Mit Hilfe einer KGB-Agentin (Barbara Bach) untersucht James Bond (Roger Moore) das Verschwinden britischer und russischer U-Boote.
Die Reaktionen der Kritiker, noch mehr aber das vergleichsweise schwache Abschneiden beim Publikum - "The Man with the Golden Gun" war 1974 bei den Zuschauerzahlen auf das Niveau des ersten 007-Opus "Dr. No" gefallen - sorgte für Verunsicherung bei Eon Productions, wo Produzent Albert Broccoli nun erstmals allein ohne Partner Harry Saltzman über einen James Bond gebot. Saltzman war in finanzielle Schwierigkeiten geraten und hatte seine 007-Anteile an Broccoli verkauft. Damit endete die zuletzt sowieso schwierige Partnerschaft des Produzentenduos nach neun James Bond-Abenteuern.
Mit drei Jahren Pause sollte nun ungewöhnlich lange Zeit bis zum nächsten 007-Streifen vergehen. Insbesondere das Drehbuch stellte sich als schwierig heraus - nicht weniger als sieben Autoren versuchten ihr Glück, bevor Regisseur Lewis Gilbert - den Broccoli zurückholte, weil Stammregisseur Guy Hamilton, der die vorherigen drei James Bond-Filme inszeniert hatte, nicht zur Verfügung stand - den englischen Autoren Christopher Wood beauftragte, aus all den Ansätzen eine kohärente Handlung zu stricken. Weil Broccoli's Konkurrent Kevin McCarthy, der weiterhin ausnutzte, dass ihm die Rechte am Roman "Thunderball" gehörten, und er diesen mit Ur-Bond Sean Connery neu verfilmen wollte, verbot, das Motiv der Verbrecherorganisation SPECTRE und die Figur Blofeld erneut zu benutzen, musste das Skript nochmals überarbeitet werden, was die Dreharbeiten weiter verzögerte.
Das Ergebnis war, gemessen an Originalität, enttäuschend. Denn die Handlung ist im Grunde ein Wiederaufwärmen der von Gilbert zehn Jahre zuvor in "You Only Live Twice" in Szene gesetzten, mit verschwundenen U-Booten statt Raketen. Mit dem gleichnamigen zehnten James Bond-Roman "The Spy Who Loved Me" von Ian Fleming aus dem Jahr 1962 hatte die Geschichte sowieso nichts zu tun.
Für den rund 14 Millionen Dollar teuren britischen Thriller scheute man keine Kosten und Mühen. Die Dreharbeiten fanden auf Sardinien, in Ägypten, auf Malta, in Schottland, Japan, der Schweiz und Kanada statt, wo auf dem Mount Asgard der spektakuläre Fallschirmsprung in der Anfangssequenz entstand. Für das Innere des Supertankers des von Curd Jürgens dargestellten Bösewichts bauten Eon für 1,8 Millionen Dollar sogar eigens eine neue Halle, die so groß war, dass Kameramann Claude Renoir Mühe hatte, die spektakulären Bauten von Bühnenbildner Ken Adam auszuleuchten.
"The Spy Who Loved Me" trotzte der mühsamen Vorproduktion und der Standard-007-Handlung und überzeugte 1977 Kritiker und bis heute auch Fans der Reihe, die den zehnten James Bond zu den stärkeren der Reihe zählen. Auch wenn hier nicht ganz auf die Absuditäten verzichtet wurde, die folgende Filme wie "Mooraker" plagen sollten, machen der geschmeidige Stil, die bedrohlichen Bösewichte und der verschmitzte Witz diesen Part zum besten der Moore-Ära.
Mit einem weltweiten Einspiel von 185 Millionen Dollar war man auch kommerziell wieder in der Spur - gemessen an den Zuschauerzahlen gehört das Werk ebenfalls bis heute zu den erfolgreichsten der inzwischen 24 Filme umfassenden Reihe.
Komponist Marvin Hamlish, sein von Carly Simon gesungener Song "Nobody Does It Better" und Ausstatter Ken Adam wurden für den Oscar nominiert. Komponist Hamlish und sein Song waren ebenfalls für Golden Globes nominiert, und bei den Britischen Filmpreisen lagen Komponist Hamlish und Ausstatter Adam im Rennen.
Ein Zuschauer urteilt: "Bond at his best - voller Action und Spaß. Roger Moore selbst hielt seine Leistung hier für seine beste als Bond, und für mich ist es derjenige 007, der den Teilen mit Sean Connery am nächsten kommt. Moore versuchte hier nicht mehr, Connery zu imitieren, was nicht funktioniert hatte, sondern ist mehr er selbst. Bühnenbild, Stunts und Spezialeffekte sind allesamt großartig und die Charaktere wie Jaws (Der Beißer) erinnerungswürdig."
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