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TV-Tipp für Dienstag (11.8.): Wesley Snipes zieht sein Schwert

Kabel1 zeigt "Blade"

"Blade", Kabel1, 00:35 Uhr
Ein Halbvampir (Wesley Snipes) wird zum Retter der Sterblichen, indem er böse Vampire mit seinem Schwert tötet.

In den Neunzigern spielten Marvel Comics, man mag es heute kaum glauben, keine Rolle für die Filmindustrie. Die Versuche, die Comics auf die Leinwand zu bringen, waren allesamt katastophal geendet. Die Filmversionen von "Captain America" und "The Punisher" kamen nicht mal in die US-Kinos, während "Howard the Duck" 1986 berüchtigt gefloppt war. Anfang der Neunziger versuchten Marvel, die Filmindustrie für ihre Figur Blade zu interessieren, die 1973 ihren ersten Auftritt in einem Comic gehabt hatte und Anfang der Neunziger wieder stärker in den Vordergrund trat und auch Solo-Alben erhielt. Dass dann ausgerechnet der afro-amerikanische Vampir das erste erfolgreiche Marvel-Abenteuer im Kino erbringen sollte, war noch bis kurz vor der Uraufführung 1998 nicht abzusehen.

Denn die Testvorführung der 140 Minuten langen Fassung hatte so katastrophale Publikumsreaktionen hervorgerufen, dass der englische Regisseur Stephen Norrington ("The League of Extraordinary Gentlemen") gezwungen war, seinen Streifen extrem zu kürzen, umzuschneiden und neue Szenen nachzudrehen, und New Line Cinema die Premiere 1998 um ein halbes Jahr verschieben mussten.

Für 45 Millionen Dollar entstand in Los Angeles und im Death Valley ein US-Horrorfilm, dessen Action-Szenen heftig, zahlreich und an den Comics gemessen angemessen stilvoll geraten sind. Die Handlung von Drehbuchautor David S. Goyer ("Batman v Superman: Dawn of Justice") ist dagegen eher vernachlässigenswert.

Mit einem weltweiten Einspiel von 131 Millionen Dollar wurde "Blade" ein Erfolg, der so zwei Fortsetzungen in den Jahren 2002 und 2004 nach sich zog. In Deutschland wurde der Film erst "Ab 18 Jahren" freigegeben und kann daher nicht in der Kinofassung im Fernsehen gezeichnet werden. Die TV-Fassungen sind um mehrere Minuten gekürzt.

Ein Zuschauer lobt: "David Goyer hatte einen genialen Moment, als er die Figur von Blade in einen in schwarzes Leder gewandeten Ritter verwandelte. Auch Stephen Norrington gebührt Anerkennung für seinen orginären visuellen Stil. Wesley Snipes schafft es gut, die Dualität und die inneren Dämonen seines Charakters zum Leben zu erwecken. Die beste Leistung bringt indes Stephen Dorff, dessen einschüchternde Darstellung ihn zu einem der besten Leinwandbösewichte macht, die ich je gesehen habe. Der Film belebt das Vampir-Genre mit vielen aktuellen Elementen wieder, während er das Flair der Comics beibehält."



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