"Shot Caller", Pro7, 22:25 Uhr
Ein gerade entlassener Sträfling (Nikolaj Coster-Waldau) wird in einen Bandenkrieg in Südkalifornien verwickelt.
Dieser US-Kriminalfilm geriet 2015 in die Wirren der Insolvenz seiner Produktionsfirma Relativity Media und kam erst verspätet im Jahr 2017 in nur wenige Kinos und konnte seine bescheidenen 3,4 Millionen Dollar bloß im Ausland einspielen.
Dabei hätte dieser harte Streifen, der die Unterwelt als Spiegel der USA zeigt, die genauso von sozialen, ethnischen und weltanschaulichen Konflikten zerrissen ist, mehr Zuschauer verdient. Zwar hat Regisseur und Drehbuchautor Ric Roman Waugh ("Angel Has Fallen") einige Klischees aufeinander gehäuft, aber insbesondere die starke Leistung des dänischen Hauptdarsteller Nikolaj Coster-Waldau wiegt diese auf.
Gedreht wurde der Streifen, der überwiegend gute Kritiken erhielt, in Alburquerque und Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico.
Kritiker Christopher Llyod schrieb in "The Film Yap": "Ein düsterer, gut gespielter Film über den verderbenden Einfluss von Gefängnis-Gangs und die Weise, wie anständige Menschen eingesperrt werden."
"Hitchcock", ARD, 00:05 Uhr
Um in den Auseinandersetzungen mit dem Filmstudio und der Zensurbehörde seine Version von "Psycho" durchzusetzen, muss sich Regisseur Alfred Hitchcock (Anthony Hopkins) mehr denn je auf seine Frau und Ratgeberin Alma Reville (Helen Mirren) stützen.
Mit Sicherheit sind die Geschehnisse aus den Jahren 1959 und 1960, als der englische Regisseur Alfred Hitchcock sein bahnbrechendes Meisterwerk "Psycho", der schließlich sein größter Publikumserfolg werden sollte, angemessen für dieses US-Drama auf Konflikte dramatisiert. Aber es steht fest, dass Paramount Pictures und insbesondere später die Zensoren nicht glücklich waren, dass der Filmemacher - gerade nach dem Erfolg mit dem hochglanzigsten seiner Hochglanz-Thriller "North by Northwest" ("Der unsichtbare Dritte") - auf einmal auf einem reißerischen Schwarzweiß-Horrorfilm mit umstrittenen Inhalten wie einem Frauenkleider tragenden Muttermörder insistierte.
Grundlage des Drehbuchs von John McLaughlin ("Parker") war das Sachbuch "Alfred Hitchcock and the Making of Psycho" von Stephen Rebello aus dem Jahr 1990, das Mitte der nuller Jahre ins Interesse der Film- und Fernsehindustrie kam. Nachdem zunächst Paramount - reizvoller Weise die Produktionsgesellschaft hinter "Psycho" - das Projekt finanzieren wollten, landete es schließlich bei Fox Searchlight Pictures. Gedreht wurde vor Ort in Los Angeles.
Der englische Regisseur Sacha Gervasi und das Drehbuch konzentrieren sich bei ihrer Handlung besonders auf das Verhältnis zwischen Hitchcock und seiner Frau Alma Reville, die vor der Eheschließung eine angesehene Cutterin gewesen war und die Karriere ihres Gatten insbesondere durch Mitarbeit an den Drehbüchern unterstützt hatte.
"Hitchcock" lebt insbesondere von den genialen Darstellungen der beiden Hauptdarsteller Helen Mirren und Anthony Hopkins, welche die tonalen Brüche und den fehlenden wirklich aufschlussreichen Rückblick ausgleichen. Mirren wurde mit den Nominierungen für den Golden Globe und den Britischen Filmpreis nochmals gewürdigt, ebenso wie die Maskenbildner mit den Nominierungen für den Academy Award und den Britischen Filmpreis.
Das 15 Millionen Dollar teure Werk erhielt 2012 gemischte Kritiken, lief in den USA lediglich als Programmkinotitel in wenigen Lichtspielhäusern und kam weltweit so auf nur bescheidene 27 Millionen Dollar Umsatz.
Kritiker Eric Snider schrieb: "Wenn man sein Verlangen nach Authentizität und gewissenhafte historische Akkuratheit hinten anstellen kann, ist dies leichtgewichtige Unterhaltung mit einer herzigen Beziehung im Mittelpunkt."
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