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Deutscher Filmpreis Lolas
Deutscher Filmpreis Lolas
© Deutsche Filmakademie

Elfjährige Helena Zengel gewinnt Lola

Acht Deutsche Filmpreise für "Systemsprenger"

Durfte die Preisträgerin überhaupt noch so lange wach sein? Als gestern Abend ab 22.15 Uhr im Rahmen einer Fernsehgala ohne Publikum die sicherlich ungewöhnlichsten Deutschen Filmpreise aller Zeiten vergeben worden sind, konnte sich die erst elfjährige Hauptdarstellerin Helena Zengel über eine Lola freuen. Eine von elf, womit "Systemsprenger" der große Gewinner der 70. Deutschen Filmpreise ist.

Das Drama von Regiedebutantin Nora Fingscheidt, das die Deutsche Filmwirtschaft nach Hollywood als Anwärter auf einen Academy Award als "Bester fremdsprachiger Film" geschickt hatte, wo es aber nicht berücksichtigt wurde, ist mit Gold als "Bester Film des Jahres 2019" ausgezeichnet worden, vor "Berlin Alexanderplatz" mit Silber und "Es gilt das gesprochene Wort" mit Bronze.

Neben den Kategorien "Bester Film" und Hauptdarstellerin setzte sich "Systemsprenger" auch bei der Regie, dem Drehbuch, dem Hauptdarsteller, der Nebendarstellerin, dem Schnitt und der Tongestaltung durch. Hauptdarsteller Albrecht Schuch bekam gleich zwei Lolas, denn er gewann auch als Nebendarsteller für "Berlin Alexanderplatz", was es in der Geschichte des Deutschen Filmpreises so auch noch nicht gegeben hat. Als "Bester Dokumentarfilm" wurde "Born in Evin" und als "Bester Kinderfilm" "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" prämiert.

Ulrich Matthes, der Präsident der Deutschen Filmakademie, bat im Fernsehstudio, dass auch trotz der Pandemie die Menschen die Künste nicht vergessen sollten - "sie sind auch ein Lebensmittel". Der Schauspieler weiter: "Das Kino, es soll leben!" Die Preisverleihung solle dabei auch als ein "ein solidarisches Unterhaken mit anderen Künstlern" verstanden wissen. Die Preisträger und viele Laudatoren wurden per Video ins Studio geschaltet.

Der Deutsche Filmpreis ist mit rund 3 Millionen Euro der höchstdotierte deutsche Kulturpreis: Für seinen Hauptgewinn erhielt "Systemsprenger" beispielsweise 500 000 Euro. Die Preisträger werden per Wahl durch die rund 2000 Mitglieder der Deutschen Filmakademie bestimmt.

Hier die vollständige Liste der Gewinner:

Bester Film (Gold): "Systemsprenger"
Bester Film (Silber): "Berlin Alexanderplatz"
Bester Film (Bronze): "Es gilt das gesprochene Wort"
Bester Dokumentarfilm: "Born in Evin"
Bester Kinderfilm: "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl"
Beste Regie: Nora Fingscheidt für "Systemsprenger"
Bestes Drehbuch: Nora Fingscheidt für "Systemsprenger"
Beste Hauptdarstellerin: Helena Zengel für "Systemsprenger"
Bester Hauptdarsteller: Albrecht Schuch für "Systemsprenger"
Beste Nebendarstellerin: Gabriela Maria Schmeide für "Systemsprenger"
Bester Nebendarsteller: Albrecht Schuch für "Berlin Alexanderplatz"
Beste Kamera: Yoshi Heimrath für "Berlin Alexanderplatz"
Beste Musik: Dascha Dauenhauer für "Berlin Alexanderplatz"
Bester Schnitt: Stephan Bechinger und Julia Kovalenko für "Systemsprenger"
Bestes Bühnenbild: Silke Buhr für "Berlin Alexanderplatz"
Bestes Kostümbild: Sabine Böbbis für "Lindenberg! Mach dein Ding"
Beste Maskenbild: Astrid Weber und Hannah Fischleder für "Lindenberg! Mach dein Ding"
Beste Tongestaltung: Corinna Zink, Jonathan Schorr, Dominik Leube, Oscar Stiebitz und Gregor Bonse für "Systemsprenger"
Beste Visuelle Effekte: Jan Stoltz und Claudius Urban für "Die Känguru-Chroniken"
Besucherstärkster Film: "Das perfekte Geheimnis"
Ehrenpreis: Edgar Reitz


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