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Harry Potter und der Stein der Weisen - Daniel Radcliffe
Harry Potter und der Stein der Weisen - Daniel Radcliffe
© Warner Bros.

TV-Tipp für Montag (14.3.): Daniel Radcliffe wird eingeschult

Sat1 zeigt "Harry Potter und der Stein der Weisen"

"Harry Potter und der Stein der Weisen", Sat1, 20:15 Uhr
Ein Junge (Daniel Radcliffe), der aus der ungeheuerlichen Vernachlässigung seines Onkels (Richard Griffiths) und seiner Tante (Fiona Shaw) gerettet wird, entpuppt sich als Zauberer mit großer Zukunft. Bei seiner Ankunft in der Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry erweist er sich seines Rufs gleich als würdig.

Was müssen heute noch die Sektkorken bei Warner Brothers Pictures knallen! Als Produzent David Heyman auf der Suche nach einem Filmstoff für Kinder 1997 auf den ersten Roman "Harry Potter and the Philosopher's Stone" der britischen Autorin J.K. Rowling aufmerksam gemacht wurde, war der globale Mega-Erfolg der Buchreihe noch nicht absehbar. In Großbritannien war der Roman ein Erfolg, in den USA aber kannte noch niemand den kleinen Zauberer. Und nicht wenige erwarteten, dass die sehr britische Geschichte in ihrer Popularität auch auf das Vereinigte Königreich beschränkt bleiben würde. Also erhielten Heyman und Warner Bros. die Verfilmungsrechte an den ersten vier Büchern ein Jahr später für den Schnäppchenpreis von 1 Million Pfund, umgerechnet knapp 2 Millionen Dollar.

Als es dann im Jahr 2000 an die Dreharbeiten ging, war das "Harry Potter"-Phänomen inzwischen in vollem Gange, allein für die Hauptrolle waren 40 000 Bewerbungen eingegangen, und die Bekanntgabe, wer Harry, Ron und Hermine spielen würde, wurde zum Medienereignis. Zwar hatten Warner Bros. die Rechte im Nachhinein günstig erhalten, dafür hatte sich Rowling aber auch weitgehende Mitspracherechte vertraglich zusichern lassen: So konnte sie über die Auswahl von Regisseur, Drehbuchautor und Schauspielern mitentscheiden. Grundsätzlich setzte sie durch, dass britische Schauspieler besetzt wurden - es gab kleine Ausnahmen wie Richard Harris, der Ire war - und dass in dieser amerikanischen Produktion britisches Englisch gesprochen wurde. Die britische Filmindustrie konnte mit Warner aushandeln, dass die Dreharbeiten auf der Insel stattfinden würden.

Bei der Auswahl der Regisseure waren von Steven Spielberg über Tim Robbins bis Wolfgang Petersen so gut wie alle Namen im Rennen; interessanterweise votierte J.K. Rowling für Terry Gilliam - diesen "Harry Potter" hätte man gerne mal gesehen! Doch Warner setzten sich mit einer risikolosen Besetzung durch: Chris Columbus wurde aufgrund seiner familienfreundlichen Filme wie "Kevin allein zu Haus" und "Mrs. Doubtfire" ausgewählt. Steve Kloves, der gerade das Drehbuch zu "Wonder Boys" geschrieben hatte, erkoren die Produzenten zum Drehbuchautoren.

Columbus und Kloves im Verband mit Rowling hatten nur ein Ziel: Das Buch so werkgetreu wie möglich zu verfilmen. Zur Seite standen ihnen dabei nicht nur die erste Garde britischer Schauspieler - wobei die Kinder bis auf Daniel Radcliffe und Tom Felton, der Draco Malfoy verkörperte, noch über keinerlei Schauspielerfahrung verfügten -, sondern auch ein Stab voller Oscar-Preisträger und -Nominierter: Kameramann John Seale ("The English Patient"), Komponist John Williams ("Star Wars"), Ausstatter Stuart Craig ("The English Patient") und Kostumbildnerin Judianna Makovsky ("Pleasantville").

Die Dreharbeiten fanden in den Leavesden Studios in Hertfordshire, in London und an verschiedenen Drehorten in England und Schottland statt. Drehorte wie die Große Halle von Hogwarts oder die Winkelgasse entstanden komplett im Studio. Ergänzt wurde das Ganze in der Nachproduktion durch 600 Spezialeffekte, zu denen mehrere Firmen beitrugen.

Die Sorgfalt und die Qualität vor und hinter der Kamera machten sich bezahlt: Der US-Fantasy-Film ist großartig anzuschauen und schafft es, zweieinhalb Stunden in eine andere Welt zu entführen. Aber das sklavische Halten an den Buchtext hat auch seinen Preis: Während es Fans der Vorlage freuen dürfte, dass Columbus und Kloves sich bemühen, möglichst alles unterzubringen, wirkt der Film für andere wie eine Nummernrevue, in der ein Punkt nach dem anderen abgehakt wird. Nichtleser dürften Schwierigkeiten haben zu verstehen, warum gerade ein Handlungspunkt wichtiger als ein anderer ist. "Der Film gibt ständig Vollgas, damit er sein Pensum schafft", meinte Kritiker Harald Martenstein im "Tagesspiegel".

Doch solche Einwände zählten wenig: Potter-Mania grassierte, als dieser erste Film der letztlich achtteiligen Reihe im November 2001 in die Kinos kam - besonders in Deutschland: Die 2,59 Millionen Besucher am Eröffnungswochenende sind bis heute unübertroffen. Weltweit wurde "Harry Potter and the Philosopher's Stone" der erfolgreichste Film des Jahres und setzte dabei knapp eine Milliarde Dollar um - bei Produktionskosten von 125 Millionen Dollar.

Von allen Potter-Filmen verbuchte er die meisten Zuschauer und wurde für drei Oscars nominiert: Für Komponist John Williams, für Bühnenbildner Stuart Craig und für Kostümbildnerin Judianna Makovsky. Sieben Nominierungen zählte der Streifen bei den Britischen Filmpreisen: Als "Bester britischer Film", für Nebendarsteller Robbie Coltrane, für Bühnenbildner Craig, für Kostümbildnerin Makovsky, für die Maskenbildner, die Tontechniker und die Spezialeffekte-Künstler.

Ein Zuschauer schreibt: "Ich bin niemand, der einem Hype verfällt, und ich mag auch keine Großproduktionen. So habe ich lange alles rund um Harry Potter gemieden. Aber da ich niemanden finden konnte, der etwas Schlechtes über den Film zu sagen hatte, habe ich mich entschieden, ihn mir doch anzusehen - und Junge, wurde ich überrascht! Die Geschichte ist sehr gut erzählt, die jungen Darsteller erfrischend und voller Energie, und die Kulissen, Kostüme und Effekte zählen zum Besten, was ich je gesehen habe. Harry Potter ist ein Mega-Film, der endlich mal den Hype um ihn herum rechtfertigt und zugleich den Titel eines 'Muss man gesehen haben'-Streifens verdient."



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