Ein Chirurg (Colin Farrell) beginnt bald zu bereuen, dass er einen Teenager (Barry Keoghan) aus Schuldgefühlen mit seiner Familie (Raffey Cassidy, Nicole Kidman und Sunny Suljic) bekannt gemacht hat.
Der Titel "Das Töten eines geheilgten Hirsches" dieses irischen Thrillers, der in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio gedreht wurde, bezieht sich auf die griechische Sage um Iphigenie, die Euripides 406 vor Christus in "Iphigenie auf Tauris" erzählte. Ihr Vater Agamemnon war von Artemis, der Göttin der Jagd, bestraft worden, weil er in ihrem heiligen Hain einen Hirsch getötet hatte. Daraufhin verhinderte Artemis zu Beginn des Trojanischen Krieges die Weiterfahrt der griechischen Flotte unter Agamemnon's Kommando nach Troja und hob die Windstille erst auf, als dieser seine eigene Tochter Iphigenie der Göttin zur Sühne opferte.
Der griechische Regisseur und Drehbuchautor Yorgos Lanthimos ("The Favourite") baut diese Sage ganz offen in seinen Streifen ein, indem er sie in seinem Skript erwähnt und das Grundmotiv zu einem Dreh- und Angelpunkt seines Werks macht - in seiner bewährten Weise sehr eigentümlich, surrealistisch, einfallsreich, schwarzhumorig und verstörend.
"The Killing of a Sacred Deer" wurde 2017 bei den Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt, wo Yorgos Lanthimos den Preis für sein Drehbuch erhielt. Bei den Europäischen Filmpreisen waren Regisseur Lanthimos, sein Drehbuch und Hauptdarsteller Colin Farrell nominiert. Nebendarsteller Barry Keoghan wurde bei den Irischen Filmpreisen ausgezeichnet. Bei guten Kritiken lief der Film als Programmkinotitel und setzte weltweit 6 Millionen Dollar um.
Kritiker Matt Cipola schrieb in "Film Monthly": "Ein Film des absoluten Nihilsmus, der nicht deprimierend, entwürdigend oder zornig ist. Er ist einfach, und dabei schafft er es, gleichzeitig erschreckend und vergnüglich zu sein."
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