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Das indische Tuch
Das indische Tuch
© Rialto Film

TV-Tipp für Donnerstag (16.7.): Agatha Christie à la Edgar Wallace

3sat zeigt "Das indische Tuch"

"Das indische Tuch", 3sat, 20:15 Uhr
Die Erben eines ermordeten Grafen (Wilhelm Vorweg) folgen seinem Testament und bleiben in seinem Schloss, wo sie nach und nach selbst von einem Halstuchmörder umgebracht werden.

Fünf Jahre nach der ersten deutschen Edgar Wallace-Verfilmung der westdeutschen Nachkriegszeit "Der Frosch mit der Maske" kam mit diesem Kriminalfilm bereits der 16. der Reihe in die Kinos. Rialto Film melkten die Erfolgskuh gnadenlos - und hielten die Kosten niedrig. "Das indische Tuch" entstand komplett auf dem Studiogelände der CCC-Film in Berlin-Spandau.

Vor und hinter der Kamera versammelte sich das bewährte Ensemble: Regisseur Alfred Vohrer ("Das Rätsel des silbernen Halbmonds") führte zum fünften Mal bei einem Wallace Regie, Drehbuchautor Harald Petersson schrieb zum vierten Mal für die Reihe, und Elisabeth Flickenschildt, Heinz Drache - diesmal nicht als Kommissar -, Klaus Kinski und Eddi Arendt geben sich neben anderen ein Wiederstelldichein.

Mit der Romanvorlage "The Case of the Frightened Lady" von Edgar Wallace aus dem Jahr 1933 hat das Ganze indes überhaupt nichts mehr zu tun. Statt dessen nutzt der Streifen eher die Handlung aus Agatha Christie's "Ten Little Niggers" aus dem Jahr 1939. Dank guter Atmosphäre ist das makabre und unterhaltsame Werk einigermaßen spannend.

Mit 1,9 Millionen Zuschauern war "Das indische Tuch" 1963 vergleichsweise schwach besucht - die im selben Jahr veröffentlichten Vorgänger "Der Zinker" und "Der schwarze Abt" hatten 2,9 beziehungsweise 2,7 Millionen Karten absetzen können. Nichtsdestotrotz sollten bis 1972 noch 22 weitere Wallace-Verfilmungen folgen.

Ein Zuschauer befindet: "Regisseur Alfred Vohrer und Kameramann Karl Löb überwinden die finanziellen Beschränkungen, alles im Studio drehen zu müssen, brillant und legen hier quasi einen frühen Giallo vor. Sie halten die Spannung in dem abgelegenen Handlungsort extrem hoch. Klaus Kinski gibt eine großartige, unruhige Darstellung als schwarzes Schaf der Familie."



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