Es ist ein Wagnis und ein Lackmustest: Würden die deutschen Zuschauer nach monatelangem Lockdown und dann Kinoapathie vor die Leinwände zu locken sein, wenn endlich mal wieder ein echter Hollywood-Blockbuster aufgeführt werden würde?
Die erfreuliche und beruhigende Antwort ist: Ja! "Tenet" hat gehalten, was man sich von ihm versprochen hat - er hat die deutschen Kinocharts halbwegs wiederbelebt. Halbwegs, weil 379 000 Besucher für ein Werk dieses Kalibers in der Vergangenheit nicht die Welt gewesen wären. Aber in der aktuellen außergewöhnlichen Situation ist dieser Zuspruch hervorragend - der US-Science Fiction-Film startete sogar besser als Christopher Nolan's Vorgänger "Dunkirk" und "Interstellar", die auf nur 203 000 beziehungsweise 373 000 verkaufte Karten gekommen waren.
Das sollte der Branche Mut machen für die Zukunft, auch hinsichtlich weiterer Prestige-Produktionen wie dem nächsten James Bond-Opus "Keine Zeit zu sterben", das statt im April nun am 12. November starten soll.
Ebenfalls auf Zeitreise konnten sich die jüngeren Zuschauer begeben: Der chinesische, aber auf Englisch für den internationalen Markt gedrehte Animationsstreifen "Die Boonies - Eine bärenstarke Zeitreise" von Leon Ding konnte zum Auftakt 19 000 Familienmitglieder für sich gewinnen.
Inzwischen hat der deutsche Animationsstreifen "Meine Freundin Conni - Geheimnis um Kater Mau" mit 260 000 kleinen und großen Kinogängern in neun Wochen die viertel Million vollgemacht. Erfolgreichster Film des Jahres bleibt "Bad Boys for Life" mit 1,7 Millionen Zuschauern.