Ein Dieb (Leonardo DiCaprio), der Geschäftsgeheimnisse mit Hilfe einer Technologie stiehlt, mit der man in die Träume anderer Menschen eindringen kann, erhält den Auftrag, umgekehrt eine Idee in das Gedächtnis eines Industriellen (Cillian Murphy) einzupflanzen.
Dieser intelligente, einfallsreiche und spannende US-Science Fiction-Film ist der Beweis, dass Massenunterhaltung erfolgreich sein kann, auch wenn sie nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner anspricht, sondern ein aktives Mitdenken der Zuschauer voraussetzt. Zwar gibt es hier ebenfalls Autoverfolgungsjadgen und Schießereien, aber alles ist eingebettet in eine komplexe, verschachtelte Handlung mit teilweise fünf parallelen Handlungsebenen plus Rückblenden. Was Traum und was Realität ist, stellt nicht nur den Intellekt der Charaktere im Film vor eine Herausforderung.
Dass "Inception" ein solcher Triumph bei den Kritikern und beim Publikum wurde und eines der großen Meisterwerke des Kinos ist, verdankt er dem professionellen Kaliber aller Beteiligten: Angefangen vom Einfallsreichtum des englischen Regisseurs und Drehbuchautoren Christopher Nolan ("Interstellar) über die famosen Schauspieler und Kameramann Wally Pfister, der jeder der Traumebenen einen bestimmten visuellen Stil und Farbgebung verlieh, bis zu Komponist Hans Zimmer, der den Edith Piaf-Chanson "Non, je ne regrette rien" in einen überwältigenden Soundtrack sampelte, und den Ausstattern und Spezialeffekte-Experten.
Nolan hatte die Idee zu diesem Streifen bereits Anfang der nuller Jahre gehabt, aber erst der Mega-Erfolg von "The Dark Knight", der 2008 weltweit über 1 Milliarde Dollar einspielte, ermöglichte es dem Filmemacher, seine Geschichte mit dem Aufwand zu erzählen, den er für nötig erachtete. Warner Brothers Pictures gaben Christopher nach dem Geldsegen durch "The Dark Knight" die freie Wahl, was seine nächste Produktion betraf, und er wählte "Inception", für den ihm ein Budget von 160 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt wurde.
Statt 3D oder IMAX konzentrierte sich der Regisseur darauf, die Bilder mit möglichst vielen praktischen Effekten zu erzielen, und vor Ort zu drehen. So wurden die Schwereloseffekte zum Teil durch Aufhängungsvorichtungen und voll drehbare Kulissen erzeugt, und die am Ende gesprengte Schneefestung war ein tatsächliches, in drei Monaten gebautes Modell von zwölf Metern Höhe. Gedreht wurde in Los Angeles, Paris, Tokio, in der kanadischen Provinz Alberta, in einem Flugzeughangar nördlich von London und im marokkanischen Tangier, das für das kenianische Mombasa einstand.
Der Aufwand lohnte sich, wie dann 2010 die hymnischen Kritiken und Zuschauerreaktionen verrieten. Mit weltweit 825 Millionen Dollar Umsatz wurde "Inception" auch ohne teure 3D-Preisaufschläge ein Riesenerfolg. Insgesamt gewann der Film rund 150 Preise und war für weitere 200 Auszeichnungen nominiert.
Dass Christopher Nolan als Regisseur nicht mal für einen Oscar nominiert wurde, ist einer der schlechtesten Witze in der Geschichte der Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Aber sein Drehbuch wurde genannt, ebenso wie der Film, Komponist Hans Zimmer und die Ausstattung. Den Goldjungen gewinnen konnten Kameramann Wally Pfister, die Spezialeffekte, die Tonmischung und der Tonschnitt. Für einen Golden Globe waren Film, Regisseur Nolan, sein Drehbuch und Komponist Zimmer nominiert. Bei den Britischen Filmpreisen gewannen Ausstattung, Ton und Spezialeffekte; nominiert waren der Film, Regisseur Nolan, sein Drehbuch, Kameramann Pfister, Komponist Zimmer und Cutter Lee Smith.
Kritikerin Candice Frederick schrieb in "Reel Talk Online": "Das Wort 'unglaublich' beschreibt nicht mal ansatzweise den geschmeidigen, cleveren und atemberaubenden Wahnsinn dieses psychedelischen Films."
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