Eine US-Spezialeinheit wird im mittelamerikanischen Dschungel von einem außerirdischen Krieger gejagt.
Eigentlich war "The Hunter" - so der Arbeitstitel des Drehbuchs der Brüder Jim und John Thomas ("Mission to Mars") - eher ein Anwärter auf eine Direktveröffentlichung auf Video, aber Produzent Joel Silver ("The Nice Guys") sah das Potential in der Geschichte, die Action mit Horror verband, seinen Erfolg von "Commando" zu wiederholen. In dem Thriller von 1985 hatte es Arnold Schwarzenegger mit einer Bande südamerikanischer Söldner aufgenommen. Nun stellte Silver ein Produktionsbudget in Höhe von 15 Millionen Dollar zur Verfügung und machte aus der Groschenromanidee eine Großproduktion, erneut mit Schwarzenegger in der Hauptrolle.
Die Regie übernahm John McTiernam, der bis dahin nur den kleinen Horrorfilm "Nomads" mit Pierce Brosnan gedreht hatte, aber jetzt seine Fähigkeit, spannende und spektakuläre Action in Szene zu setzen, bewies - und dies ein Jahr später mit "Die Hard" untermauern sollte.
Die Dreharbeiten im Dschungel nahe Palenque im US-Bundesstaat Chiapas waren für Stab und Besetzung anstrengend. Die Durchfallerkrankung Montezuma's Rache schlauchte ebenso wie Hitze, Kälte und Schlamm, in denen gedreht werden musste. Besonders anstrengend war die Arbeit dabei für die Darsteller des Predators, der in den guten, alten Vor-Computereffekte-Zeiten noch eine Kostümierung des renommierten Puppenbauers Stan Winston war.
Jean-Claude Van Damme schlüpfte in das unhandliche Kostüm und beschwerte sich fortwährend über die Überhitzung unter der Maske, die ihn in Ohnmacht fallen ließ. Schließlich kam McTiernam zu der Einsicht, dass das Konzept eines Martial Arts beherrschenden Monsters nicht aufging, zumal Van Damme einen Kopf kleiner als seine Gegenspieler Schwarzenegger, Carl Weathers und Jesse Ventura war. Man engagierte statt dessen den 2,20 Meter großen Kevin Peter Hall, dessen Gestalt mehr imponierte.
Für die Fähigkeit des Monsters, unsichtbar zu werden, für seine Wärmebildsicht, für sein glühendes Blut und die elektrisch sprühenden Funken kamen Spezialeffekte zum Einsatz, deren Qualität zusammen mit Winston's Kostüm mit einer Oscar-Nominierung gewürdigt wurden.
Die Presse konnte 1987 mit dem effektvoll inszenierten US-Horrorfilm wenig anfangen, aber mit weltweit 98 Millionen Dollar Umsatz war die 20th Century Fox-Produktion ein Erfolg, der drei Jahre später eine Fortsetzung, 2010 eine Neuverfilmung mit Adrien Brody und 2004 sowie 2007 zwei "Aliens vs. Predator"-Ableger nach sich zog. Joel Silver glaubte, dass auch 30 Jahre nach dem Original noch immer Geld mit der Reihe zu verdienen sei, und brachte schließlich 2018 das von Shane Black schwer versemmelte Reboot "The Predator" ("Predator - Upgrade") auf die Leinwände. Dieser Flop dürfte die Reihe endgültig beerdigt haben.
Bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien kam die große Brutalität des Streifens nicht gut an: Sie setzte "Predator" im November 1988 auf den Index. Seitdem dürfen deutsche Fernsehsender nur geschnittene Fassungen zeigen. Inzwischen ist der Film von der FSK ab 16 Jahren freigegeben. Auch die Kritiker beurteilen das Werk inzwischen überwiegend positiv.
Ein Zuschauer lobt: "100 Prozent pure Spannung und testosteron-explosiver Spaß, dem der Zahn der Zeit nichts hat anhaben können. Ohne Zweifel ist der Film eine weitere Vietnam-Krieg-Allegorie, in der Soldaten im Dschungel von einem unsichtbaren Feind getötet werden, nachdem sie von ihren Vorgesetzten belogen worden sind. Die Dialoge sind scharfzüngig, die Musik von Alan Silvestri treibt das Blut genau zur rechten Zeit durch die Adern, und die Effekte-Spezialisten haben allerbeste Qualität abgeliefert."
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