James Bond (Roger Moore) wird glauben gemacht, dass er vom teuersten Auftragsmörder der Welt (Christopher Lee) ins Visier genommen wird, während er neuralgische Solarzellentechnolgie wieder zu finden versucht, die an den höchsten Bieter verkauft werden soll.
1973 war Roger Moore's Debut mit dem mega-erfolgreichen "Live and Let Die" spektakulär geglückt, und die Produzenten Albert Broccoli und Harry Saltzman verloren keine Zeit, 007 gleich ins nächste Abenteuer zu schicken. Bereits ein Jahr später feierte "The Man with the Golden Gun" Premiere, und das, obwohl es Probleme mit dem Drehbuch gegeben hatte.
Die Produzenten hatten die Verfilmung des zwölften James Bond-Romans von Ian Fleming, der erst 1965 und damit nach dessen Tod veröffentlicht worden war, eigentlich schon nach "You Only Live Twice" von 1967 verfilmen wollen, aber das Projekt verschob sich nach hinten, so dass "The Man with the Golden Gun" erst als neuntes 007-Opus verwirklicht werden konnte. Wie bei den beiden Vorgängern "Diamonds Are Forever" und "Live and Let Die" schrieb Tom Mankiewicz das Drehbuch, konnte sich aber nicht mit Regisseur Guy Hamilton ("Goldfinger") einigen, so dass der 007-Veteran Richard Maibaum, der die ersten sechs James Bond-Skripts verfasst hatte, zurückgeholt wurde, um die Arbeit zu beenden. Ironie der Geschichte: Drei Jahre zuvor war Maibaum bei "Diamonds Are Forever" von Mankiewicz abgelöst worden, weil man mit seiner Arbeit nicht zufrieden gewesen war.
Die Romanvorlage spielt auf Jamaika. Da man die Karibik aber schon in "Dr. No", "Thunderball" und gerade in "Live and Let Die" als Handlungsort genutzt hatte, wurde die Geschichte in den Fernen Osten verlegt, was sich auch deshalb anbot, weil man durch das recht unmotivierte Einbauen von Martial Arts-Szenen auf der seit zwei Jahren populären Martial Arts-Welle segeln konnte, ähnlich wie das Anhängen an die Blaxploitation-Welle ein Jahr zuvor bei "Live and Let Die".
Gedreht wurde für 7 Millionen Dollar in den Londoner Pinewood-Studios, in Hongkong, Macau und Thailand. Die Rolle des Schurken Scaramanga war für Jack Palance vorgesehen, der jedoch absagte, so dass Christopher Lee zum Zuge kam, der für seine Leistung wesentlich mehr Lob einheimsen sollte als Moore. Bei den weiblichen Rollen besetzte man wieder mit dem Auge und engagierte die beiden schwedischen Models Britt Ekland und Maud Adams.
"The Man with the Golden Gun" ist nicht nur mit seinen Martial Arts-Einlagen ein Film seiner Zeit, sondern auch die Ölkrise von 1973 spielt eine gewichtige Rolle. Neben einigen spektakulären Stunts wie dem sich in der Luft um die eigene Achse drehenden Auto leidet dieser mittelprächtige britische United Artists-Thriller allerdings unter einem Allzuviel an schlüpfrigen Dialogen, bemerkenswert fehlenden Gadgets und einem schwachen Roger Moore.
Mit weltweit 98 Millionen Dollar wurde auch dieser 007 ein riesiger Erfolg an den Kinokassen, blieb aber deutlich hinter "Live and Let Die" zurück, der fast das Doppelte eingespielt hatte. Insgesamt überwog bei Kritik und Beteiligten die Enttäuschung über einen Part der Reihe, den Fans noch heute zu den schwächsten zählen.
"The Man with the Golden Gun" sollte der letzte 007 sein, den das Erfolgsduo Albert Broccoli und Harry Saltzman gemeinsam produzierte. Um seine finanziellen Probleme zu lösen, verkaufte Saltzman seine Rechte an James Bond an Broccoli, der fortan alleine produzierte. Aktuell übersieht dessen Tochter Barbara die 007-Produktionen.
Ein Zuschauer findet: "Dieser Bond mag nicht all die Sachen aufbieten, die man von der Reihe erwartet, aber die Handlung ist realistischer als in den meisten anderen Bond-Filmen mit ihren größenwahnsinnigen Über-Schurken. Hier ist Bond, was er in den Romanen ist - ein Spion und ein Attentäter."
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