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Die fabelhafte Welt der Amélie - Audrey Tautou
Die fabelhafte Welt der Amélie - Audrey Tautou
© Prokino

TV-Tipps für Sonntag (2.8.): Audrey Tautou verbessert die Welt

Arte zeigt Meisterwerk "Die fabelhafte Welt der Amélie"

Der Sonntagabend macht es Spielfilm-Fans leicht: Arte zeigt direkt hintereinander zwei französische Komödien. Erst im Hauptprogramm das Meisterwerk "Die fabelhafte Welt der Amelie" und anschließend im Spätprogramm "Science of Sleep".

"Die fabelhafte Welt der Amelie", Arte, 20:15 Uhr
Eine einsame Kellnerin (Audrey Tautou) beschließt, das Leben ihrer Mitmenschen positiv zu beeinflussen.

"Le fabuleux destin d'Amélie Poulain" - so der Originaltitel dieser französischen Komödie - ist nicht nur ein fabelhaftes modernes Märchen, sondern auch ein fabulöser Film, überbordend von Ideen in Handlung und Inszenierung. Regisseur und Drehbuchautor Jean Pierre Jeunet serviert einen wunderbaren Wohlfühlfilm, der lebendig und phantasievoll zum herzhaften Lachen ebenso wie zum romantischen Mitschmachten anregt.

Audrey Tautou ist entzückend als Titelheldin, war aber nicht erste Wahl. Jeunet wollte ursprünglich Emily Watson besetzen, die wegen der Dreharbeiten für "Gosford Park" dann aber nicht zur Verfügung stand und deren Französisch wohl auch nicht gut genug war.

Gefilmt wurde für umgerechnet 10 Millionen Dollar vor Ort in Paris, während die Innenaufnahmen im Coloneum-Studio in Köln-Ossendorf entstanden.

Das Meisterwerk erhielt 2001 sehr gute Kritiken und wurde ein Riesenerfolg beim Publikum - 23 Millionen Zuschauer wurden in Frankreich gezählt, 3 Millionen in Deutschland. Weltweit setzte "Le fabuleux destin d'Amélie Poulain" 174 Millionen Dollar um und wurde zu einem der international erfolgreichsten französischen Filme aller Zeiten. Dumm da stand Gilles Jacob, der Leiter der Filmfestspiele von Cannes, der den Streifen als "uninteressant" abgetan und nicht zum Festival eingeladen hatte.

Gleich fünf Nominierungen für den Academy Award erhielt das Werk: Als "Bester fremdsprachiger Film", für die Drehbuchautoren Jean-Pierre Jeunet und Guillaume Laurant, Kameramann Bruno Delbonnel, die Bühnenbildner und die Tontechniker. Eine Golden Globe-Nominierung erhielt der Film, und bei den Britischen Filmpreisen gewannen die Drehbuchautoren Jeunet und Laurant sowie Ausstatterin Aline Bonetto; nominiert waren zudem der Film, Regisseur Jeunet, Hauptdarstellerin Audrey Tautou, Kameramann Bruno Delbonnel, Komponist Yann Tiersen und Cutter Hervé Schneid.

Bei den Europäischen Filmpreisen siegten der Film, Regisseur Jeunet und Kameramann Delbonnel; nominiert war Hauptdarstellerin Tautou. Bei den Französischen Filmpreisen gingen Césars an den Film, Regisseur Jeunet, Komponist Tiersen und Ausstatterin Bonetto.

"Total Film" schrieb: "Die seltenste aller cineastischen Seltenheiten - ein Schmalz-freier Wohlfühlfilm, der einem nicht bloß ein gutes Gefühl gibt, sondern auch daran erinnert, dass es wahre Liebe gibt und Schönheit an den scheinbar alltäglichsten Orten gefunden werden kann."



"Science of Sleep", Arte, 22:10 Uhr
Ein junger Mann (Gabriel Garcia Bernal) mit überbordender Phantasie versucht seine Nachbarin (Charlotte Gainsbourg) für sich zu gewinnen.

Der französische Regisseur und Drehbuchautor Michel Gondry, der aus dem Musikvideobereich kommt, hatte bereits mit seinen ersten beiden Spielfilmen "Human Nature" und "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" ("Vergiss mein nicht") seinen Hang zu skurrilen Komödien mit Science Fiction-Einschlag zur Schau gestellt, und diese französische Komödie fügt sich nahtlos in das Gondrysche Oeuvre ein. Der gefühlvolle Streifen bietet absurde Romantik und chaotische Schönheit, zusammengehalten von den beiden charmanten Hauptdarstellern Charlotte Gainsbourg und Gabriel Garcia Bernal.

Mit "La science des rêves" - so der Originaltitel - verarbeitete der Filmemacher seine eigene Idee. 1997 hatte er für die Foo Fighters das Video zu deren Song "Everlong" gedreht, in dem es bereits um ein Paar ging, das seine Träume teilt. Gefilmt wurde nun für umgerechnet 6 Millionen Dollar in Paris sowie in Chérence in der Region Île-de-France und in Forges in der Region Normandie.

Der Streifen erhielt 2006 gute Kritiken und kam noch besser beim Publikum an. Mit weltweit 15 Millionen Dollar Umsatz wurde das Werk ein Erfolg an den Kinokassen. Bei den Europäischen Filmpreisen gewannen die Bühnenbildner Pierre Pell und Stéphane Rozenbaum.

Kritikerin Wendy Ide schrieb in "The Times": "Michel Gondry bewahrt sich stets ein kindliches Staunen über die Magie, ein bewegliches Bild zu erschaffen, und nie wurde das sichtbarer als in diesem Film."



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