"King Arthur: Legend of the Sword", Pro7, 20:15 Uhr
Der rechtmäßige Erbe (Charlie Hunnam) des Throns von England, der seines Geburtsrechts beraubt worden ist, tritt an, gegenüber dem tyrannischen Herrscher (Jude Law) seinen Anspruch auf die Krone geltend zu machen.
Hollywood ist ständig auf der Suche nach Stoffen, die sich zu Reihen ausbauen lassen. Warner Brothers Pictures überlegten nach dem Auslaufen ihrer "Harry Potter"-Saga entsprechend, welche Filmfigur sich für einen Zyklus eignen würde, und kamen auf die Idee, sechs Streifen über verschiedene Protagonisten aus der Artuslegende zu drehen, in der jeder einzelne seinen eigenen Film erhalten würde. Los ging es mit Arthur, der sagenumwobenen Gestalt der englischen Historie des 5. und 6. Jahrhunderts.
Als Regisseur verpflichtete man einen Künstler, auf den nicht jeder unbedingt getippt hätte, der sich aber als kongeniale Wahl verstand: Guy Ritchie ("The Man from U.N.C.L.E."), der meinte: "Ich bin Engländer. Ich wuchs mit König Artus und Sherlock Holmes auf. Das ist fest mit mir verbunden."
Nachdem Ritchie für Warner Brother Pictures den Detektiv bereits zweimal erfolgreich auf die Leinwand gebracht hatte, war das Vertrauen da, dass der Filmemacher auch der cineastisch schon gut abgehangenen Figur King Arthur neuen Schwung verleihen würde. Das Vertrauen war dabei so groß, dass Guy die Irrsinnssumme von 175 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt wurde. Damit drehte er an verschiedenen Schauplätzen in England, Schottland und Wales sowie in den Warner Bros. Studios in Leavesden nahe London.
Wie zu erwarten war, verpasste Ritchie der alten Sage eine moderne Action-Behandlung mit schnellen Witzen, schadenfroher Brutalität, auffälligen Schnitten und Kameraführung - und einen bizarren Gastauftritt des Fußballers David Beckham. Ein chaotisches, uneinheitliches, aber dennoch vergnügliches Spektakel.
Das Problem kam dann beim Kinoeinsatz im Jahr 2017: Nachdem die Kritiker den US-Abenteuerfilm verrissen hatten, floppte er auch auf dem Heimatmarkt. Im Ausland lief "King Arthur: Legend of the Sword" zwar gut, aber das reichte angesichts des immensen Budgets nicht aus. Nach einem weltweiten Umsatz von 148 Millionen Dollar mussten Warner Bros. einen Verlust von rund 150 Millionen Dollar bilanzieren. Von weiteren Artus-Legenden-Filmen war danach keine Rede mehr.
Kritiker Shaun Munro schrieb in "Flickering Myth": "Diejenigen, die sich nach einer getreuen Nacherzählung der Artus-Legende sehnen, sollten auf jeden Fall weiter suchen, aber als eine stilvoll überkandidelte und mit Scherzen vollgepackte Tollerei überrascht der Film als ein unerwartet ordentlicher Blockbuster."
"Auf brennender Erde", ARD, 01:10 Uhr
Eine Mutter (Kim Basinger) und ihre Tochter (Charlize Theron) versuchen sich einander anzunähern, nachdem die Tochter (in jungen Jahren Jennifer Lawrence) eine schwierige Kindheit durchleben musste.
Dieses US-Drama von 2008 ist hauptsächlich wegen des Mitwirkens der damals 17-jährigen Jennifer Lawrence in einem ihrer ersten Filme interessant, noch bevor sie zwei Jahre später mit "Winter's Bone" bekannt werden sollte. Sie wurde prompt bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem Preis als "Beste Nachwuchsdarstellerin" ausgezeichnet.
Der mexikanische Drehbuchautor Guillermo Arriga, bekannt für seine verschachtelt, mit mehreren Handlungssträngen und mit vielen Rückblenden arbeitenden Werke wie "21 Grams" und "Babel", ging auch bei seinem Regiedebut so vor. Laut eigener Aussage wollte er einen Film mit "vielen intensiven Liebesgeschichten drehen, die zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten spielen, mit Figuren, welche die Heilkräfte von Liebe, Vergebung und Erlösung finden". Sein 20 Millionen Dollar teures Independent-Drama drehte er in Depoe Bay und Portland im US-Bundesstaat Oregon und in Las Cruces im US-Bundesstaat New Mexico.
Doch "The Burning Plain", für den Hans Zimmer die Filmmusik beisteuerte, wurde zum Beispiel für einen Streifen, der die Runde auf Filmfestivals macht, aber kaum ins Kino kommt. Dass es der kleinen Produktion trotz der namhaften Besetzung nicht gelang, einen größeren Kinoeinsatz in den USA zu erreichen und es damit in den Mainstream zu schaffen, lag sicherlich auch an der Ablehnung durch die Kritiker, die das schwer mit Symbolen arbeitende und melodramatische Werk dafür rügten, es nicht zu vermögen, wirkliche Gefühlswallungen auf die Zuschauer zu übertragen. Bis heute ist der Film die einzige Regiearbeit von Arriga geblieben.
Die Zuschauer, die den Streifen gesehen haben, beurteilen ihn freundlicher. Und auch Kritiker Robert Roten gehörte zu den Verteidigern im "Laramie Movie Scope": "Der Film ist an manchen Stellen unglaubwürdig, aber ich bewundere die Geschicklichkeit der Handlungsführung und der gekonnten Art, wie alle Stücke am Ende zusammen kommen."
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