Die neue Kinowoche bringt den deutschen Zuschauern Hollywood-Ware mit dem "X-Men"-Ableger "The New Mutants", eine deutsche Remake-Komödie mit "Faking Bullshit" und eine britische Wohlfühlkomödie mit "Love Sarah". Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man das Portemonnaie besser geschlossen?
"The New Mutants"
Horror
USA
94 Minuten
FSK 16
Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!
Mehrere Jugendliche müssen lernen, ihre besonderen Fähigkeiten zu kontrollieren und ihre düstere Vergangenheit zu überwinden.
Wenn man liest, dass die Dreharbeiten zu diesem US-Horrorfilm bereits vor drei Jahren gelaufen sind, dann ahnt man, dass die Walt Disney Studios-Produktion eine schwere Geburt gehabt hat - und man sieht es dem fertigen Film leider auch an. Disney erbten den "X-Men"-Ableger von 20th Century Fox, als sie vergangenes Jahr das Studio schluckten, und wussten nicht so recht, was sie damit machen sollen. Bereits vorher hatte es Umschnitte und Nachdrehs gegeben, weil die Studiobosse von Fox schwankten, ob der Teenie-, der Superhelden- oder der Horroranteil betont werden sollte. Regisseur und Drehbuchautor Josh Boone, der mit "The Fault in Our Stars" ("Das Schicksal ist ein mieser Verräter") 2014 eine starke Visitenkarte im erstgenannten Subgenre abgegeben hatte, war so zu jahrelanger Arbeit an seinem Werk verdammt. Herausgekommen ist ein träges nichts Halbes und nichts Ganzes mit entsprechend schlechten Kritiken und Zuschauerreaktionen.
Unser Kritiker Björn Schneider urteilt etwas milder: "Halbseidene, inkonsequente und unfertig wirkende Mixtur aus Teenie-Drama, Coming-of-Age, Superheldenfilm, (Gothic-)Horror und Psycho-Kammerspiel, das mit abwechslungsreichen Charakteren und gelungenen Schockmomenten überzeugt."
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"Faking Bullshit"
Komödie
Deutschland
103 Minuten
FSK 12
Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!
Kleinstadtpolizisten versuchen ihre Jobs zu retten, indem sie mehr Kriminalität in ihre Heimat bringen.
Regiedebutant und Drehbuchautor Alexander Schubert liefert mit dieser deutschen Komödie eine Neuverfilmung des schwedischen "Kops" aus dem Jahr 2003. Jener war nun nicht gerade eine Perle der Filmgeschichte, aber das im nordrhein-westfälischen Ahlen gedrehte Remake verfehlt selbst dessen Standard. Ausgerechnet die neuen Ideen von Schubert sind dabei der Schwachpunkt in der gut gespielten, aber mauen 24 Bilder-Produktion, die schlechte Kritiken erhalten hat.
Unsere Rezensentin Bianka Piringer senkt ebenfalls den Daumen: "Erkan Acar überzeugt in der Rolle des findigen Polizeibeamten Deniz, der mit seinen Kollegen Straftaten begeht, um der Wache Arbeit zu verschaffen. Der Dialogwitz deckt beiläufig eine bunte Palette von Themen ab, von Alltagsrassismus über Feminismus bis zu moderner Kunst. Mit seinem Comedy-Stil bietet der Film passable, harmlose Unterhaltung, die aber im Verlauf deutlich an Schwung verliert."
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"Love Sarah - Liebe ist die beste Zutat"
Komödie
Großbritannien
102 Minuten
FSK 0
Unsere Empfehlung: Ihr könnt, müsst aber nicht!
Eine junge Frau (Shannon Tarbet) will den Lebenstraum ihrer unerwartet verstorbenen Mutter, einer Konditorin, umsetzen und eine berühmte Spezialitätenbäckerei in London eröffnen.
Diese britische Komödie ist das Werk zweier Debutanten: Regisseurin Eliza Schroeder und Drehbuchautor Jake Brunger. Sie haben ein Werk mit großem Herz, viel Charme und guten Darstellern, allerdings auch absolut überraschungsfreier Handlung und ohne inszenatorisches Risiko gefertigt. Die Weltkino-Produktion hat gemischte Kritiken erhalten.
Unserer Kollegin Bianka Piringer gefiel es mittelprächtig: "Der im Londoner Stadtteil Notting Hill angesiedelte Film singt ein Loblied auf die Diversität. Aus der Begegnung von Menschen verschiedener Altersgruppen und Kulturen kann eine wunderbare Kreativität entstehen, lautet die Botschaft der allerdings etwas zu sehr auf Harmonie bedachten Wohlfühlkomödie."
Hier geht es zu den kompletten Filmstarts