, in Berlin und im thüringischen Nordhalben und Mödlareuth.

Der Recherche-Aufwand und die Detailgetreue machten sich bezahlt: Der deutsche Thriller ist spannend und gut gespielt. Die Fluchtgründe und das Leben in der DDR interessieren den Regisseur dabei offenkundig weniger, als eine packende Geschichte zu erzählen - was ihm zweifelsfrei gelingt.

"Ballon" kam 2018 mit gemischten Kritiken in die Kinos und lief mit 935 000 Zuschauern als solider Erfolg. Musik und Tongestaltung wurden für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Kritiker Kenneth Turan schrieb in der "Los Angeles Times": "Michael Herbig und sein Team sind besonders geschickt darin, Situationen zu erfinden, in denen alles, was jeder tut, Angst, Unbehagen, Stress und Sorge erzeugt und jeden - insbesondere das Publikum - in einen Zustand unablässiger Anspannung versetzt."



"Thor: Tag der Entscheidung", Pro7, 20:15 Uhr
Thor (Chris Hemsworth) muss im Rennen gegen die Zeit nach Asgard zurückkehren, um die Zerstörung seiner Welt durch die mächtige und rücksichtslose Hela (Cate Blanchett) zu verhindern.

Für ihr 17. Opus im Marvel Cinematic Universe und den dritten Teil, in dem der nordische Gott Thor im Mittelpunkt steht, gingen Walt Disney Studios mal wieder ins Risiko und übertrugen die Regie einem Künstler, den niemand für diesen Posten auf dem Zettel gehabt haben dürfte: Der neuseeländische Filmemacher Taika Waititi ("Jojo Rabbit") hatte nicht nur noch nie eine Produktion dieser Größenordnung verantwortet - das Budget betrug 180 Millionen Dollar -, sondern 2012 sogar noch ausgeschlossen, jemals einen solchen Blockbuster zu drehen, "bei dem die Kunst dem Profit geopfert wird".

Das Wagnis sollte sich bezahlt machen - künstlerisch wie kommerziell. Der eher für Komödien bekannte Waititi lieferte einen aufregenden, witzigen, farbenprächtigen und vor allem Spaß machenden US-Fantasy-Film ab, der bei Kritikern und Zuschauern auf einhellige Begeisterung stieß - und ihm gleich den nächsten Job bei der weiteren Fortsetzung "Thor: Love and Thunder" eingebracht hat.

Der australische Hauptdarsteller Chris Hemsworth hatte sich ausbedungen, dass die Produktion in seiner Heimat gedreht werden sollte, was Taika natürlich auch zupass kam, der viele neuseeländische und australische Künstler und hier vor allem solche mit Aborigine- und Maori-Herkunft unterbrachte. Gedreht wurde in den Village Roadshow Studios in Oxenford in Queensland, in Sydney und in Brisbane, das für New York City einstand.

"Thor: Ragnarok" - so der Originaltitel - spielte 2017 weltweit grandiose 854 Millionen Dollar ein und holte damit das beste Ergebnis der drei "Thor"-Werke.

Kritiker Damond Fudge schrieb in "KCCI": "Ein erstklassiges Beispiel, wie ein totaler Tonwechsel eine Filmserie revitalisieren kann."



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