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A Quiet Place -  Emily Blunt und Millicent Simmonds
A Quiet Place - Emily Blunt und Millicent Simmonds
© Paramount Pictures Germany

TV-Tipps für Sonntag (1.3.): Emily Blunt muss leise sein

Pro7 zeigt FreeTV-Premiere "A Quiet Place"

Am Sonntagabend müssen Spielfilmfreunde für die besten Streifen das Wochenende noch etwas ausreizen. Pro7 punktet im Spätprogramm mit der FreeTV-Premiere von "A Quiet Place" - drei Wochen, bevor die Fortsetzung in die Kinos kommen wird. Die ARD beschließt die Fernsehwoche im Nachtprogramm mit dem heimischen Drama "Casting", das vor drei Jahren auf der Berlinale gefeiert wurde.

"A Quiet Place", Pro7, 23:10 Uhr
Eine Familie (Emily Blunt, Millicent Simmonds, Noah Jupe und John Krasinski) versteckt sich vor außerirdischen Monstern, die ihre Beute nach Gehör jagen.

Film ist zuvorderst ein visuelles Medium. Mit seinem US-Horrorfilm machte Regisseur und Drehbuchautor John Krasinski, der zusammen mit seiner Gattin Emily Blunt auch die Hauptrollen des Ehepaars übernahm, dies überdeutlich, denn sein Werk spielt sich über weite Strecken wie ein Stummfilm ohne Dialoge ab, wobei Geräusche und Musik sehr wohl eine gewichtige Rolle spielen. "Ich wollte einen Film fürs Massenpublikum drehen, keinen Stummexperimentalfilm", erklärte Krasinski zu seiner Entscheidung, nicht komplett auf den Ton zu verzichten.

Die Idee ging auf die Drehbuchautoren Scott Beck und Bryan Woods zurück, die zusammen im US-Bundesstaat Iowa aufgewachsen waren und ihr Skript beim gemeinsamen Studium schrieben. John las ihr Drehbuch und erarbeitete gemeinsam mit dem Duo die fertige Fassung, die er dann für 17 Millionen Dollar in verschiedenen Orten im Norden des US-Bundesstaates New York drehte.

Der intelligente Streifen spielt geschickt mit elementaren Ängsten und ist so originell wie Furcht erregend. Die Kritiken waren 2018 durchweg hymnisch, und mit weltweit 341 Millionen Dollar wurde die Paramount Pictures-Produktion ein großer Erfolg. Der nicht folgenlos blieb - am 19. März wird die Fortsetzung in unseren Kinos anlaufen.

"A Quiet Place" erhielt eine Nominierung für den Academy Award für seinen Tonschnitt; bei den Golden Globes lag Komponist Marco Beltrami im Rennen, und bei den Britischen Filmpreisen waren die Tontechniker nominiert.

Kritiker Bryan Gill schrieb in "Mad About Movies": "John Krasinski vermengt Genres nahtlos und mit großartiger Wirkung. Eines der intensivsten Kinoerlebnisse, an das ich mich erinnern kann, bei dem die Familienaspekte genauso geerdet und berührend wie die Monstermomente erschreckend sind."



"Casting", ARD, 00:05 Uhr
Ein erfolgloser Schauspieler (Andreas Lust) fungiert als Stichwortgeber beim Vorsprechen für eine Filmproduktion und entwickelt langsam das Verlangen, selbst als Darsteller in eine Produktion aufgenommen zu werden.

Nicolas Wackerbarth hat Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin erlernt. Sein deutsches Drama, das er für den Südwestrundfunk als seinen zweiten Streifen nach "Halbschatten" inszenierte, wurde 2017 zur Begeisterung von Kritik und Publikum auf der Berlinale in der Sektion Forum aufgeführt.

"Casting" profitiert nicht zuletzt von seinem Casting. Das Ensemble virtuoser Akteure ist hervorragend besetzt, und der Streifen bildet das Filmgeschäft großartig ab.

Bei den Deutschen Filmpreisen waren das Drehbuch von Hannes Held und Nicolas Wackerbarth, Hauptdarsteller Andreas Lust und Nebendarstellerin Corinna Kirchhoff nominiert.

Kritikerin Barbara Schweizerhof schrieb in der "taz": "Obwohl Nicolas Wackerbarth die leicht zu machenden Witze über eitle Schauspieler und besessene Regisseure vermeidet, ist ihm ein überraschend unterhaltsamer Film gelungen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Figuren so präzise wie selten in einem deutschen Drehbuch den schwammigen, stammelnden Nettigkeitston der aktuellen Umgangssprache treffen, in dem sich hinter einem harmlosen 'Ist das okay für dich?' weitreichende Übergriffe verstecken können."



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