Die Eltern (Sarah Adler und Lior Ashkenazi) eines israelischen Soldaten (Yonaton Shiray) müssen die Nachricht seines Todes verarbeiten.
Wäre dieses israelische Drama missraten und schnell in Vergessenheit geraten, hätte wahrscheinlich kein Hahn danach gekräht. Aber Regisseur und Drehbuchautor Samuel Maoz hatte bei seinem zweiten Streifen nach "Lebanon" das Glück und Pech, dass ihm mit seinem Werk eine ätzende soziopolitische Stellungnahme zu aktuellen Themen der israelischen Politik und der Israelischen Armee glückte, die auch als packendes, gut gespieltes Drama auf der persönlichen Ebene funktionierte.
Und während es Preise und Nominierungen regnete - der Große Preis der Jury bei den Filmfestspielen in Venedig, der Europäische Filmpreis für Regisseur Samuel Maoz, acht Israelische Filmpreise für den Film, Regisseur Maoz, Schauspieler Lior Ashkenazi, Kameramann Giora Bejach, die Komponisten, Cutter Arik Lahav-Leibovich, Bühnenbildner Arad Sawat und Tontechniker Alex Claude sowie die Nominierung als "Bester Film" bei den Asiatisch-Pazifischen Filmpreisen - tobte in der Öffentlichkeit eine Debatte um "Nestbeschmutzung", geführt auch auf hoher staatlicher Ebene.
So schimpfte Kulturministerin Miri Regev: "Es ist ungeheuerlich, dass israelische Künstler durch Verbreitung von Lügen unter dem Deckmantel der Kunst dazu beitragen, die junge Generation gegen die moralischste Armee der Welt aufzuwiegeln." Die Israelische Filmakademie lud die Politikerin daraufhin von der Preisverleihungsgala aus, und Maoz verteidigte sich: "Wenn ich das Land, in dem ich lebe, kritisiere, dann tue ich das, weil ich mich sorge. Ich tue es, weil ich es beschützen will. Ich tue es aus Liebe."
Die Akademie schickte "Foxtrot" als Oscar-Anwärter auf den "Besten fremdsprachigen Film" nach Hollywood, wo er allerdings nicht nominiert wurde.
Arte zeigt den Film heute Abend als FreeTV-Premiere.
Kritiker Christopher James schrieb in "Awards Circuit": "Wenige Filme begeben sich dorthin, wie es dieser tut. Eine vollkommen einmalige Erfahrung, die auf vielerlei dramatischen und filmischen Ebenen überragt."
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