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Mission: Impossible - Fallout
Mission: Impossible - Fallout
© Paramount Pictures Germany

TV-Tipps für Pfingstmontag (1.6.): Tom Cruise wagt den großen Sprung

Pro7 zeigt FreeTV-Premiere "Mission: Impossible - Fallout"

Am Pfingstmontagabend fährt Pro7 groß auf und präsentiert die FreeTV-Premiere des großartigen "M:I-6" mit Tom Cruise im Hauptprogramm. Realistischer, aber nicht weniger spannend geht es parallel auf Arte zu, wo der Oscar-Sieger "The French Connection" mit Gene Hackman ausgestrahlt wird.

"Mission: Impossible - Fallout", Pro7, 20:15 Uhr
Geheimagent Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein Team versuchen Plutonium sicherzustellen, bevor ein alter Gegner (Sean Harris) dessen habhaft wird.

Normalerweise ist es doch so: Bei einer Reihe fällt bereits der dritte Teil ab; geht es weiter, sind die folgenden Parts überhaupt nicht mehr der Rede wert. Doch "Mission: Impossible" ist die eindeutige Ausnahme dieser häufigen Regel. Viele Kritiker halten "Mission: Impossible - Fallout", den bereits sechsten Teil der seit 1996 laufenden Reihe, sogar für den besten des Sextetts. Auf jeden Fall ist er der kommerziell erfolgreichste der Sechs mit einem weltweiten Einspiel von 791 Millionen Dollar im Jahr 2018 und auch der kassenträchtigste in der Karriere von Hauptdarsteller und Produzent Tom Cruise.

Bei Paramount Pictures, die für "Fallout" nicht weniger als 178 Millionen Dollar locker gemacht hatten, lässt man keinen Zweifel daran, wem dieser künstlerische und kommerzielle Erfolg der langlebigen Reihe hauptsächlich zu verdanken ist: Produzent, Regisseur und Drehbuchautor Christopher McQuarrie, der zahlreiche Drehbücher für Cruise-Werke verfasst hat und auch als Regisseur bei "Jack Reacher" bereits mit dem Mimen zusammen gearbeitet hatte. McQuarrie wurde bei "Fallout" der erste Filmemacher, der einen zweiten "Mission: Impossible" leiten durfte, nachdem er bereits 2015 erfolgreich "Rogue Nation" geschrieben und inszeniert hatte. Und er wird die Teile sieben und acht schreiben und direkt hintereinander inszenieren, die 2021 und 2022 in die Kinos kommen sollen. Die Produktion an diesen Parts ruht wegen der Covid-19-Pandemie.

"Mission: Impossible - Fallout" wurde vor Ort in London und Paris sowie in Neuseeland und Norwegen, die für das indische Kaschmir einstanden, und über den Vereinigten Arabischen Emiraten gedreht, wo der Fallschirmsprung über Paris, das man dann digital eingefügte, gefilmt wurde. Wie stets unternahm Cruise seinen Stunt hier selbst und sprang tatsächlich aus dem Flugzeug. Bei einem anderen Stunt allerdings hatte der damals 55-Jährige seinen Einsatz ein halbes Jahr zuvor mit einem gebrochenen Knöchel bezahlen müssen. Sein Sprung über die Dächer Londons im August 2017 ist dennoch die Aufnahme, die McQuarrie für die Endfassung wählte. Tom musste rund zwei Monate pausieren; die Produktion an dem US-Thriller ruhte und verschlang derweil 80 Millionen Dollar, die an Besetzung und Belegschaft bezahlt werden mussten. Da Paramount eine Versicherung für einen solchen Fall abgeschlossen hatten, fielen diese Kosten für das Studio nicht ins Gewicht.

Auf Seiten der Schauspieler waren wieder alle bekannten Gesichter aus den beiden Vorgängern dabei, bis auf Jeremy Renner, der für "Avengers: Endgame" vor den Kameras stehen und daher verzichten musste. Neu hinzu kam Henry Cavill, dessen Schnurrbart ein Problem darstellte. Da der Engländer für Szenennachdrehs für "Justice League" gebraucht wurde, wo er als Superman definitiv keinen Schnurrbart trägt, wollte McQuarrie den Warner Brothers Pictures-Produzenten erlauben, dass Cavill den vertraglich vereinbarten Schnurrbart abnahm. Im Gegenzug sollten Warner Bros. Paramount aber 3 Millionen Dollar für die Drehpause und den technischen Aufwand, Henry dann einen digitalen Schnurrbart zu verpassen, überweisen. Doch Paramount stellten sich nicht hinter das Angebot ihres Produzenten, und so wurde umgekehrt ein Schuh draus: Die "Justice League"-Techniker mussten Cavill's Schnäuzer digital entfernen, was aber offensichtlich nicht so überzeugend gelang, weil viele Zuschauer jenes Streifens eine visuelle Irritation wahrnehmen sollten...

