"Do the Right Thing", Arte, 22:05 Uhr
Am heißesten Tag des Jahres explodieren in Brooklyn Hass und Fanatismus zu Gewalt.
Spike Lee ("BlacKkKlansman") war schon immer ein Freund klarer Worte - bereits als 31-jähriger Regisseur und Drehbuchautor, der mit diesem frühen Werk aus dem Jahr 1989 seinen wohl bis heute besten Film inszenierte und auch die Hauptrolle selbst übernahm: "Dass die schönen Worte vom freien Amerika, das Platz für jede Hautfarbe hat, nie mehr als verlogene Phrasen waren, müsste jedem klar sein. Am Ende meines Films reichen sich die Leute nicht die Hände, um diesen 'We are the World'-Mist zu singen."
"Do the Right Thing" ist einer der wichtigsten Filme der Achtziger - klug, pulsierend und eindringlich, ohne belehrend zu sein, und furios inszeniert. Trotz viel Humor entwickelt er sich zu einer beklemmenden und verstörenden Studie der Gewalt. Bereits 1999 nahm ihn die Library of Congress in das National Film Registry als "kulturell, historisch und ästhetisch bedeutsames Werk" auf, um es der Nachwelt zu erhalten.
Für die Rolle des Pizzeria-Besitzers Sal hatte Spike eigentlich Robert De Niro gewinnen wollen, musste sich dann mit Danny Aiello begnügen, dessen furiose Leistung mit Nominierungen für den Academy Award und den Golden Globe gewürdigt wurden.
Die 6 Millionen Dollar teure Independent-Produktion wurde vor Ort in Brooklyn gedreht. Die voll funktionstüchtige Pizzeria und der koreanische Gemüseladen wurden auf zwei leeren Grundstücken vom Filmteam aufgebaut.
Mit hervorragenden Kritiken und einem weltweiten Einspiel von 37 Millionen Dollar wurde "Do the Right Thing" ein voller Erfolg und machte Lee zu dem weltweit gefeierten Filmemacher, der er bis heute ist. Bei den Academy Awards wurde sein Drehbuch nominiert; bei den Golden Globes der Film, Regie und erneut das Drehbuch.
Eine Zuschauerin urteilt: "Was dieser Film richtig macht, ist die Nachbarschaft lebendig wirken zu lassen. Das schafft er, indem er jede Figur für die Handlung relevant scheinen lässt; jeder bekommt die genau richtige Zeit eingeräumt, sich in unser Bewusstsein zu bringen, so dass man glaubt, dass selbst nach Ende des Streifens diese Nachbarschaft weiterhin existiert. Spike Lee wollte mit diesem Werk zeigen, dass die Beziehungen zwischen den Rassen immer noch ein Problem in Amerika waren. Selbst bis heute hat dieser Film seine Relevanz, könnte heute gedreht werden und würde mich immer noch in der gleichen Weise berühren. Lee filmt auf ungewöhnliche Weise, hält die Kamera in Bewegung, hält alles peppig, frisch und interessant. Die Darsteller sind alle großartig, aber wenn einer herausragt, dann ist es Danny Aiello. Insgesamt ein zum Nachdenken anregender Film, der einen unabhängig von der Hautfarbe über die Rassenbeziehungen sinnieren lässt."
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