Die Internationalen Filmfestspiele von Berlin konnten im Februar gerade noch so stattfinden, Cannes geriet im Mai mitten in die Pandemie-Hochzeit und fiel aus - und Venedig probiert jetzt den Neustart, den die ganze Branche mit Spannung beobachten wird.
Morgen starten also die 77. Internationalen Filmfestspiele von Venedig, und um das Pandemie-Risiko zu minimieren, haben die Verantwortlichen das Programm gestrafft: Es gibt weniger Filme in mehr Kinosälen und auch in zwei Außenanlagen zu sehen. Beim Einlass auf das Festivalgelände wird die Körpertemperatur der Besucher gemessen, und auch während der Filmvorführungen gilt die Maskenpflicht.
Das italienische Drama "Lacci" mit Alba Rohrwacher eröffnet das bis zum 12. September dauernde Festival, bei dem die Jury unter der Vorsitzenden Cate Blanchett und Jury-Mitglied Christian Petzold die Goldenen und Silbernen Löwen auslobt. Bei der Eröffnungsfeier wird der Sohn des am 6. Juli verstorbenen Ennio Morricone auf der Bühne das römische Orchester Sinfonietta dirigieren, das Werke seines Vaters spielen wird, und die Familie Morricones wird anwesend sein.
Ins Rennen um die Löwen gehen unter anderem das deutsche Drama "Und morgen die ganze Welt" von Julia von Heinz, "Nomadland" mit Frances McDormand, "The World to Come" mit Casey Affleck und "Pieces of a Woman" mit Shia LaBeouf.
Die Kritik der Vorjahre an zu wenigen Regisseurinnen haben die Festivalverantwortlichen offenbar angenommen: Von den 18 Wettbewerbsbeiträgen sind acht von Frauen in Szene gesetzt worden.