"Mission: Impossible - Fallout" überzeugt als schneller und unterhaltsamer Hochglanzstreifen, der die Messlatte für unglaubliche Action-Sequenzen, mit der die Reihe stets geglänzt hatte, noch mal höher legte. Die Tontechniker wurden für den Britischen Filmpreis nominiert.

Kritiker Andrew Kendall schrieb in "Stabroek News": "Selbst die irrwitzigsten Situationen verschlagen einem den Atem, statt dass man darüber ins Nachdenken gerät, wie weit man hier seinen guten Willen strapazieren lassen muss, damit das Ganze noch einen Sinn ergibt. Mehr Stil als Substanz. Aber was für ein Stil!"



"French Connection", Arte, 21:35 Uhr
Zwei New Yorker Polizisten (Gene Hackman und Roy Scheider) ermitteln in einem Drogenschmuggelfall.

In den sechziger Jahren schmuggelte ein Drogenring Heroin aus Frankreich nach New York City. Durch die beharrliche Ermittlungsarbeit der beiden Polizisten Eddie Egan und Sonny Grosso wurde "The French Connection" gesprengt. Robin Moore schilderte diese Geschehnisse 1969 in seinem Sachbuch "The French Connection", an dem 20th Century Fox die Verfilmungsrechte erwarben.

William Friedkin ("The Exorcist") erweckte diese wahren Begebenheiten mit einem realistischen, vor Ort in New York City gedrehten US-Kriminalfilm spannend zum Leben. Das Tempo ist hoch - nicht zuletzt bei einer unglaublichen Verfolgungsjagd eines Autos unter der Hochbahn, bei der es zu echten Unfällen kam -, und das Drehbuch von Ernest Tidyman intelligent. Gene Hackman und Roy Scheider brillieren in den Rollen ihrer realen Polizisten-Pendants.

Fernando Rey in der Rolle des Schurken verdankte seine Besetzung einem Irrtum. Friedkin erinnerte sich an einen Schauspieler, den er in dem französischen Drama "Belle de Jour" aus dem Jahr 1967 gesehen hatte, kannte aber dessen Namen nicht. Der Besetzungsdirektor sollte diesen, Francisco Rabal, unter Vertrag nehmen, verwechselte ihn aber mit Rey. Dieser behielt die Rolle auch, nachdem William der Irrtum natürlich bewusst wurde, weil sich herausstellte, dass der Spanier Rabal weder Englisch noch Französisch sprechen konnte. Bei dessen Landsmann Rey war zumindest das Englisch akzeptabel, sein Französisch wurde nachsynchronisiert.

"The French Connection" wurde 1971 ein Riesenerfolg. In den USA war er der zweiterfolgreichste Film des Jahres hinter "Fiddler on the Roof" und spielte weltweit 75 Millionen Dollar ein - bei Kosten von 1,8 Millionen Dollar. Die Kritiken waren durchweg positiv, und bei den Preisverleihungen räumte der Streifen ab. Oscars gab es für den "Besten Film", Regisseur William Friedkin, Drehbuchautor Ernest Tidyman, Hauptdarsteller Gene Hackman und Cutter Gerald B. Greenberg; nominiert waren Nebendarsteller Roy Scheider, Kameramann Owen Roizman und die Tontechniker. Bei den Golden Globes gewannen der Film, Regisseur Friedkin und Hauptdarsteller Hackman; nominiert war Drehbuchautor Tidyman. Britische Filmpreise erhielten Hauptdarsteller Hackman und Cutter Greenberg; nominiert waren der Film, Regisseur Friedkin und die Tontechniker.

2005 wurde "The French Connection" als "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsames Werk" in das National Film Registry der Library of Congress aufgenommen, um es der Nachwelt zu erhalten.

1975 folgte eine ebenfalls erfolgreiche Fortsetzung mit Hackman und Rey, die aber qualitativ nicht mit dem Original mithalten konnte.

Ein Zuschauer urteilt: "Für diesen Film und 'The Exorcist' erhält William Friedkin einen Freifahrtschein und kann noch so viele schlechte Streifen drehen, wie er will. Jede Einstellung, jede Dialogzeile, alles ist hier perfekt. Die ungeschminkte Atmosphäre, in der man jeden harten Kiesbürgersteig spüren und jedes Gulligitter riechen kann, ist hier das Beste. New York City ist in diesem Werk lebendig, ein lebendes Wesen, und manchmal scheint es so, als ob sich die Polizisten nicht nur mit jedem einzelnen Drogen-Dealer von zwei Kontinenten anlegen, sondern mit der Stadt selbst."



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